Filzenexpress: Dokumentation

Trauer um Peter Kammerl

PRO BAHN verliert einen Kämpfer der ersten Stunde

Peter war ein Filzi-Kämpfer der frühesten Stunde, schließlich wohnte er in Brandstätt (Gemeinde Edling) fast neben der Strecke. Über viele Jahre hat "da Peda" mit uns gegen die einst geplante Stilllegung vom Filzenexpress gekämpft und heute scheint das glücklicherweise überholt. Doch immer wenn früher in unserem Kämpferkreis der Wasserburger Ortsgruppe die Energie etwas nachgelassen hatte, dann kam der Peter daher, ist er eingesprungen und hat gleich irgendeine kreative, neue Idee entwickelt. Eine ganze Zeit lang war er engagierter Sprecher unserer Wasserburger PRO BAHN-Gruppe und ohne ihn hätten wir uns seinerzeit vielleicht sogar aufgelöst - nicht auszudenken!

Wer weiß zum Beispiel, dass es Peter Kammerl war, der die Kommunen entlang der Strecke zum ersten Mal gemeinsam an einen Tisch "pro Filzi" gebracht hat? Heute sind sich längst alle einig. Wir genießen recht selbstverständlich MVV und Stundentakt - aber ohne Peter zur rechten Zeit wäre der "Filzi" wahrscheinlich längst nicht mehr vorhanden.

Aber seit Anfang 2011 musste er statt für die Bahn gegen seine schlimme Krankheit kämpfen. Wer diesen jahrelangen Kampf gegen die Krebszellen mitbekommen hat, durfte seine Zähigkeit achtungsvoll bewundern. Natürlich ahnten viele, dass er uns wohl bald verlassen muss, aber als er am 6. Februar 2016 im Alter von nur 52 Jahren verstarb, waren wir doch alle ziemlich fassungslos.

Peter war nicht nur bei uns engagiert bis in die Fingerspitzen: Katholische Landjugend, Eine-Welt-Laden gestemmt, Lichterkette zum jährlichen Nationenfest entwickelt, Volkstanzgruppe initiiert, Parteigruppierung gegründet, Gemeinderat, Bürgermeisterkandidat, zeitweise 2. Bürgermeister. "Offiziell" tätig war er beim Landratsamt Ebersberg, wo er zuletzt das Büro des Kreistags führte.

Bei all diesen vielseitigen Aktivitäten zeigte sich Peter mit seiner tiefen Menschen liebenden Herzlichkeit und so war es kein Wunder, dass zu seiner Beerdigung - um im Bahnjargon zu bleiben - ein großer Bahnhof stattfand. Wann kamen in die Edlinger Kirche zum Verabschieden rund 500 Menschen? Bürgermeister, Vertreter seiner Gemeinderatsfraktion, Landrat von Ebersberg und nicht zuletzt PRO BAHN riefen seine Fähigkeit zuzuhören, seine Zähigkeit Ziele zu verfolgen und dabei noch freudige Motivation zu versprühen ins Gedächtnis zurück.

Sein Grab liegt unweit der Bahngleise und wie beim Herrgott bestellt fuhr zu Beginn der Beerdigung der Filzenexpress vorbei! Ein Ansporn für PRO BAHN unser Engagement jetzt ohne ihn weiter zu führen.

Wir werden ihn sehr vermissen und fühlen mit seiner Frau und den zwei kleinen Kindern.

Bernd Meerstein (13.2.2016)

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