Kochelseebahn

Bürgermeister der Kochelseebahn machen mobil für Verbesserungen

Beitrag aus PRO BAHN Post vom Juli 2008 (Heft 256)

Auf Initiative der Stadt Penzberg fand am 5. Juni ein Treffen der Bürgermeister entlang der Kochelseebahn Tutzing -- Kochel statt. Gemeinsam wollen die Anliegergemeinden Druck auf die Verantwortlichen bei Bahn und Politik ausüben, um zeitnah Verbesserungen für die Fahrgäste dieser Bahnlinie erreichen. PRO BAHN war eingeladen, die Problempunkte darzustellen und Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Das größte Ärgernis stellt dabei die Umsteigesituation in Tutzing dar: Versäumte Anschlüsse, lange Wege mit Treppen zwischen den Bahnsteigen bei kurzen Umsteigezeiten schrecken viele Bürger von der Nutzung der Bahn ab. Obwohl Tutzing ein wichtiger Umsteigebahnhof zwischen der S-Bahn und den regionalen Bahnlinien ist, lässt die Bahnsteiganlage keinen barrierefreien Zugang zu Gleis 2 und 3 zu. Anfragen der Stadt Penzberg an verantwortliche Stellen wurden bislang mit wenig konkreten Zusagen bezüglich einer Realisierung beantwortet. Auf Unverständnis der Kommunalpolitiker trifft insbesondere der Hinweis auf fehlende Rahmenbedingungen durch den geplanten Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke in München.

Schon seit 1996 setzt sich PRO BAHN für eine umsteigefreie Durchbindung aller Züge von Kochel bis München ein, um das Umsteigen in Tutzing für eine Großteil der Bahnkunden überflüssig zu machen. Hier würde es sich anbieten, ein sog. Flügelungskonzept umzusetzen. Dafür ist in der Tat aber ein neues Fahrzeugkonzept bzw. ein neues Betriebskonzept für den gesamten Werdenfels-Takt notwendig. Ob sich hier vor 2014, also dem Ende des jetzigen Verkehrsvertrags mit DB Regio, am heutigen Zustand etwas ändert , erscheint wenig wahrscheinlich. Grundlegende Änderungen im Fahrzeugeinsatz und eine Verdichtung des Fahrplans auf einen Halbstundentakt etwas zwischen München und Murnau können erst im Zuge eines Wettbewerbsprojekts umgesetzt werden.

Dennoch empfiehlt PRO BAHN den Kommunalpolitikern, sich gegenüber dem Aufgabenträger Freistaat Bayern schon jetzt mit klaren Anforderungen in das Ausschreibungskonzept einzubringen. Als ersten konkreten Schritt vereinbarten die Bürgermeister, noch im Juli 2008 alle beteiligten und verantwortlichen Institutionen und Politiker zu einem Bahngipfel einzuladen, um auf die unbefriedigende Situation der Bahnkunden aufmerksam zu machen. Konkrete und mit Terminen versehene Realisierungschritte insbesondere beim Umbau des Bahnhofs Tutzing sollen damit erreicht werden.

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