Fahrgastpreise 2007
Engagement für die Fahrgäste belohnt
Die Fahrgastpreise gingen an:
- Hamburger Verkehrsverbund
- S-Bahn Hamburg
- Eisenbahn-Gesellschaft AKN
- Alstom
Bericht aus der PRO BAHN Zeitung der Fahrgast 02/2007
Der Fahrgastverband PRO BAHN zeichnete am 16. März 2007 anlässlich seines Bundesverbandstages in Hamburg besondere Leistungen im öffentlichen Verkehr aus, mit denen Grenzen überwunden wurden: den Hamburger Verkehrsverbund, die S-Bahn Hamburg, die Eisenbahn- Gesellschaft AKN und das Unternehmen Alstom.
Grenzen im öffentlichen Verkehr behindern Fahrgäste in vielfältiger Weise und vermindern dessen Attraktivität. Während Autofahrer grenzenlos freie Fahrt haben, trifft der Fahrgast auf zahllose Hindernisse organisatorischer und technischer Art, die seine Fahrt behindern. Solche Beschränkungen sind meist traditionell gewachsen, und ihre Überwindung erfordert von den Verantwortlichen, dass sie die Grenzen der gewohnten Denkkategorien überwinden, um den Fahrgästen ein attraktives Angebot bieten zu können.
Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) hat erstmals in Deutschland vor rund 40 Jahren die Grenze der Tarife verschiedener Unternehmen überwunden und damit eine Entwicklung in Gang gebracht, die Fahrgästen in vielen Städten und Regionen das Fahren mit einem Fahrschein ermöglicht. PRO BAHN zeichnete den HVV dafür aus, dass er seither in vorbildlicher Weise weitere Grenzen überwunden hat: durch mehrfache Erweiterungen auch über die Stadt- und zugleich Landesgrenzen von Hamburg hinaus, durch Übergangstarife über das Gebiet des HVV hinaus und als Katalysator für die technischen Lösungen, für die die weiteren Auszeichnungen vergeben wurden. Für den HVV nahm Geschäftsführer Peter Kellermann den Fahrgastpreis 2007 entgegen und machte dabei deutlich, dass nur mit der Überwindung dieser Grenzen Fahrgastzuwächse und Qualitätssteigerungen im öffentlichen Verkehr erreicht werden könnten.
Im Bereich des HVV wurden darüber hinaus technische Grenzen überwunden, die durch die Stromschienen der S-Bahn gesetzt wurden und den Fahrgast zum Umsteigen zwangen. Gleich zwei Unternehmen haben mit neuen technischen Lösungen Zwei-System-Fahrzeuge geschaffen: zuerst die AKN Eisenbahn, die mit ihren Diesel-Gleichstromtriebwagen den Hamburger Hauptbahnhof erreicht, und die S-Bahn Hamburg GmbH, die mit Elektrotriebwagen für den S-Bahn-Gleichstrom jetzt unter dem Wechselstrom-Fahrdraht bis Stade an der Unterelbe fahren kann. Ihre Geschäftsführer Jürgen Fenske (SBahn) und Johannes Kruszynski (AKN) nahmen am 16. März ebenfalls den Fahrgastpreis des Jahres 2007 entgegen. Ohne das Engagement der Industrie und der Ingenieure wäre dieses Vorhaben nicht umzusetzen gewesen. So wurde auch das Unternehmen Alstom für den Um- bzw. Neubau dieser fahrgastfreundlichen Fahrzeuge ausgezeichnet. Geschäftsführer Andreas Knitter und Dr. Ing. Bernd Engel als verantwortlicher Entwicklungsingenieur nahmen den Fahrgastpreis in Empfang.
Auf Vorschlag des PRO BAHN-Landesverbands Hamburg wurde die Metronom Eisenbahngesellschaft, die die Regionalexpress- Züge zwischen Hamburg, Hannover/Göttingen und Bremen betreibt, mit einem Sonderpreis für besonders fahrgastfreundliche Mitarbeiter ausgezeichnet. Der Preis wurde von Geschäftsführer Dr. Carsten Hein und Henning Weize entgegengenommen.
Deutlich wurde in den Redebeiträgen aller Preisträger, dass es eine besondere Herausforderung ist, die gewohnten Wege zu verlassen und neue Lösungen auch oft gegen erhebliche Widerstände durchzusetzen, denen sie sich aber gern und mit großem Engagement gestellt haben. Es ist daher dem Fahrgastverband PRO BAHN ein Bedürfnis, diese Leistungen besonders anzuerkennen.