Pressemeldung vom 02.07.2004

Fahrgastverband PRO BAHN fordert Einhaltung der Planungen

Neubaustrecke Nürnberg - Ingolstadt ohne die versprochenen Regionalzüge?

Aktuellen Meldungen zufolge ist es zu befürchten, daß auf der fast fertigen Eisenbahn-Neubaustrecke Nürnberg-Ingolstadt zunächst keine Regionalzüge angeboten werden. Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert die Einhaltung der gemachten Versprechungen.

Zwischen München, Ingolstadt und Nürnberg sollen ab 2006 auf neuer, direkter Linie ICE-Züge mit bis zu 300 km/h verkehren. Dazwischen sollen auch Regionalexpresszüge (RE) für eine attraktive Direktverbindung der Großstädte sorgen und dabei die extra gebauten Bahnhöfe in Allersberg und Kinding bedienen.

Nun ist davon die Rede, daß dieser Regionalverkehr wegen gravierender Abstimmungsfehler und Kommunikationsmängel zwischen den Beteiligten Deutsche Bahn AG (DB) und Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) möglicherweise vorerst unterbleiben könnte. Als Begründung werden u.a. unangemessen hohe Kosten für die Benutzung der neuen Strecke sowie die inzwischen zu knappe Zeit für die Beschaffung geeigneter Fahrzeuge genannt.

"Es ist schon ein trauriges Schauspiel, das DB und Politik hier aufführen," sagt Matthias Beß, Vorsitzender von PRO BAHN Mittel- und Oberfranken. "Zwar kann die Neubaustrecke nicht zu teuer sein, aber für die Bestellung der Züge wird ein großer Katzenjammer angestimmt. Die deutet darauf hin, daß die Maßstäbe für den Wert eines funktionieren Öffentlichen Verkehrs abhanden gekommen sind."

Auch die Behauptung, es seien keine geeigneten Fahrzeuge verfügbar, ist so nicht richtig. "Der aus Steuergeldern bezahlte und von der DB ausrangierte Interregio-Wagenpark könnte hier zur Überbrückung des Engpasses nochmals zu Ehren kommen," sagt Beß. "Allerdings ist dafür ein politischer Wille notwendig, da es für die DB aus rein wirtschaftlichen Erwägungen heraus sinnvoller erscheint, die Wagen verrosten zu lassen als sie ggf. einem Konkurrenten zur Verfügung zu stellen."

Beß stellt fest: "Die Versprechung, auf der Neubaustrecke Nürnberg - Ingolstadt bereits ab Eröffnung auch schnellen Regionalverkehr anzubieten, muß eingehalten werden. Die Möglichkeiten dazu sind vorhanden, sie müssen nur genutzt werden. Alles andere würde bedeuten, daß Versäumnisse und Schlamperei der Beteiligten allein von den Fahrgästen ausgebadet werden müßten."

Rückfragen bitte an Matthias Beß, Kiefernstraße 18, 91580 Wicklesgreuth, Tel. (09131) 815472
v.i.S.d.P.: Matthias Beß