Der Filzenexpress

Filzenexpress verstärken!

Bericht in der PRO BAHN Post vom November 2017

Die Wasserburger Gruppe von PRO BAHN beobachtet ziemlich genau die Auslastung des Filzenexpress auf seiner täglichen Fahrt von und nach München, schließlich drohte einst die Stilllegung, weil angeblich niemand mehr mit dem Zug fahren wollte. Seit die Südostbayernbahn (SOB) die Strecke betreibt, steigt die Fahrgastnachfrage wieder. Aufgrund des Stundentakts mit passenden Anschlüssen in fast alle Richtungen und der Integration des Filzenexpress in den MVV steigen immer mehr Pendler und Gelegenheitsfahrer vom Auto auf die Schiene um.

Mittlerweile fährt die SOB viele Züge in Doppeltraktion, trotzdem sind die Züge vor allem morgens und abends gerammelt voll. Doch auch in der Hauptverkehrszeit gibt es noch Züge ohne Verstärker (z.B. 7:43 Uhr ab Wasserburg) und dementsprechend überfüllt sind diese Kurse in Richtung Landeshauptstadt spätestens ab Steinhöring. Beim weiteren geballten Zustieg werden, teilweise bereits vor Ebersberg, spätestens aber ab Grafing sogar die Stehplätze in den Gängen rar.

Der Sprecher der Wasserburger PRO BAHN-Gruppe brachte diesen aus seiner Sicht unhaltbaren Zustand beim Kundenbeirat der SOB zur Sprache. Der Teamleiter Vertrieb, Kundendialog und Fahrgastmarketing, Klaus Zinsberger, zeigte zwar viel Verständnis für die Nöte der Wasserburger Fahrgäste, wies aber auf fehlendes Wagenmaterial und fehlende Abstellmöglichkeiten vor Ort hin. Die Wasserburger PRO BAHNer möchten sich damit natürlich nicht zufriedengeben, denn für einen optimalen ÖPNV auf dieser Strecke fehlt es vor allem an einem Ausweichabschnitt zwischen Ebersberg und Grafing, damit sich S-Bahn und Filzenexpress nicht gegenseitig behindern. Selbst geringe Verspätungen schaukeln sich auf und führen letztlich sogar zu einzelnen Zugausfällen. An die eigentlich notwendige Taktverdichtung auf der mittlerweile nachfragestarken Linie ist da leider gar nicht zu denken.

Hier ist auch die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) als Besteller und Koordinator des bayerischen Schienenpersonennahverkehrs gefragt und wir Wasserburger werden wie gewohnt weiterkämpfen - schließlich hat uns im Jahre 2012 die BEG den ehrenvollen Bayerischen Fahrgastpreis für unseren jahrzehntelangen Kampf um genau diesen Filzenexpress überreicht.

Bernd Meerstein

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