Ohlstadt: Bahnsteigverlegung

Im Dezember 2012 wurde bekannt, dass die DB den Bahnhof Ohlstadt umzubauen gedenkt, um höhere Geschwindigkeiten auf der Strecke fahren zu können. Der Nachteil des Vorhabens ist, dass für die Fahrgäste die Wege deutlich weiter werden und der Zugang zum westlichen Bahnsteig nur noch über den Bahnübergang möglich ist.

Dazu schreibt der Münchner Merkur am 18. Dezember 2012 (auschnittsweise zitiert, mit Korrekturen und Anmerkungen):

In erster Linie beabsichtigt die DB Netz AG [im August 2013], die von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) mit der Umsetzung beauftragt wurde, die Fahrtgeschwindigkeit auf der Linie München-Mittenwald von 80 auf 100 Stundenkilometer anzuheben. Um das technisch zu gewährleisten, soll der barrierefreie Bahnsteig in Ohlstadt in Richtung Süden verlagert werden. Eine irrsinnige Idee, moniert Fischer [Bürgermeister von Ohlstadt]. "Das Bahnhofsgebäude liegt dann völlig dezentral, wenn der Bahnsteig erst 110 Meter davon entfernt losgeht."

[...] Weiter schwebt der DB Netz AG vor, neben dem Bahnübergang an der Partenkirchner Straße einen zusätzlichen Fußgängerüberweg zu bauen. Dieser soll den Reisenden zum bestehenden Gleis zwei führen - sei aber "wieder dermaßen weit weg gelegen", kritisiert Fischer. Er forderte bereits, den Überweg nördlich des Bahnhofsgebäudes zu errichten, das die DB künftig nicht mehr nutzen will, in dem aber ein Kiosk entstehen soll. Erst vor zwei Jahren wurden dort in direkter Nähe zum bisherigen Bahnsteig Auto- und Radstellplätze angelegt. "Wir haben dafür viel Geld in die Hand genommen", beschwert sich der Bürgermeister. Im neuen Konzept seien die Plätze jedoch völlig für die Katz.

Fischers Wunsch hat der zuständige Projektleiter Joachim Krause in einer schriftlichen Stellungnahme bereits abgelehnt: Es sei aus technischen Gründen nicht möglich, den Übergang im nördlichen Bereich anzubringen. [...] Von ihrem Plan abrücken wollen BEG und DB Netz AG trotz allem nicht. Im Gegenteil: Sie würden ihn Krause zufolge auch "gegen Widerstand durchsetzen". [...] Für den Umbau werden nach Angaben von Krause auf der Grundlage der derzeitigen Planung insgesamt rund 2,5 Millionen Euro investiert. Dabei würden Bundesmittel und Geld der Bahn eingesetzt.

Eine Stellungnahme von PRO BAHN und ein Alternativvorschlag finden Sie hier.

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