Der Werdenfels-Takt

Allgemeines


Werdenfelsbahn 2030: Starke Schiene im Deutschlandtakt

Mit einer Kundgebung "Werdenfelsbahn 2030: Starke Schiene im Deutschlandtakt" hat PRO BAHN Oberland und das Aktionsbündnis Werdenfelsbahn den "Tag der Schiene" am 17. September 2022 begangen. Eigentlich sollte an dem bundesweiten Aktionstag der Schienenverkehrt gefeiert werden. Doch zum Feiern ist den Fahrgästen im Werdenfels nach dem Kollaps des Schienenverkehrs nicht zumute. Die Region braucht nach dem Unglück bei Burgrain und dem monatelangen Schienenersatzverkehr vielmehr eine verlässliche Ausbauperspektive für die Werdenfelsbahn und eine Integration in den Deutschlandtakt. Das bedeutet mehr und schnellere Züge genauso wie auch die Reaktivierung von Bahnhalten. Gemeinsam mit Politik, Parteien und Verbänden hat PRO BAHN diese Zukunftsperspektive mit einer Resolution an den Bund und den Freistaat adressiert.

Betriebskonzept und Ausbauprogramm: Vorschläge von PRO BAHN

Schon 1996 hat PRO BAHN einen Vorschlag für ein Betriebskonzept zur Taktverdichtung im Werdenfels-Takt unterbreitet. Eine Fortschreibung von Ende Januar 2003 finden Sie zusammen mit einer Graphik zum Fahrplankonzept hier.

Im 6. Juli 2005 hat der Freistaat angekündigt, die Pfaffenwinkel-Bahn zusammen mit der Ammersee-Bahn im Rahmen des "Regio-Schienen-Takt Augsburg" auszuschreiben. PRO BAHN befürchtet, dass durch Orientierung der Pfaffenwinkel-Bahn nach Augsburg, die nicht durch Fahrgastströme, sondern nur durch den Dieselbetrieb gegeben ist, Nachteile für die Fahrgäste beinhaltet. Grund für die Befürchtung ist die unsichere Anschlußgarantie in Weilheim. Daraufhin hat PRO BAHN am 18. Juli 2005 an die BEG geschrieben und am 4. August 2005 eine Pressemitteilung veröffentlicht. In ihrer Antwort vom 8. August schreibt die BEG, dass sie die Sorgen von PRO BAHN nicht teilt und an der ursprünglich geplanten Ausschreibung festhalten werde. Ähnlich hatte die BEG auch auf einen PRO BAHN-Hinweis im Rahmen des BEG-Beirates reagiert.

Im Januar 2007 hat PRO BAHN ein Positionspapier zur Ski-Weltmeisterschaft 2011 in Garmisch-Partenkirchen vorgelegt. Darin werden Politik und Bahn aufgefordert, die Chance zu nutzen, nachhaltig in die Infrastruktur zu investieren. Dann könne nicht nur der zu erwartende Zuschauerandrang bewältigt werden, sondern auch die Störanfälligkeit im Alltagsbetrieb könne reduziert werden. Das Papier wurde auch an Staatsminister Erwin Huber verschickt. Seine Antwort, die bei PRO BAHN Enttäuschung hervorgerufen hat, vom 5. Februar 2007 finden Sie hier; dazu die Stellungnahme von PRO BAHN und eine Pressemitteilung vom 27. Februar 2007.

Ausgelöst unter anderem durch das genannte Positionspapier fand am 13. Juli 2007 eine "Bahnkonferenz in Weilheim" statt. Dabei wurden die Weichen in Richtung Doppelspur-Ausbau gestellt.

Am 19. September 2008 lud PRO BAHN zu einem Workshop für Kommunalpolitiker nach Weilheim ein. Rund 50 Bürgermeister, Stadt- und Gemeinderäte waren der Einladung gefolgt! Schwerpunkt der Veranstaltung waren das Thema Bahnhofsentwicklung und Infrastruktur der Schiene.

PRO BAHN Fahrgast-Service: Automatenschulungen

Im Jahr 2011 hat PRO BAHN damit begonnen, zahlreiche Automatenschulungen durchzuführen, um Fahrgäste mit der Bedienung der neuen "Touch Screen Automaten" vertraut zu machen. Diese Veranstaltungsreihe wurde in den Folgejahren fortgesetzt.

Bahnerlebnistag in Weilheim

Unsere Zukunft sind die Kinder - und die Kinder bestimmen die Zukunft von Bahn und Bus. Doch die Erfahrung zeigt: In der Region sind viele Kinder noch nie mit dem Zug gefahren. Auf Initiative des Fahrgastverbands PRO BAHN haben sich deshalb alle Unternehmen und Institutionen des Öffentlichen Verkehrs in Weilheim zu einer Projektgemeinschaft zusammengefunden, um den Viertklässlern aus der Umgebung von Weilheim das Thema Bahn und Bus mit einem "Erlebnistag Bahnhof" am 24. Juli 2012 nahe zu bringen. Lesen Sie mehr...

Schnittstellen Bahn- und Autoverkehr (Park+Ride): Vorschläge von PRO BAHN

Anläßlich der Diskussionen um die Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes in Weilheim hat der Fahrgastverband PRO BAHN bereits am 19. November 2000 einen offenen Brief an die Mitglieder des Stadtrates zum Thema Park&Ride geschrieben. Im April 2005 hat PRO BAHN ein Positionspapier zum Thema "Park&Ride in Weilheim" veröffentlicht und (unter anderem) an alle Weilheimer Stadträte verteilt. Auch darin geht es um den Werdenfels-Takt: ein Ausbau insbeosndere der Pfaffenwinkel-Bahn könnte den Parkdruck auf Weilheim deutlich reduzieren.

Den Warnungen von PRO BAHN zum Trotz hat die Stadt Weilheim im Herbst 2005 ein weiteres Grundstück für den Bau von Park&Ride-Plätzen am Weilheimer Bahnhof erworben. Im Frühjahr hatte der Fahrgastverband den Stadträten empfohlen, statt auf Parkplätze am Bahnhof mehr auf eine Verbesserung der Bahnverbindung Schongau - Weilheim - München zu setzen, um den Autoverkehr in die Stadt nicht weiter zu fördern. Eine Verbesserung der katastrophalen Situation bei der Fahrradstellplätzen steht aber nicht an, obwohl hier die Weilheimer Bürger mehr davon hätten, wie die Verkehrszählungen belegen. Um die Diskussion um Park&Ride durch Fakten zu untermauern, hat PRO BAHN im Mai 2006 eine Umfrage unter den Nutzern der R+R-Anlage durchgeführt.

Politische Wertung von PRO BAHN

Allgemeine Einschätzungen zum Bahn- und Busverkehr im Werdenfelser Land zum jeweiligen Zeitpunkt finden Sie auch in unseren Berichten vom Jahreswechsel 1998/99 und 2001/02 sowie 2007/08.

Zum 20. Jahrestag des Werdenfels-Taktes hatte PRO BAHN am 26. Juni 2014 zu einem Pressegespräch mit dem Chefplaner der BEG, Andreas Schulz, geladen. Die Handreichung mit einem kurzen Abriss der Geschichte des Werdenfels-Taktes - Errungenschaften und Defiziten - finden Sie hier.

Dass die politischen Äußerungen zum abschnittsweisen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Tutzing und Garmisch-Partenkirchen eine glatte Täuschung der Büger war, wird in einem Kommentar von 2015 aufgezeigt.

Zum Vergleich: Straßenbau

Während für den Ausbau der Schienenwege im Werdenfels ab und zu mal ein paar Almosen abfallen, fließt das Geld für den Ausbau der Straßen reichlich: Ein paar Beispiele:

  • Farchant: 2,4 km langer Tunnel für die B2, Bauzeit: 1995 - 2000, Kosten: 131 Millionen Euro (Quelle)
  • Peißenberg: 7,0 km lange Ortsumfahrung auf der B472: Bauzeit: 2002 - 2008, Kosten: 54 Millionen Euro
  • Hohenpeißenberg: 5,2 km lange Ortsumfahrung auf der B472: Bauzeit: 2009 - 2017, Kosten: 43,3 Millionen Euro (ursprüngliche Planung 33 Mio.) (Quelle)
  • Saulgrub: 2,9 km lange Ortsumfahrung auf der B23: Bauzeit: 2009 - 2016, Kosten: 22 Millionen Euro (Quelle)
  • Starnberg: B2-Tunnel: 3,1 km, Fertigstellung geplant 2026, Kosten: 199,9 Millionen Euro (Quelle).
  • Pähl: 2,7 km lange Ortsumfahrung (WM 9 und St 2056): Bauzeit: 2010-12, Kosten: 5,5 Millionen Euro
  • Pähl - Wielenbach : 2,7 km langer, teilweiser Ausbau der B2: geplante Fertigstellung 2022, Kosten: 14,6 Millionen Euro (Quelle).
  • Eschenlohe: 1,9 km langer Auerbergtunnel: geplant, Kostenschätzung 2017: mehr als 100 Millionen Euro (Dazu ein Bericht vom April 2017). Kostenschätzung 2022: 167 Millionen Euro (Dazu ein Bericht vom Spatenstich August 2022).
  • Oberau: 4,2 km lange Westumfahrung: erster Spatenstich 2015, Kostenschätzung: 204 Millionen Euro (Bericht vom Spatenstich). Fertigstellung Mai 2922, Kosten 260 Millionen Euro (Bericht von der Eröffnung).
  • Garmisch-Partenkirchen: Westumfahrung mit 3,8 km langem Kramertunnel: im Bau, Ursprüngliche Kostenschätzung: 133 Millionen Euro. Stand 2018: 198,2 Millionen Euro für Tunnel plus Zufahrt. Stand Februar 2020: 264 Millionen Euro (Quelle). Neue Schätzung September 2022: 365 Millionen Euro (Bericht von der Eröffnung).
  • Garmisch-Partenkirchen: 3,5 km lange Ostumfahrung mit Wanktunnel: geplant, Kostenschätzung: 306 Millionen Euro (ursprünglich "mehr als" 100 Mio.) (Quelle)