ET425 Umfrage

Ihre Meinung zu den neuen Triebwagen ET425: Das Ergebnis

ET426, der kleine Bruder des ET425

ET425 und ET426: die neuen Triebwagen im Werdenfels-Takt (Foto: M. Wiegner)

Zwischen dem 13. Juli und dem 3. August 2002 führte der Fahrgastverband PRO BAHN eine Umfrage zu den neuen Triebwagen ET425/426 auf der Bahnlinie München - Weilheim durch. PRO BAHN e.V. bedankt sich für die freundliche Unterstützung des Weilheimer Tagblatts und des Garmisch-Partenkirchener Tagblatt.

Die Resonanz

Mit 100 Einsendungen hatten wir gerechnet, 200 hätten wir als Riesenerfolg gewertet, tatsächlich haben wir 384 Rückmeldungen erhalten! Vielen Dank für Ihre rege Teilnahme. Sie zeigt aber auch, dass offensichtlich ein starkes Interesse an der Thematik bestand. Schon im Vorfeld der Umfrage hatten wir zahlreiche E-Mails erhalten.

Die Gewinner

Unter allen Einsendern, die ihren Namen und ihre Anschrift angegeben haben, haben wir zwei Schöne-Wochenende-Tickets und drei Bayern-Tickets verlost. Die Gewinner werden Ende der Woche bekannt gegeben.
  • Ludwig R. aus Weilheim (SWT)
  • Olaf K. aus Apfeldorf (SWT)
  • Peter S. aus Weilheim (BT)
  • Veronika L. aus Tutzing (BT)
  • Thomas S. aus Weilheim (BT)
Herzlichen Glückwunsch! Die Fahrscheine werden per Post zugeschickt.

Der Fragebogen

Zu Dokumentationszwecken können Sie sich hier den Fragebogen noch einmal anschauen: pdf-File.

Das Ergebnis in Tabellenform

Das Ergebnis in Form einer Tabelle zeigt Ihnen zu jeder Frage die Anzahl der Bewertungen von "volle Zustimmung" bis "klare Ablehnung".

Das Ergebnis als Säulendiagramm

Das Ergebnis in Form von Säulendiagrammen hat die gleiche Aussagekraft wie die Tabelle, ist jedoch für "visuelle" Menschen übersichtlicher.

Das Ergebnis als Positiv/Negativ-Graphik

Eine Zusammenfassung des Gesamtergebnis in Form einer "Positiv/Negativ-Wertung" können Sie als pdf-File hier downloaden. Die Gesamtbewertung "0" ("neutral") bedeutet gleich viele negative wie positive Antworten. Grüne Balken mit positiven Zahlen bedeuten eine positive Bewertung, rote Balken eine negative.

Die Fahrgast-Kommentare

In unseren Fragebögen hatten Sie noch die Möglichkeit, eigene Kommentare zu den Fragen und den Triebwagen abzugeben. Auch wenn sie zum Teil "deftig" formuliert sind, so geben diese Kommentare weitere wichtige Aufschlüsse über die Stimmungslage der Einsender und Erläuterungen zu den Urteilen. Wir haben die Kommentare nicht verändert, nur wenn Rückschlüsse auf den Einsender möglich waren, so haben wir diese herausgenommen (z.B. Löschung des Namens). Auch zu Aspekten, die aus Platzgründen nicht in den Fragebogen aufgenommen werden konnten, finden sich hier Hinweise: z.B. zu den Kleiderhaken für Wintermäntel, zu den Gefahren beim Ein- und Aussteigen aufgrund der Lücken zwischen Triebwagen und Bahnsteig (z.B. Pasing), zur Geräuschentwicklung, zu Schwarzfahrern in der 1. Klasse und zur Evakuierung im Falles eines Unglücks. Einige grundsätzliche politische Aussagen sind auch dabei.

Das Ergebnis in der Zusammenfassung

Das Ergebnis unserer Umfrage läßt sich wie folgt zusammenfassen:
  • Überwiegend negativ ist das Urteil der Fahrgäste in Bezug auf den Sitzkomfort. Sehr schlecht werden insbesondere die Sitze bewertet. Aber auch das Fehlen einer Kopfstütze, der zu enge Sitzabstand und die mangelhafte Gepäckablagemöglichkeit werden kritisiert.
  • Zur 1. Klasse wollten sich naturgemäß nicht alle Teilnehmer äußern. Unter den eingegangenen Antworten ist das Urteil allerdings vernichtend. Zahlreiche Fahrgäste haben mit der Rückgabe ihrer 1. Klasse-Zeitkarte gedroht oder dieses bereits umgesetzt.
  • Positiv bewertet werden die Einstiege, die Fahrradmitnahmemöglichkeiten, die automatische Türöffnung, die Klimaanlage sowie die Haltestellenanzeige und -durchsage.
  • Eindeutig ist auch die Forderung der Fahrgäste nach einer Beibehaltung des Bahnpersonals in den Zügen.
  • Etwas überraschend (für uns) ist die überaus deutliche Mehrheit der Befürworter der reinen Nichtraucherzüge.

Obwohl mehr Kriterien positiv als negativ bewertet werden (acht gegenüber sieben), wird die allgemeine Aussage "Die Triebwagen sind mir lieber als die bisherigen Züge" eher negativ beurteilt. Dies zeigt, dass die Fragen nach dem Sitzkomfort einen deutlich höheren Stellenwert für die Fahrgäste haben als alle anderen Kriterien. Auch können Aspekte, die in der Umfrage nicht explizit angesprochen wurden, zu der deutlichen Unzufriedenheit geführt haben.

Ein Schlußwort

PRO BAHN begrüßt ausdrücklich die Bemühungen von Deutscher Bahn AG und Freistaat, die Fahrzeugflotte auf unseren Schienen grundlegend zu modernisieren. Zum Teil waren schon fast historische Fahrzeuge unterwegs, mit undichten Fenstern und klappernder Einrichtung. Dass bei der Beschaffung auf die Kosten geschaut werden muß, ist in der heutigen Zeit und der immer noch vorhandenen Benachteiligung des Verkehrsträgers Eisenbahn gegenüber der Straße leider Fakt. Trotzdem stellt sich grundsätzlich die Frage, ob vor einer größeren Beschaffung nicht eine stärkere Einbindung der Fahrgäste sinnvoll wäre. Zwar kann man es sicher nicht jedem Fahrgast recht machen (wer hat schon einen "Normrücken"), aber manche Sparmaßnahme, die später zu einem schlechten Image, zu Fahrgastrückgängen oder zu einer teuren Nachrüstung führt, hätte unterbleiben können.

Wie ging's nach der Umfrage weiter?

Wir haben die Ergebnisse der Umfrage dem zuständigen bayerischen Staatsminister, Herrn Dr. Otto Wiesheu, der Bayerischen Eisenbahngesellschaft und der Deutschen Bahn AG (Regio) geteilt. Von der Deutsche Bahn haben wir gefordert, die Fahrzeuge in Bezug auf den Sitzkomfort (Änderung der Polsterung, Anbringung von zusätzlichen Kleiderhaken etc.) zu verbessern und die 1. Klasse aufzuwerten. Ferner haben wir den Wunsch der Fahrgäste nach Zugpersonal betont. Den Wortlaut der entsprechenden Briefe finden Sie unten.

Brief an das Staatsministerium.
Brief an die Bayerische Eisenbahngesellschaft.

Gegenüber der Deutschen Bahn wurden die Wünsche am 14. August 2002 im Rahmen eines Treffens, an dem auch die BEG teilnahm, vorgetragen. Dabei sagte die DB zu, sich um den Einbau verbesserter Sitze zu bemühen (vgl. Pressemeldung vom 16.8.). Ein weiteres Treffen fand Anfang Oktober statt. Lesen Sie dazu einen kurzen Situationsbericht.

Der erste Umbau-ET425 wurde schließlich am 4. Juni 2003 der Öffentlichkeit vorgestellt. Bei dem Termin war auch PRO BAHN dabei und hat ein paar Fakten und einen Kommentar zusammengestellt.

PRO BAHN e.V.

Diese Aktion wurde - wie alle Aktionen von PRO BAHN - ehrenamtlich durchgeführt. Weiterhin unterhält die Kreisgruppe Weilheim-Schongau zur Zeit im Internet unter anderem die Qualitätskontrolle Pünktlichkeit (QUAK) und eine Aktuell-Seite mit interessanten, ÖV-relevanten Meldungen aus dem Pfaffenwinkel und dem Werdenfelser Land.
Sie können PRO BAHN durch Ihre Mitgliedschaft oder eine Spende, die Sie steuermindernd geltend machen können, unterstützen. Das Spendenkonto: PRO BAHN LV Bayern, 2191911 bei der Sparda Bank München e.G., BLZ 70090500 (Gemeinnützigkeit: St.-Nr. 844/28682 beim Finanzamt München). Vielen Dank!

Der PRO BAHN Landesverband Bayern e.V. ist Träger des bayerischen ÖPNV-Preises 2002.