Bahnreisende sind der Politik egal

Kein Interesse an Zweigleisigkeit im Werdenfels

Im Juni 2015 hatte MdL Andreas Lotte, der für die SPD-Landtagsfraktion den Stimmkreis Weilheim-Schongau betreut, die Staatsregierung nach dem zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Tutzing und Garmisch-Partenkirchen gefragt (Landtagsdrucksache 17/7660). Die Antwort der Staatsregierung ist jetzt nachzulesen und zeigt, dass kein Interesse von Seiten der Politik und der Bahn besteht, substantielle Verbesserungen für tausende von Pendlern und Touristen im Werdenfels zu realisieren. Dem zweigleisigen Ausbau von Teilabschnitten wird eine glatte Absage erteilt.

Den Wortlaut der Anfrage und die Antwort können Sie hier nachlesen.

Aus der Stellungnahme des Staatsministeriums des Innern, für Bau und Verkehr (Leitung Staatsminister Joachim Herrmann) lernen wir - sofern wir es nicht sowieso schon gewusst hatten - folgendes:

  • Die in den letzten Jahren, oft vor Landtagswahlen, in Aussicht gestellte Errichtung von Zweigleisinseln waren leere Versprechungen, um die verspätungsgeplagten Pendler (und Wähler) ruhig zu stellen oder um die Akzeptanz von olympischen Spielen zu erreichen.

  • Es wird in Kauf genommen, dass das bundeseigene Unternehmen DB durch Grundstücksverkäufe den Ausbau der Strecke auf Dauer unmöglich macht.

  • Es werden astronomische Ausbaukosten kolportiert: Ein Ausbau Tutzing - Murnau steht nämlich garnicht zur Debatte, trotzdem wird zur Stimmungsmache eine Summe von 214 Mio. Euro genannt. Ohne es zu merken(?), wird nebenbei die Bundespolitik bloßgestellt, indem verkündet wird, dass jährlich nur 37 Mio. Euro für Infrastrukturmaßnahmen für alle Nahverkehrsstrecken in Bayern (außerhalb der S-Bahn) zur Verfügung stehen. Man erinnere sich, dass Bundesverkehrsminister Dobrindt gerade erst über 200 Mio. Euro für einen einzigen Straßentunnel in Oberau bereit gestellt hat.

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