Pfaffenwinkelbahn

Positionspapier 2003: Kapitel 1 "Bahnübergänge"

Haupthindernis für eine Steigerung der Höchstgeschwindigkeit auf der Pfaffenwinkel-Bahn von heute weitestgehend 60 km/h auf mindestens 80 km/h, besser sogar 100 km/h ist die mangelhafte Sicherung der Bahnübergänge der Strecke.

Technisch gesichert sind heute nur die Bahnübergänge im Abschnitt Schongau - Peiting Ost, sowie in den Bebauungsgebieten der Gemeinde Peißenberg und der Stadt Weilheim.

Der Abschnitt Peiting Ost - Peißenberg sowie der Bereich auf der Flur der Gemeinde Polling OT Oderding enthält ausschließlich ungesicherte Bahnübergänge. In der Folge werden die einzelnen Bahnübergänge der Pfaffenwinkel-Bahn beschrieben und eine Bewertung mit Vorschlägen zu ihrer besseren Sicherung vorgenommen. Es sei darauf hingewiesen, dass die Kilometrierung im westlichen Teilstück in Schongau beginnt (km 0,0) und in Peißenberg (km 15,0) endet, im östlichen Teilstück von Weilheim (km 0,0) aus bis Peißenberg gezählt wird.

km 0,2 - Bahnübergang Schongau Bahnhofstraße

Über diese geteilten Bahnübergang führt die viel befahrene Bahnhofstraße (ehem. B 17) auf zwei getrennten Spuren. Die technische Sicherung besteht aus einer Ampelanlage ohne zusätzliche Sicherung durch Halbschranken.

Eine weitere technische Sicherung ist nicht notwendig, da der Bahnübergang sich in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes Schongau befindet und somit die Geschwindigkeit weder bei der Ein- noch bei der Ausfahrt über den erlaubten Wert gesteigert werden kann.

Abb. 1: Lage der Bahnübergänge in Schongau "km 0,2" (links), "km 0,4" und "km 1,6" (rechts)
© Bayer. Vermessungsverwaltung

km 0,4 - Bahnübergang Schongau Friedrich-Haindl-Straße

Die Friedrich-Haindl-Straße ist der Zufahrtsweg zum Werk Schongau der UPM Kymmene Papierwerke. Die technische Sicherung besteht aus einer Ampelanlage ohne Halbschranken.

Eine weitere technische Sicherung ist nicht notwendig, da der Bahnübergang sich in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes Schongau befindet und somit die Geschwindigkeit weder bei der Ein- noch bei der Ausfahrt über den erlaubten Wert gesteigert werden kann.

 

Abb. 2: Fotos der Bahnübergänge "km 0,2" (links) und "km 0,4" (rechts)

km 1,6 - Bahnübergang Schongau ehem. B 17

An diesem Bahnübergang, der zwischen Peiting und Schongau gelegen ist, kreuzt die ehemalige B 17 zum zweiten Mal die Bahnlinie. Der BÜ ist auch nach Herabstufung der Straße noch stark befahren. Der Bahnübergang wurde vor einiger Zeit mit einer Ampelanlage und Halbschranken ausgestattet.

Die technische Sicherung entspricht dem notwendigen Stand. Die Einschaltkontakte und die Überwachungssignale müssen in ihrem Abstand einer höheren Geschwindigkeit angepaßt werden.

Abb. 3: Lage der Bahnübergänge "km 1,6", "km 2,8", "km 3,2" und "km 3,6"
© Bayer. Vermessungsverwaltung

km 2,8 - Bahnübergang Peiting Münchner Straße (ehem. B 472)

Der Bahnübergang ist einer mit Ampelanlage und Halbschranken ausgestattet. Die technische Sicherung entspricht dem notwendigen Stand. Maßnahmen zur Steigerung der Höchstgeschwindigkeit sind nicht notwendig, daß der Bahnübergang zwischen den Bahnsteigen der Haltestelle Peiting Nord liegt.

 

Abb. 4: Fotos der Bahnübergänge "km 1,6" (links) und "km 2,8" (rechts)

km 3.2 - Bahnübergang Peiting Angermoosstraße

Der Bahnübergang ist einer mit Ampelanlage und Halbschranken ausgestattet. Die technische Sicherung entspricht dem notwendigen Stand.

 

Abb. 5: Fotos der Bahnübergänge "km 3,2" (links) und "km 3,6" (rechts)

km 3,6 - Bahnübergang Peiting Friedhofstraße

Der Bahnübergang ist einer mit Ampelanlage und Halbschranken ausgestattet. Die technische Sicherung entspricht dem notwendigen Stand.

km 3,8 - Bahnübergang Peiting Kapellenstraße

Der Bahnübergang ist einer mit Ampelanlage und Halbschranken ausgestattet. Die technische Sicherung entspricht dem notwendigen Stand.

Zur Erhöhung der Geschwindigkeit müssten bei den Bahnübergängen Angermoosstraße, Friedhofstraße und Kapellenstraße die Einschaltpunkte und Überwachungssignale versetzt werden. In Anbetracht der Kosten und des durch die kurze Fahrtstrecke zwischen Peiting Nord und Peiting Ost bescheidenen Zeitgewinns ist dies jedoch nicht sinnvoll.

Abb. 6: Lage der Bahnübergänge "km 3,2", "km 3,6", "km 3,8" und "km 4,6"

km 4,6 - Bahnübergang Peiting Hauser Straße

Der Bahnübergang ist einer mit Ampelanlage und Halbschranken ausgestattet. Die technische Sicherung entspricht dem notwendigen Stand. Maßnahmen zur Steigerung der Fahrtgeschwindigkeit sind nicht zu treffen, da der Bahnübergang unmittelbar an den Bahnhof Peiting Ost grenzt.

 

Abb. 7: Fotos der Bahnübergänge "km 3,8" (links) und "km 4,6" (rechts; Foto von Jan. 2011)

km 5,9 Bahnübergang Peiting Bühlachstraße, Richtung Winterleiten

Der Bahnübergang ist schwach befahren und technisch nicht gesichert. Er dient überwiegend dem landwirtschaftlichen Verkehr. Außerdem führt über ihn der bei gutem Wetter viel befahrene Radweg von Peiting nach Hohenpeißenberg.

Abb. 8: Lage der Bahnübergänge "km 5,9" (links) und "km 7,1" (rechts) © Bayer. Vermessungsverwaltung

km 7,1 Bahnübergang Peiting Winterleiten

Der Bahnübergang ist schwach befahren und technisch nicht gesichert. Er dient überwiegend dem landwirtschaftlichen Verkehr. Außerdem wechselt über ihn Radweg von Peiting nach Hohenpeißenberg wieder auf die südliche Gleisseite.

 

Abb. 9: Fotos der Bahnübergänge "km 5,9" (links) und "km 7,1" (rechts)

Für die Bahnübergänge Bühlachstraße (km 5,9) und Winterleiten (km 7,1) muß eine technische Sicherung mit Ampelanlage und Halbschranken vorgesehen werden. Alternativ bietet sich als Lösung die Auflassung beider Bahnübergänge und deren Ersatz durch zwei parallel zur Schiene verlaufende Wirtschaftswege an (siehe blaue Markierungen). Dabei können den meisten Abschnitten bereits vorhandene Wege mitbenutzt werden.

Abb. 10: Option einer Auflassung der Bahnübergänge "km 5,9" und "km 7,1"

km 9,5 Bahnübergang Hohenpeißenberg Zieglmeierstraße

Der Bahnübergang stellt den Zugang zum ehemaligen Bergwerksgelände dar, das heute als Gewerbegebiet genutzt wird. Er ist technisch nicht gesichert.

Eine technische Sicherung ist zur Geschwindigkeitssteigerung nicht notwendig, da sich der Bahnübergang in unmittelbarer Nähe des Haltepunktes Hohenpeißenberg befindet. Sie wäre aber wünschenswert, da sich die Bebauung mittlerweile bis zum Haltepunkt erstreckt und eine Belästigung der Anwohner durch die Warnsignale verhindert werden könnte.

Abb. 11: Lage der Bahnübergänge "km 9,5" (links oben), "km 9,8", "km 10,0" und "km 11,5" (rechts unten)
© Bayer. Vermessungsverwaltung

km 9,8 Bahnübergang Hohenpeißenberg Zufahrt zu einer Wiese

Dieser Bahnübergang führt nur von einem östlich des Gleises gelegenen Wirtschaftweg in eine westlich gelegene Wiese. Der Bahnübergang kann ersatzlos entfallen, da ein Zugang über das Bergwerksgelände geschaffen werden kann.

 

Abb. 12: Fotos der Bahnübergänge "km 9,5" (links) und "km 9,8" (rechts)

km 10,0 Hohenpeißenberg, Bahnübergang Waldweg

Der Bahnübergang verbindet die Forststraße Richtung Ammer mit einem hinter dem Bergwerksgelände gelegenen Waldgebiet. Auch hier kann der Bahnübergang beseitigt werden und ein Zugang über das Bergwerksgelände geschaffen werden.

km 11,5 Hohenpeißenberg, Bahnübergang Forststraße Richtung Ammer

Über diesen Bahnübergang führt eine Forststraße in Richtung Ammer. Dieser Bahnübergang kann ebenfalls gänzlich entfallen, da die südlich gelegenen Teile durch eine neue Forststraße parallel zum Gleis mit dem Bergwerksgelände verbunden werden kann.

 

Abb. 13: Fotos der Bahnübergänge "km 10,0" (links) und "km 11,5" (rechts)

Die neu anzulegende Straße führt durch das alte Bergwerksgelände zum südlich gelegenen Waldweg und über diesen zum jetzigen BÜ bei km 10,5. Von dort führt sie in einem Viertelkreis entlang des Bahngleises weiter zum BÜ bei km 11,8. Durch die neue Straße ließe sich auch die durch die Schließung des Bahnübergangs bei km 11,5 abgetrennte Waldweg wieder anschließen und nutzbar machen.

Abb. 14: Option zur Auflassung von Bahnübergängen in Hohenpeißenberg

km 14,0 Peißenberg, Bahnübergang Hochreuther Straße

Der Bahnübergang ist die einzige Zufahrt nach Hochreuth und ist technisch nicht gesichert. Die Einsehbarkeit des Bahnübergangs ist eingeschränkt.

Sollte der Bahnübergang bestehen bleiben, ist eine technische Sicherung mit Ampelanlage und Halbschranken unumgänglich

Abb. 15: Lage der Bahnübergänge "km 14,0" (links unten), "km 14,6" und "km 15,0" sowie "km 8,7" (oben)
© Bayer. Vermessungsverwaltung

km 14,6 Peißenberg, Fußgängerüberweg St. Georgen-Weg

Der Überweg verbindet den St.-Georgen-Weg mit der neu erbauten Straße nördlich des Bergwerksgeländes und ist technisch ungesichert.

Durch den Bau dieser Straße besteht nun beiderseits des Gleises ein Weg in Richtung Bahnhof, so daß der Überweg seinen eigentlichen Sinn verloren hat. Daher ist eine Auflösung möglich.

 

Abb. 16: Fotos der Bahnübergänge "km 14,0" (links) und "km 14,6" (rechts)

km 15,0 Peißenberg, Bahnübergang St. Georgen-Weg

Der Bahnübergang ist technisch nicht gesichert und schlecht einsehbar. Daher ist in beiden Fahrtrichtungen nur ein Befahren mit eingeschränkter Geschwindigkeit möglich (siehe dazu Anmerkungen vom Juni 2012).

Eine technische Sicherung durch Ampelanlage und Halbschranken ist nötig. Alternativ könnte der St. Georgen-Weg auch über das brach liegende Areal der ehemaligen Gütergleise des Bahnhofes Peißenberg mit der Straße Alte Kohlenwäsche verbunden und somit der Bahnübergang aufgelassen werden.

km 8,7 Peißenberg, Bahnübergang Thalackerstraße (Sulzer Str.)

Der Bahnübergang ist mit einer ortsüberwachten Vollschrankenanlage ausgestattet, die vom Fahrdienstleiter des Bahnhofes Peißenberg bedient und überwacht wird.

Die technischen Sicherungen dieses Bahnüberganges sind ausreichend und müssen nur bei einer allfälligen Anpassung der Anlagen des Bahnhofes Peißenberg mit umgebaut werden.

 

Abb. 17: Fotos der Bahnübergänge "km 8,7" (links) und "km 7,6" (rechts)

km 7,6 Peißenberg, Bahnübergang Forster Straße

Der Bahnübergang ist mit Blinklicht ausreichend gesichert. Im Hinblick auf die schlechten Sichtverhältsnisse sollte jedoch der zusätzliche Einbau von Halbschranken angestrebt werden.

Nachtrag 2019: Im Jahre 2019 erfolgte die technische Sicherung durch Halbschranken.

Abb. 18: Lage der Bahnübergänge "km 7,6" (links unten) und "km 6,4" (rechts oben)
© Bayer. Vermessungsverwaltung

km 6,4 Peißenberg, Bahnübergang Ludwigstraße

Der Bahnübergang ist mit Blinklicht ausreichen gesichert. Eine Geschwindigkeitserhöhung steht in Anbetracht seiner Lage mitten im Haltepunkt Peißenberg Nord nicht in Frage.

Bei einer Verlegung des Haltepunktes an die Forster Straße wäre eine technische Sicherung des Bahnüberganges notwendig. Alternativ ließe sich der Bahnübergang nach einem Ausbau der parallel zum Gleis von der Unterführung an der Fendter Straße verlaufenden Straße beseitigen.

Nachtrag 2019: Im Jahre 2019 erfolgte die technische Sicherung des Bahnübergangs am Haltepunkt Peißenberg Nord durch Halbschranken.

 

Abb. 19: Fotos der Bahnübergänge "km 6,4" (links) und "km 5,3" (rechts)

km 5,3 Peißenberg, Bahnübergang Feldweg

Der Bahnübergang verbindet nur ein nördlich des Gleises gelegenes Gehöft mit ein südlich verlaufenden Wirtschaftsweg und ist technisch ungesichert. Der Zug gibt hier keine Warnsignale, da der Weg zur Zeit als Privatweg gekennzeichnet ist.

Bei einer Geschwindigkeitserhöhung wäre dieser Zustand unhaltbar. Da eine technische Sicherung in keinem Verhältnis zum Verkehrswert steht, ist eine Auflassung unumgänglich.

Nachtrag 2008: Der Bahnübergang wurde aufgelassen und zurückgebaut.

Abb. 20: Lage der Bahnübergänge "km 5,3" (links unten), "km 4,4" und "km 3,6" (rechts oben)
© Bayer. Vermessungsverwaltung

km 4,4 Polling OT Oderding, Bahnübergang Straße nach Kugelsbühl

Der Bahnübergang ist zur Zeit technisch nicht gesichert und durch ein im nord-östlichen Winkel gelegenes Gebäude aus Richtung Weilheim nur sehr schwer einsehbar. Eine technische Sicherung mit Lichtzeichen und Halbschranken ist bereits jetzt dringend notwendig.

Nachtrag 2019: Im Jahre 2019 erfolgte die technische Sicherung durch Halbschranken.

 

Abb. 21: Fotos der Bahnübergänge "km 4,4" (links) und "km 3,6" (rechts)

km 3,6 Grasla, Bahnübergang Feldweg

Dieser technisch ungesicherte Bahnübergang verbindet die westlich des Gleises liegende Riedschaft Grasla mit östlich liegenden landwirtschaftlichen Nutzflächen. Der Bahnübergang sollte vollständig aufgelassen werden, da der Verkehr über die bestehende Straße nördlich des Gleises zur nächstgelegenen Unterführung geleitet werden kann.

Die bei km 3,0 gelegene Unterführung bietet sich sowohl an, um den Bahnübergang bei km 3,6 in Grasla aufzulassen, wie auch als Alternative für den Bahnübergang bei km 4,4 an der Straße nach Kugelsbühl.

Bei letzterer Lösung müsste aber an einen Ausbau gedacht werden, da die jetzige Dimensionierung dieser Unterführung den Verkehr behindert.

Nachtrag 2020: Im Jahre 2020 wurde der Bahnübergang zurückgebaut.

Abb. 22: Verkehrsführung bei Auflassung des Bahnübergangs "km 3,6"

km 1,1 Weilheim, Bahnübergang Geistbühelstraße

Der unmittelbar in der Streckentrennung von der Bahnstrecke 960 nach Garmisch-Partenkirchen gelegene Bahnübergang ist technisch mit einer Blinklicht-Anlage und Halbschranken gesichert. Der Bahnübergang wird von den Zügen der Strecke 960 mit höheren Geschwindigkeiten befahren, so daß als einzige Anpassungsmaßnahme eine Verlängerung der Einschaltwege notwendig ist.

Nachtrag 2016: Im Jahre 2016 wurde der Bahnübergang an der Geistbühelstraße modernisiert.

Abb. 23: Lage des Bahnübergangs "km 1,1"
© Bayer. Vermessungsverwaltung

Abb. 24: Foto des Bahnübergangs "km 1,1" (Geistbühelstraße)

Weiter: Kapitel 2: Sicherungstechnik
Zurück: Zusammenfassung

zur Übersicht