Ammergau-Bahn: Jubiläum

100 Jahre elektrische Eisenbahn Murnau - Oberammergau

Am 21. August 2005 veranstaltete die Deutsche Bahn, Regio Oberbayern, in Murnau und Oberammergau Bahnhofsfeste aus Anlaß des Elektrifizierungsjubiläums. In mehreren Festansprachen in Oberammergau wurde die Bedeutung der Bahnlinie für die Region, nicht nur für den Tourismus, betont. Man war sich einig, dass die Sicherung eines zweiten Gleises im Oberammergauer Bahnhof vorrangig sei. Begrüßt wurde die anstehende Sanierung des Gleises, sie sei eine "Lebensversicherung" für die Strecke.

Beeinträchtigt wurde das Fest durch heftigen Dauerregen. Trotzdem waren der Sonderzug (alte Münchner S-Bahn Garnitur, historische Wagen mit Dampflok- und E69-Vorspann) und der Planzug (zweiteiliger ET426) schrecklich überfüllt und der Fahrplan Makulatur. Für "Normalreisende", die einen Anschlußzug in Murnau/München erreichen wollten, ein Ärgernis.

PRO BAHN war mit einem Infostand in Oberammergau vertreten. Der einzige trockene Platz war direkt neben der Band. Dieser Vorteil wurde damit erkauft, dass Gespräche mit Fahrgästen wegen der Lautstärke der Musik unmöglich waren.

In den Pausen und in zahlreichen Gesprächen mit den anwesenden Entscheidern aus Politik und Verkehrsunternehmen konnten die Vorstellungen des Fahrgastverbands zur Ammergau-Bahn erläutert werden. Für die anstehende Sanierung und Umbau der Bahnlinie Murnau - Oberammergau fordert PRO BAHN die Umsetzung folgender Maßnahmen, die mit der BEG und den Anliegergemeinden bereits vor Jahren abgestimmt wurden:

  • Verkürzung der Gesamtreisezeiten durch Verlegung der Systemkreuzung der Züge von Bad Kohlgrub nach Altenau, d.h. Wiedereinrichtung des dortigen Kreuzungsgleises.
  • Beibehaltung der Kreuzungsmöglichkeit in Bad Kohlgrub für Schüler- und Sonderzüge.
  • Zwei Bahnhofsgleise in Oberammergau für flexiblen Zugeinsatz und Sonderzüge statt eines "Stichstreckenblock" mit einem Bahnhofsgleis ohne Umfahrungsmöglichkeit.
  • Statt aufwändiger und teurer ESTW-Technik (elektronisches Stellwerk) angepasste Technik mit Zugleitbetrieb und Rückfallweichen bzw. ortsbedienter Weichen in Oberammergau.
Mit diesen Maßnahmen hat die Strecke eine Perspektive für die Zukunft. Die von der DB derzeit geplanten Rückbauten erlauben nur noch das starre Betriebsprogramm einer Standseilbahn. PRO BAHN appelliert an alle Beteiligten bei der DB, dem Freistaat Bayern und den Gemeinden, die Zukunftschancen der Bahnlinie nicht durch falsch verstandene Sparwut zu vertun, sondern die Investitionsmittel so einzusetzen, dass maximaler Nutzen für die Region und die Fahrgäste erzielt wird.

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Infostand in Oberammergau (mit Eugen Reißing, Renate Forkel und Andreas Frank hinter'm Tisch sowie Regentropfen auf dem Objektiv). Besonders nachgefragt war neben verkehrspolitischen Diskussionen die Broschüre zum 125-Jahre Jubiläum der Strecke Weilheim - Murnau vom vergangenen Jahr.

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Band unbekannten Namens: Hat zwar das Gespräch mit Fahrgästen am Infostand unmöglich gemacht, aber - rein musikalisch - war der Webmaster begeistert! Zum Schluß hat noch der Oberammergauer Tourismusdirektor persönlich seine Klarinette ausgepackt und mitgespielt.

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Nicht gerade ein typisches Fahrzeug für die Strecke: Lok der Baureihe 70 in Oberammergau an Gleis 2. Man erkennt den regen Zuspruch und Indizien für Regenwetter.

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Im Vordergrund zwei - wie man leicht sieht - unbenutzte Gleise, die wohl bald das Zeitliche segnen werden. Im Hintergrund auf Gleis 2 die alte Münchener S-Bahn 420001.

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Auf besonderen Wunsch einiger PRO BAHNer hielt die S-Bahn auf dem Rückweg außerplanmäßig in Weilheim. Danke!

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