Unterhaltung der Infrastruktur

Same procedure as every year - Der Messzug kommt!

Auch im Sommer 2020 dürfen wir wieder das gewohnte Ritual erleben: Im Netz der Werdenfelsbahn herrscht ohne Vorankündigung Chaos, Züge verspäten sich, Ausfälle auf Teilstrecken usw. Der Grund: Der Messzug war am 16. Juni unterwegs und hat die Gleisanlagen auf ordnungsgemäßen Zustand überprüft. Wie schon in den Vorjahren wurden auch dieses Jahr diverse Mängel festgestellt, die Geschwindigkeitsbeschränkungen nach sich ziehen. Und zwar so lange, bis eine Reparatur erfolgt ist.

Eigentlich dienen regelmäßige Überprüfungen einer vorausschauenden Instandhaltung und sollten der Planung von Reparaturmaßnahmen dienen. Jedes Mal wird die DB Netz AG aber von den Ergebnissen aufs Neue überrascht. Eine zeitnahe Reparatur bleibt allerdings ein Wunschtraum, denn sogar die signaltechnische Kennzeichnung der Langsamfahrstellen dauert mehrere Tage. Solange werden die Züge in den Bahnhöfen gestoppt, damit den Lokführern dort ein schriftlicher Befehl mit den Geschwindigkeitsabweichungen diktiert werden kann. Auffällig ist, dass die Schadstellen oft in Bereichen sind, die erst vor kurzem erneuert worden sind, wie beispielsweise das Gleis 1 in Ohlstadt oder die nördliche Weiche in Polling. In Ohlstadt mussten deshalb die Fahrgäste wegen des fehlenden direkten Zugangs langwierig auf den Bahnsteig 2 wechseln mit der Gefahr, den Zug zu versäumen.

Ärgerlich ist, dass aus den Erfahrungen der letzten Jahre null Konsequenzen gezogen werden und eine nachhaltige und präventive Instandhaltung eingeführt wird. Unser bescheidener Wunsch an DB Netz: Bitte teilen Sie Ihren Kunden rechtzeitig die Inspektionstermine des Messzugs mit, damit sie sich für die Wochen danach auf die Probleme einstellen können.

(Text: 21. Juni 2020)

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