Der Werdenfels-Takt

Bahnhofsumfeld Tutzing

Brücke über Staatsstraße 2066

Am 31.3./1.4.2012 wurden die Kochelsee- und die Mittenwaldbahn für knapp zwei Tage gesperrt, weil das (schöne alte) Stellwerk in Tutzing abgerissen wurde, um die Straßenunterführung verbreitern zu können. Das Ganze gehörte zu den Umbaumaßnahmen des Tutzinger Bahnhofs für den Werdenfels-Takt "neu" ab Dezember 2013.

 

Fotos oben vom Bauzustand der Straßenunterführung am 14. August 2012
Links von der "Bergseite" aus, d.h. von Westen, rechts die Ansicht mit der vorgefertigten Brücke, die in den Tagen um das Wochenende 8./9. September eingeschoben werden sollte. Im Rahmen dieser Aktion waren wieder viereinhalb Tage Schienenersatzverkehr vorgesehen. Hinter der Bautafel stand bis zum Ende März 2012 das Stellwerk (siehe Link oben).

 

Fotos oben vom Einschub der Straßenunterführung am 8./9. September 2012
Links: von der Bahntrasse aus Richtung Tutzinger Bahnhof. Man erkennt deutlich, dass die Brücke erst zur Hälfte eingeschoben war (Foto vom 8. September, 13 Uhr), obwohl der Einschub schon am Vormittag hätte abgeschlossen sein sollen. Auch am Sonntag um 13 Uhr gab es noch keine weiteren Fortschritte.
Rechts: Die Brücke von der "Bergseite" aus, d.h. von Westen (Foto vom 8. September, 13 Uhr). Probleme bereitete die links im Bild erkenntliche Seite der Brücke, deren Fundament eingesunken war. Am Sonntag war der Zustand unverändert, allerdings waren keine Arbeiter mehr vor Ort tätig.

Die Probleme waren so letztendlich gravierend, dass der Schienenersatzverkehr nicht am 10. September beendet werden konnte. Der zweite Versuch des Einschubs am 18. September scheiterte, ein dritter Versuch fand am 22. September statt. Regio Oberbayern hatte jedoch am 21. September die Information erhalten, dass der Termin aufgrund des aufwendigen Injektionsverfahrens mit Kunstharz nicht zu halten sei. Entsprechend mussten Ankündigungen zum Ende des SEV mehrfach revidiert werden.

 

Fotos oben von den Arbeiten an der Straßenunterführung am 8./9. September (Fotos: Dr. Debus)

Über die Ursache der Problem gab es eine offizielle Stellungnahme der Baufirma (etwa 12. September): "Die Eisenbahnbrücke in Tutzing sollte planmäßig am 8. September 2012 eingeschoben werden. Aufgrund eines Wassereinbruchs im Bereich der Böschung kam es zu Setzungen. Der Wassereinbruch resultierte aus einer nicht bekannten und nicht in den Plänen der Wasserversorgung enthaltenen wasserführenden Leitung. Durch den Wassereinbruch in der Böschung ist diese instabil geworden, so dass ein Arbeiten in der Baugrube nicht mehr gefahrlos möglich ist. In einem ersten Schritt wird nun die Böschung abgeflacht und stabilisiert. Für den Verschub der Brücke war die Böschung vorgesehen. Nun wird ein anderes Verschubverfahren, das den Boden im Bereich des Verschubes weiniger belastet, geplant."

 

Foto oben vom Einschub der Straßenunterführung am 16./18. September 2012
Am 16. September (links) und 18. September (rechts, Foto: Dr. Debus) fanden Arbeiten am Fundament statt. Der nachfolgende Einschubversuch war allerdings nicht erfolgreich.

DB Regio musste also kurzfristig einen zweiwöchigen Schienenersatzverkehr organisieren - sicher keine leichte Aufgabe. Dafür wurde unter anderem sogar Busse aus Ulm, Regensburg und Reutte/Tirol angemietet. An betroffene Stammkunden wurden Bayern-Tickets (5 Personen) als kleine Entschuldigung verschickt.

Die Wiederaufnahme des Bahnverkehrs erfolgte schließlich mit Betriebsbeginn am 29. September, nachdem die Brücke in der Nacht zum 25. September letztendlich eingeschoben werden konnte. Dazu gab es eine Pressemitteilung der DB.

 

Fotos oben nach dem letzendlich erfolgreichen Einschub der Straßenunterführung
Am 25. September (links) und 26. September (rechts) fanden die Abschlussarbeiten statt, nachdem der Einschub in der Nacht zum 25. September doch noch erfolgreich war (Fotos: Dr. Debus).

Foto oben nach dem erfolgreichen Einschub der Straßenunterführung
Bauzug auf der Brücke am Abend des 27. Septembers (Foto: Lerche).

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