Filzenexpress: Dokumentation

30 Jahre Blockade beenden

Vortrag mit Diskussion am 5. Mai 2017

30 Jahre Blockade beenden

Der Kampf für die Altstadtbahn ist nicht vorbei

Vor 30 Jahren unterbrach ein Dammrutsch die Altstadtbahn Reitmehring - Wasserburg Stadt. Damals hätte man den Schaden mit einfachen Mitteln reparieren können. Aber die damalige Bundesbahn wollte diese Strecke beziehungsweise den ganzen Filzenexpress von Wasserburg in Richtung Ebersberg lieber stilllegen. Also passierte nichts: die Altstadtbahn ist seither im Dornröschenschlaf versunken und auf dem Filzenexpress fuhr damals werktags gerade mal ein Zug von Reitmehring nach Ebersberg.

Seitdem kämpfen Bürger, Städte, Gemeinden und Landkreise und natürlich auch PRO BAHN um den Erhalt des Filzenexpress und die Verbesserung des ÖPNV in unserer Region. Dabei wurde - auch dank des Engagements der Südostbayernbahn und der Bestellungen von Zugleistungen durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft - viel erreicht: Seit 2001 gibt es durchgehende Züge von Reitmehring nach München, die Strecke wurde zwischen Reitmehring und Ebersberg grundsaniert und die vielen Bahnübergänge technisch gesichert oder beseitigt. Bahnhöfe und Haltepunkte wurden mustergültig erneuert. Seit der Errichtung eines Kreuzungsbahnhofs in Steinhöring wird der Filzenexpress werktags im Stundentakt von frühmorgens bis nach Mitternacht befahren. 2015 wurde die Strecke schließlich bis Reitmehring in den MVV integriert und im vergangenen Jahr wurde der Stundentakt am Wochenende eingeführt. Auch der Wasserburger Stadtbus wurde kontinuierlich verbessert.

Die Fahrgastzahlen stiegen infolge dieser Verbesserungen so massiv an, dass in- zwischen viele Züge sogar mit doppelter Länge verkehren. So erfreulich das alles ist - die Altstadtbahn in die Stadt Wasserburg hinein verblieb in ihrem traurigen Zustand. 2016 erging sogar der Stilllegungsbescheid. Und das, obwohl ein Konsortium die Strecke übernehmen und instand setzen wollte.

Auch wenn manche es glauben möchten: der Kampf um die Wasserburger Altstadtbahn ist noch nicht vorbei. Die Stilllegung ist beklagt und daher noch nicht rechtsgültig. Es wäre traurig, wenn ausgerechnet jetzt, da die vielen Verbesserungen beim ÖPNV endlich Früchte tragen, der Schienenweg in die Stadt endgültig zerstört würde.

PRO BAHN möchte deshalb alle Interessenten über den aktuellen Sachstand und die Perspektiven der Altstadtbahn informieren. Norbert Moy, Regionalvorsitzender von PRO BAHN Oberbayern kommt deshalb am Freitag, dem 5. Mai, nach Wasserburg in die Paulanerstuben. Sein Vortrag mit anschließender Diskussion beginnt um 19 Uhr. Besonders beleuchten wird er dabei das Gutachten der Stadt Wasserburg, welches dem Stilllegungsantrag zugrunde lag.

(Vortragsankündigung in der PRO BAHN Post vom Mai 2017)

zurück zu: Aktuelle PRO BAHN Aktivitäten