Dokumentationen
Mitte Dezember 2018 hat die FDP Groß-Bieberau öffentlich bekannt gegeben, dass sie sich für eine Entwidmung der Bahntrasse engagiert. Die Antwort von BUND, DGB, GDL, Odenwaldbahn-Initiative und PRO BAHN darauf: Eine Info-Veranstaltung mit Möglichkeit zur Diskussion. Über 100 Menschen haben unser Angebot genutzt, mitgehört und mitdiskutiert. Gemessen an den Wortbeiträgen und der Beifälle lautet unser Fazit: Die Bürger wollen die Option auf eine Bahn-Reaktivierung wahren! Nach diesem positiven Signal haben PRO BAHN und Odenwaldbahn-Initiative eine Trassenbegehung von Groß-Bieberau nach Wersau durchgeführt, um die von einigen Teilnehmern des Info-Abends geäußerten Kritikpunkte zu untersuchen und mit weiteren Interessenten ins Gespräch zu kommen. Lange wurde das Instrument des Nahverkehrsplans im Kreis Bergstraße nach Ansicht von PRO BAHN noch nicht so genutzt, dass ein flächendeckend akzeptables ÖPNV-Angebot bereitgestellt wird. Vielmehr ist insbesondere im Busverkehr nur ein „Nachfragerumpfnetz“ festzustellen, dass auf wichtigen Relationen keine Verbindungen bietet. Mit der unten dargestellten Präsentation, die auf der zweiten Sitzung des Fahrgastbeirats vorgestellt worden ist, wirbt PRO BAHN für umfassende Zielsetzungen und darauf basierende Lösungen für den ÖPNV im Kreis Bergstraße und weist insbesondere auf die wichtige verkehrspolitische Bedeutung des Nahverkehrsplans als Instrument zur strategischen Weiterentwicklung des ÖPNV hin. PRO BAHN setzt sich seit vielen Jahren für eine Vollanbindung des Darmstädter Hauptbahnhofs an die Neubaustrecke Frankfurt – Mannheim ein, da nur so der Wirtschafts- und Bildungsstandort der „Wissenschaftsstadt“ Darmstadt angemessen an den Schienenfernverkehr angebunden werden kann. Nach unseren bisherigen Erkenntnissen im Dialogforum hält die Deutsche Bahn einen vollwerigen Halt von Darmstadt nicht für notwendig, sondern sieht lediglich eine Nordanbindung vor, um z.B. Züge zwischen Darmstadt Hbf und dem Flughafen Frankfurt anbieten zu können. Eine Anbindung auch Richtung Süden ist insbesondere mit Blick auf eine Verbesserung des Fernverkehrs Richtung Mannheim (Metropolregion Rhein-Neckar), Karlsruhe und Stuttgart von elementarer Bedeutung, um konkurrenzfähige Fahrzeiten auf der Schiene ggü. dem Privat-Pkw erreichen zu können. Die Option einer Anbindung an den internationalen Fernverkehr (z.B. TGV Frankfurt – Paris) würde dadurch eröffnet und Kosten für unnötige Schleifen, welche nur sehr wenigen Güterzügen dienen würden, im Bereich Weiterstadt eingespart. Um den ÖPNV gegenüber dem motorisierten Individualverkehr konkurrenzfähiger zu machen, bedarf es einer Vielzahl grundlegender Basics. Ein solches Basic sind schnelle Verbindungen zwischen den Zentren der Region – ein Aspekt der nicht nur auf den Schienen- sondern auch auf den Busverkehr übertragbar ist. Denn auch wo keine Schienen liegen, wollen Menschen umweltfreundlich mobil sein. Im Kreis Bergstraße gibt es viele wichtige Relationen, auf denen die Nutzung des ÖPNV eine Zumutung darstellt: Viel zu lange Reisezeiten – schlimmstenfalls sogar verbunden mit mehr als einem Umsteigevorgang – machen den ÖPNV nicht alltagstaulich. Die kleine Analyse zeigt anhand der Verkehrsmengenkarten von Hessen Mobil und eigenen (konservativen) Berechnungen wo auf bestimmten Relationen eine hohe Verkehrsnachfrage besteht, und wo das Reisezeitverhältnis zwischen ÖPNV und motorisiertem Individualverkehr dringend optimierungsbedürftig ist. Ein Rückblick auf die Ereignisse der letzten Jahre zum ÖPNV in Bensheim. Anlass hierfür ist die Fortschreibung der Linienbündel „Nördliche Bergstraße“ und „Stadtverkehr Bensheim“, welche im Dezember 2018 neu vergeben werden. Ein Konzept wurde von einem Planungsbüro ausgearbeitet, über welches nun in der kommenden Verkehrskommission beraten werden soll. Wo aus unserer Sicht Besserungen erfolgen werden und wo noch Potenziale erschlossen werden müssen, zeigt die Präsentation zum Votrag unseres Vorstandsmitglieds Peter Castellanos bei der Fraktionssitzung der SPD vom 17.1.2017.
Der untenstehende Beitrag von Werner Krone diskutiert ausführlich die Notwendigkeit und Machbarkeit eines vollwertigen Haltes in Darmstadt Hauptbahnhof und setzt sich ausführlich mit bisher diskutierten Varianten einer Streckenführung im Raum Darmstadt auseinander. Dabei spielt insbesondere die Berücksichtigung des Schienengüterverkehrs eine maßgebliche Rolle – etwa bezüglich eines wirksamen Lärmschutzes in Darmstadt.
Seit Dezember 2015 verkehren auf den Dieselstrecken im Kreis Bergstraße neue moderne Nahverkehrstriebwagen. Natürlich ist sehr zu begrüßen, dass Attraktivitätssteigerungen damit einhergehen und fahrzeugseitige Grundlagen für Komfort geschaffen werden. Mit Blick in andere raumstrukturell durchaus vergleichbare Regionen in Deutschland wird allerdings schnell deutlich, dass auf den hiesigen Schienenstrecken noch sehr viel Luft nach oben besteht, wenn klimapolitische Ziele im Verkehr erreicht werden wollen.
Wolfgang Janz präsentierte vor zahlreichen Zuschauern in Heppenheim die Organisation des ÖPNV in Detmold. Eine Stadt benötigt ein speziell auf sie zugeschnittenes ÖPNV-Konzept. In Lemgo hat sich ein Rendezvous-Konzept ohne Integration der Regionallinien bewährt, während in Detmold ohne Rendezvous und mit integrierten Regionallinien gearbeitet wird, sodass sich das Gesamtsystem ergänzt. Die Entscheidungskompetenzen für die Ausgestaltung des ÖPNV wurde im Gegensatz zum Betrieb nicht ausgelagert, womit eine demokratische Kontrolle gewährleistet ist. Inklusion ist ein wichtiges gesellschaftliches Thema. Im Verkehrsbereich stellt die Bereitstellung eines attraktiven Verkehrsangebotes eine wichtige Säule – insbesondere für Menschen ohne Pkw-Verfügbarkeit – dar. Gesellschaftliche Teilhabe ist nur möglich, wenn man gewünschte (oder potenzielle) Ziele im Raum erreichen kann. Wo diesbezüglich Schwierigkeiten im Kreis Bergstraße bestehen und auf welche Themen es innerhalb es ÖPNV ankommen kann, zeigt die Präsentation von PRO BAHN-Mitglied Peter Castellanos im Arbeitskreis Inklusion der Kreisteilhabekonferenz Kreis Bergstraße anhand von anschaulichen Beispielen aus der Region. Werden Stadtbusverkehre von Fachlleuten geplant, nutzen Fahrgäste auch in Klein- und Mittelstädten gerne den ÖPNV. Hüsler zeigte den Zuhörern in Heppenheim die Merkmale erfolgreicher Stadtbuskonzepte, die aus Sicht von PRO BAHN auch in Heppenheim, Bensheim, Bürstadt und Lampertheim durchaus Anwendung finden sollten