Bahnhof "Neustadt bei Coburg"

Im Juli 2004 wurde der Bahnhof Neustadt bei Coburg für über 2,4 Millionen Euro umgestaltet. Die Maßnahmen betrafen in erster Linie den Bau eines zweiten Bahnsteiges. Im Endausbau können hier wieder Züge kreuzen, nachdem seit der Grenzöffnung im Jahre 1991 nur der Hausbahnsteig benutzt wurde. Noch mindestens bis ins Jahr 1980 gab es übrigens in Neustadt noch einen überdachten Mittelbahnsteig, der durch eine Unterführung zugänglich war. Die Unterführung war vermutlich 1988 zugeschüttet worden.

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Am 5. Juli 2004 war von einem Bahnsteig an Gleis 2 noch nichts zu sehen. Blick Richtung Sonneberg. (Foto: Dirk Ammon, 5.7.2004; mit freundlicher Genehmigung. Quelle: www.eisenbahnsignale.de).

 

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Links: Blick vom neuen Bahnsteig 2 zum Bahnhofsgebäude und dem Hausbahnsteig, der zunächst nicht renoviert wurde. Rechts erkennt man den Abgang zur Rampe zu der Unterführung. Blick Richtung Coburg (28.12.2004).
Rechts: Die Rampe zur Unterführung zu Gleis 2 am westlichen Ende des Bahnhofs. Blick Richtung Nordost (28.12.2004).

 

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Links: Das Schalterraum des Bahnhofs sieht eher trostlos und verwahrlost aus. Der Fahrkartenschalter wurde zum 1. August 2003 geschlossen (Foto: 28.12.2004).
Rechts: Später wurde der Warteraum ebenfalls geschlossen, da offensichtlich zu viele Vandalismusschäden aufgetreten waren (Foto: 26.12.2007).

 

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Links: Im Jahre 2005 wurde dann der Hausbahnsteig saniert. Links erkennt man die einzigen Fahrscheinautomaten im Bahnhof: sie sind nicht besonders fahrgastfreundlich plaziert (siehe auch Text "Schildbürgerstreich" unten; Foto: 26.12.2007).
Rechts: Kurz nach ihrer Inbetriebnahme wurde die Unterführung auch schon mit Inschriften und Graffitis "verschönert" (Foto: 27.12.2005).

Schildbürgerstreich

Bedauerlich ist, dass beim Umbau und beim Betriebskonzept wenig auf die Bedürfnisse der Fahrgäste Rücksicht genommen wurde. So gibt es im Fahrplanjahr 2006/07 die absurde Situation, dass alle bis auf einen Zug von Gleis 2 abfahren, was für Fahrgäste einen erheblich verlängerten Weg zum Bahnsteig bedeutet. Insbesondere Fahrgäste mit Behinderung oder mit Rollkoffern, Fahrrädern etc. müssen lange Wege in Kauf nehmen. Erschwerend kommt hinzu, dass der einzige Fahrkartenautomat weiterhin an Gleis 1 steht, weit ab vom Zugang zu Gleis 2. Dadurch werden die Wege nochmals verlängert. Wer ortsunkundig ist und von dem Naheliegenden ausgeht, dass nämlich der Automat an Gleis 2 steht, muß - nachdem er seinen Irrtum erkannt hat - also nochmals den ganzen Weg zurück, um an einen Fahrschein zu kommen. Im Zug werden ja bekanntermaßen keine Fahrscheine mehr verkauft. Hinweisschilder zum Automaten sind übrigens nicht auffindbar. Man kann sich also des Eindrucks nicht erwehren, dass hier Planer am Werk waren, die selten oder nie Züge benutzen.

Dazu gibt es auch einen Brief von PRO BAHN an die DB vom 28. Januar 2008. Nach Rückfrage von PRO BAHN teilt die DB am 12. Februar mit: "... wir haben uns bereits den beiden von Ihnen genannten Themen angenommen...". Ein Ortstermin am 30. März zeigt jedoch, dass die DB offensichtlich nichts getan hat. Auf die Bitte beim Chef von DB Station & Service am 18. Mai, mal nachzuhaken, teilt dieser mit, dass er es an die zuständige Stelle weitergeleitet habe und: "... Von dort sollte eigentlich irgendwann eine Reaktion kommen". Tatsächlich ist nie eine Antwort gekommen.

Kleine Korrekturen

Irgendwann hatte die DB dann doch ein Einsehen und hat den Fahrscheinautomaten etwas kundenfreundlicher neben der Treppe zu Gleis 2 aufgestellt. Das Grundübel bleibt allerdings bestehen: praktisch alle Züge halten an Bahnsteig 2, was für Fahrgäste absolut unpraktisch ist und für behinderte Menschen oder solche mit Gepäck eigentlich eine Zumutung. Grund ist die Gleisführung bei der Bahnhofseinfahrt: Gleis 1 ist über den abzweigenden Ast der Weiche angeschlossen.

 

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Links: Neuer Automatenstandort (Foto: 17. Juni 2012)
Rechts: Einfahrtsweiche aus Richtung Rödental. Weil der gerade Ast auf Gleis 2 (Bildmitte) führt, müssen alle Fahrgäste lange Wege zurücklegen. (Foto: 19.5.2013).

Kleine Korrekturen: rückgängig gemacht

Vor Ende 2013 ist der Standort des Automaten wieder zurück auf den Hausbahnsteig verlegt worden. Für Fahrgäste ein weiterer Weg und für Ortsunkundie schwer zu finden. Das einzige, was man der DB zugute halten kann, ist, dass der Automat nun wettergeschützt ist.

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Automatenstandort: überdacht, aber schlecht postiert. (Foto: 27.12.2013).

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