ET425: Inneneinrichtung verbessert

Erster ET 425 mit verbesserter Innenausstattung vorgestellt

Am 4. Juni stellte die DB Regio den ersten umgerüsteten ET 425 (lfd. Nummer 143) in Weilheim der Öffentlichkeit vor. Neben der lokalen Presse nahm auch Landrat Braun die neuen Züge in Augenschein. Lieferprobleme des Sitzherstellers hatten die Umrüstung der Innenausstattung um etwa 3 Monate verzögert.

Was wurde verbessert?

  • Die Sitzpolster werden gegen etwas dickere ausgetauscht
  • An den Sitzbänken wurden zur Gangseite hin Armlehnen montiert.
  • Es wurden zusätzliche Kleiderhaken an günstigerer Position angebracht.

Es werden 29 Münchner ET 425 und 426 umgerüstet. Im Werk Steinhausen sind zwei bis drei DB-Mitarbeiter mit den Arbeiten beschäftigt und können pro Woche etwa ein bis zwei Züge fertigstellen. 400.000 Euro gibt die Deutsche Bahn nach eigener Angabe für die Umrüstung aus. Nicht alle Vorschläge von PRO BAHN konnte die DB umsetzen: So bleiben die Sitzgruppen an den Wagenübergängen weiterhin ohne Gepäckablagen, da hierfür eine Neukonstruktion notwendig gewesen wäre.

Kommentar

Die DB Regio ist schnell zur Einsicht gekommen, dass ein für Kurzstrecken konzipierter Triebwagen für lange Strecken wie München - Mittenwald nur bedingt tauglich ist, und hat rasch reagiert. So kamen die Fahrgastbeschwerden im vergangenen Jahr auch fast ausschließlich aus dem Werdenfels-Takt, wo viele Fahrgäste deutlich mehr als 30 oder 60 Minuten im Zug sitzen. Der Umbau signalisiert den Willen zur Kundenorientierung, ein optimales auf die Bedürfnisse der Karwendelbahn zugeschnittenes Fahrzeugkonzept ist damit aber noch nicht geschaffen. Richtig ist der ET 425 und sein kleiner Bruder ET 426 für die Bahn nach Oberammergau und die Ausserfernbahn. Gut können wir ihn uns auch für ein Flügelungskonzept von München nach Weilheim und Kochel vorstellen. Ob man am Triebwagen-Konzept für die Gesamtstrecke unbedingt festhalten sollte, weil man auch nach Oberammergau oder Reutte "flügeln" möchte , sollte genau überlegt und die Vor- und Nachteile abgewägt werden. Aufgabenträger und Betreiber sollten daher ein Fahrzeugkonzept entwickeln, das auf die Strecke passt, und schon jetzt an Nachfolger für die bewährten, aber in die Jahre gekommenen Silberlinge denken.