Der Fugger-Express (KBS 980/960)
E-Netz Augsburg
Im Jahr 2005 schrieb die Bayerische Eisenbahngesellschaft[2] (BEG) im Auftrag des Freistaats Bayern das sog. E-Netz-Augsburg im Wettbewerb aus. Die Ausschreibung umfasste die heutigen Fugger-Express-Strecken:
- Ulm – Dinkelscherben – Gessertshausen – Augsburg
- Treuchtlingen – Donauwörth – Augsburg
- Augsburg – Mering – München
- Donauwörth – Aalen
Wesentliche Merkmale der Ausschreibung waren:
- Einrichtung eines sogenannten Flügel-Konzeptes: Die aus Richtung Treuchtlingen/Donauwörth und Ulm/Dinkelscherben/Gessertshausen kommenden Züge werden in Augsburg Hbf zu einem Zug zusammengekuppelt und fahren gemeinsam nach München. In der Gegenrichtung werden die Zugteile in Augsburg getrennt ("geflügelt").
- Das Konzept schaffte damit durchgehende Zugverbindungen von und nach München und sollte gleichzeitig Kosten im Einsatz von Zügen und Personal sparen.
- Beschaffung neuer klimatisierter und schnellerer (und entsprechend teurer) Triebwagen, mit denen das Flügeln wie geplant überhaupt möglich war.
- Verdichtung des Angebots zu bestimmten Zeiten (u.a. Halbstundentakt tagsüber bis 20:30 Uhr zwischen Augsburg und München)
Als günstigster Anbieter erhielt DB Regio Bayern[3] den Auftrag des Freistaates. Der Freistaat zahlt dabei einen jährlichen Zuschuss entsprechend dem Angebot, der ungefähr zwei Drittel der tatsächlichen Kosten umfasst. Den Rest muss das Eisenbahnverkehrsunternehmen (hier DB Regio) aus dem Fahrkartenverkauf erwirtschaften (sog. Nettoprinzip).
Das neue Netz sollte seinen Betrieb mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2008 aufnehmen. Das klappte nur deutlich eingeschränkt mit dem Fugger-Express-Ersatzkonzept.
Erst ab Ende 2009 wurde das ursprüngliche Betriebskonzept eingeführt. Es entwickelte sich zum Start mit Hindernissen. Erst im Frühjahr stabilisierte sich der Betrieb. Auf die im Vorfeld versprochenen Kapazitätsverbesserungen insbesondere im Berufsverkehr von und nach München warten viele Pendler allerdings immer noch. Auch die neuen Triebwagen vom Typ ET440[4] lösen mit ihrer in einigen Punkten spartanischen Ausstattung nicht bei allen Fahrgästen Freude aus.
Letzte Änderung: 13.11.2010