Der Fugger-Express (KBS 980/960)


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2012 – Das Jahr der leeren Versprechungen?

Im Jahr 2012 setze PRO BAHN – an vielen Terminen zusammen mit DB Regio – die Fahrgastzählungen auf der Strecke München Hbf–Mering–Augsburg fort. Die Daten, die Sie auch in unserem Statusbericht [B004] "2½ Jahre Fugger-Express" finden, bestätigten, dass zwei Züge weiterhin im Abschnitt Mering–Pasing überlastet sind:

Diese Züge wiesen seit der Einführung des Fugger-Express-Konzeptes hohe Auslastungsgrade auf. Beim Zug um 06:39 Uhr hatte die BEG bereits zum Fahrplanwechsel 2010/2011 den Halt Haunstetter Straße als Notmaßnahme aufgehoben. Neben einem Taktloch brachte dies aber nur vorübergehende Entlastung. Der Zug um 17:37 Uhr hat seit jeher das Problem, das er in der Hauptverkehrszeit mit relativ hohem Abstand zu vorherigem und nachfolgendem Zug verkehrt.
Ergänzend gibt es momentan wieder Hinweise auf überfüllte einteilige Züge von Augsburg Richtung Ulm am Nachmittag. Diesen Hinweisen werden wir in weiteren Zählungen nachgehen.

Zwei größere Bomben platzen jedoch in den monatlichen PRO Bahn Treffen im Augsburger Zeughaus:

Unsere aktuellen Forderungen als Fahrgastverband sind klar:

Um den berechtigten Forderungen Nachdruck zu verleihen, hat die PRO BAHN-Bezirksgruppe Schwaben eine Petition an den Bayerischen Landtag gestartet. Denn nur der Landtag kann auf die Staatsregierung – und von dieser wird die BEG letztendlich kontrolliert – Druck ausüben. Über 3000 Fahrgäste haben die Petition unterzeichnet! Mehr Informationen finden Sie unter dem Menüpunkt Petition.


Erneute massive Probleme im Herbst/Winter 2010/2011

Seit Mitte November 2010 gingen bei PRO BAHN wieder Klagen über Verspätungen und Berichte über verkürzte und überfüllte Züge beim Fugger-Express ein. Eine der Ursachen war der laufende Umbau der Kupplungen am ET440 durch den Hersteller Alstom. Hier erfolgten mehrere Modifikationen, um die Kupplungen winterfest zu machen (u.a. Einbau von Heizelementen, Tropfwasserschutz, stärkere Federn). Dabei stellte sich allerdings heraus, dass beim Zusammentreffen von einer umgebauten und einer nicht umgebauten Kupplung ein Problem in der Fahrzeugsoftware auftritt, das zum Abschalten des angekuppelten Fahrzeuges führt.
Für viele Meringer Fahrgäste galt deshalb erneut: Wir müssen leider draußen bleiben...

Bild: Fahrt in der Sardinenbüchse - gut gefüllter Zug morgens in Mering (19.11.2010)

Als Ende November der erste Wintereinbruch Schnee und Frost nach Bayern brachte, folgte eine Neuauflage des Winters 2009/2010: Neben einer großen Zahl von Weichenstörungen war auch die "Störung am Triebfahrzeug" wieder der Grund für massive Verspätungen, Zugkürzungen und -ausfälle. Der Umbau der Kupplungen hatte keine große Verbesserung gebracht. Nun müssen wie auch im Winter 2009/2010 Mitarbeiter in Augsburg die Kupplungen vor dem Zusammenkuppeln von Eis und Schnee befreien[14]. Trotzdem kommt es immer wieder zu Störungen. Bärbel Fuchs, Geschäftsführerin der DB Regio Allgäu-Schwaben, wies im Stadtgespräch bei Augsburg TV mit Andrea Horn und Winfried Karg, PRO BAHN-Bezirksgruppe Schwaben, daraufhin, daß in den Anforderungen festgeschrieben sei, daß das Fahrzeug bis -30°C sicher kuppeln müsse. Davon ist die Technik momentan offenbar noch weit entfernt.

Während der Freistaat Bayern Anfang Dezember Maßnahmen zur Verbesserung der Kapazitätssituation ankündigte, zeichnet sich an der Technikfront auch Anfang 2011 noch keine Entspannung ab.


Massive Startprobleme im Winter 2009/2010

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2009 wurde das ursprünglich geplante Betriebskonzept mit Flügeln bzw. Kuppeln der Züge in Augsburg Hbf umgesetzt. Insbesondere in den ersten Monaten kam es dabei regelmäßig zu Problemen[10]:

Verstärkt wurde dies durch eine ganze Reihe anderer Probleme, die nichts mit dem Fugger-Express zu tun hatten, aber sich in ihrer Wirkung überlagerten:

Nach einer Reihe von Modifikationen an den ET440 gingen die Fahrzeugstörungen im Sommer 2010 deutlich zurück. Die Fahrgäste atmeten das erste Mal auf. Doch bereits am 04.07.2010 war es mit der Freude wieder vorbei. Nach der Entgleisung eines Güterzuges im Westkopf des Augsburger Hauptbahnhofs konnten zwei Wochen lang die Fugger-Express-Züge nicht mehr planmäßig verkehren. Züge in Richtung München fuhren nur noch als zweiteilige Einheiten mit einem Drittel weniger Plätze. DB Regio verstärkte diese schnell durch zusätzliche Züge, allerdings unterlief der für Ansagen und Anzeigen verantwortliche DB Bereich Station & Service diese Anstrengungen mehrfach durch fehlende Fahrgastinformationen über die Alternativen.

Dieses Ereignis hat natürlich mit dem Fugger-Express zunächst einmal gar nichts zu tun, sorgte aber dafür, den Frustpegel zahlreicher Pendler auf hohem Niveau zu halten.


Fugger-Express-Ersatzkonzept 2008/2009

Im Herbst 2008 stellte sich heraus[5], dass die bei Alstom Transport Deutschland bestellten Triebwagen des Typs ET440 zum Fahrplanwechsel im Dezember aufgrund von technischen Problemen keine Zulassung vom Eisenbahnbundesamt[6] (EBA) bekommen würden. Genau wie kein Auto ohne TÜV-Abnahme fahren darf, darf auch kein Zug ohne Zulassung des EBA eingesetzt werden.

Zum Fahrplanwechsel wurden die vorgesehenen Fugger-Express-Züge durch Doppelstock-Wendezüge[7] bzw. normale Nahverkehrszüge (n-Wagen[8]) gefahren. Fahrgäste mussten nun bei fast allen Zügen in Augsburg umsteigen. Das galt auch für Verbindungen, die vor Dezember 2008 bereits durchgehend verkehrten.

Von den versprochenen Kapazitätsverbesserungen im Berufsverkehr war auf der Strecke Augsburg – Mering – München und auch Dinkelscherben – Gessertshausen – Augsburg nichts zu merken. Das wurde zunächst dem Ersatzkonzept zugeschrieben.

Dass alte Züge nicht automatisch schlechte Züge sind, merkten die Fahrgäste, als ab Sommer 2009 vermehrt die Triebwagen des Typs ET440 zum Einsatz kamen. Technische Störungen an den Fahrzeugen führten gehäuft zu Verspätungen und Zugausfällen und lieferten einen Vorgeschmack auf den Winter 2009/2010. Auch die eigentlich für den Sommer sehnsüchtig erwarteten Klimaanlagen funktionierten anfangs keineswegs wie gewünscht. Sie erwiesen sich als schlecht regelbar und konnten gerade bei überfüllten Zügen kaum für angenehme Kühle sorgen.

Einen detaillierten Rückblick auf das Fugger-Express-Jahr 2009[9] finden Sie im Blog von "meringer-bahnfahrer" im Mitmachportal der Augsburger Allgemeine.


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Letzte Änderung: 09.12.2012