PRO BAHN Zeitung 83: August - Oktober 2000

vorherige Ausgabe       nächste Ausgabe

Aus dem Inhalt

Jugend im Nahverkehr

(von Dieter Walter)

Seit Jahren ist es überall dasselbe: An den Nahtstellen des öffentlichen Personennahverkehrs, also auf Bahnhöfen und vor allem auf Busbahnhöfen drängen sich Tag für Tag, morgens und mittags, Hunderte von Jugendlichen, manchmal gar mehr als tausend junge Menschen auf einmal. Der öffentliche Personen-Nahverkehr scheint sich bei diesem Kundenkreis größter Beliebtheit zu erfreuen. Ein Erfolg? - Zumindest eine Chance.

Bei Großprojekten verkalkuliert: Die Regionen müssen es büßen

Stiehlt sich die Bundesregierung aus der Verantwortung?
(von Rainer Engel)

Weil die Neubaustrecke Köln-Rhein/Main und der Bahntunnel im Berliner Regierungsviertel teurer werden als geplant, brechen die regionalen Bahnlinien zusammen. Wären es Projekte eines Industrieunternehmens, dann würde der Konkursrichter über ihr Schicksal befinden. Praktischer für die Politiker ist es allerdings, für solche riskanten Investitionen ein willfähriges Staatsunternehmen zu besitzen, das auch die Prügel abbekommt, wenn sich vorhersehbare Probleme dann auch einstellen. Die Zeche zahlen die Länder und die Regionen. Sie werden regelrecht erpresst: Geld her, oder die Regionallinie wird wegen Unbefahrbarkeit stillgelegt - illegal oder an der Grenze der Legalität. Der komplette Artikel zum Nachlesen.

Hinter Leipzig ist die Welt zu Ende: Abseits der Prestigeobjekte sieht es düster aus

Der Aufbau Ost ist noch längst nicht abgeschlossen
(von Andreas Hadjar)

Nach Leipzig und Dresden geht es jetzt schneller, seitdem die Neigezüge von Frankfurt, München und Berlin aus im Einsatz sind. Doch wie es von dort aus weiter geht, dafür gibt es weder Pläne noch Geld. Dabei sind Cottbus, Görlitz, Zittau, Chemnitz, Zwickau und Gera keine Dörfer. Exemplarisch schildern wir die Situation der Verbindung nach Chemnitz.

Warum ist die PRO BAHN Zeitung so wichtig? Aufklärung tut Not

Unwissen zerstört den öffentlichen Verkehr

Die moderne Gesellschaft ist eine Mediengesellschaft. Medien reagieren schnell, Medien machen Meinung. Doch was den Blätterwald sowie die Rundfunk- und Fernsehkanäle zum Thema Verkehrspolitik füllt, zeigt oft nur einzelne, flüchtige Aspekte der Wirklichkeit und ist leider viel zu selten von eigenen, umfassenden und kenntnisreichen Recherchen der Journalisten gestützt. Weil jeder am Verkehr teilnimmt, sind er oder sie ja ohnehin schon Fachmann oder Fachfrau. Oder? Falschinformation aber schadet dem öffentlichen Verkehr, in erster Linie natürlich seinen Unternehmen und deren Arbeitnehmern, letzten Endes aber den Fahrgästen und damit allen Bürgern. An zwei Beispielen zeigen wir, was in der Zeitung stand, und was besser nicht dort gestanden hätte.

Musterstreckentorso oder Flächennetz?

Drei parallele Magistralen reichen aus
(von Erhard Schröter)

Nötigt eine begonnene Neubaustrecke zum Weiterbau? Bisher haben nur fehlende Finanzen die neue Trasse von Leipzig über Erfurt nach Nürnberg gestoppt. Doch ob die Gelder jemals zur Verfügung stehen werden, wird immer fraglicher. Alternativen bringen mehr Verbindungen, mehr Ertrag und bessere Chancen für die Entwicklung der Länder zwischen Berlin und München.

Stichwort illegale Stillegung

Die illegale Stillegung ist eine Sumpfblüte der Bahnreform. Sie rechnet sich für die DB AG. Deshalb werden illegale Stillegungen inzwischen systematisch vorbereitet. Wenn das Eisenbahnbundesamt nicht handelt, sind die Aufgabenträger hilflos. Die Schwarze Liste (mit Nachtrag 01/2001).
Bereits mehr als 400 Kilometer Strecke illegal stillgelegt: Der Artikel als pdf-File.

Geraer Verkehrsbetrieb: 21 Prozent Fahrgastzuwachs in vier Jahren

Defizit halb so hoch wie geplant
(von Sabine Stiebale)

Besser und wirtschaftlicher - das muss kein Widerspruch sein. Der Geraer Verkehrsbetrieb zeigt, dass beides möglich ist. Steigende Fahrgastzahlen bei sinkenden Einwohnerzahlen, mehr Leistung bei gleichbleibendem Aufwand und steigende Einnahmen sind eine beachtliche Erfolgsbilanz. Doch Wettbewerb allein beseitigt nicht die Defizite des öffentlichen Verkehrs. Damit er auch im Wettbewerb leistungsfähig bleibt, muss die Qualität von Leistung und Arbeitskräften gesichert sein.

Zwischen Buschland und Pazifik: Der Nahverkehr in Sydney

(von Stefan Baumgartner)

Nahverkehr auf der anderen Seite des Globus: Die Stadt der Olympischen Spiele 2000 hat ein vielfältiges, gewachsenes Nahverkehrssystem. Für den Fahrgast ist es nicht einfach zu benutzen, und so muss auch hier die Hand der Behörden in Betrieb und Netz ordnend eingreifen.