Ilztalbahn

Bezirksregierung Niederbayern stoppt Weiterbehandlung des EU-Interreg-IV-Zuschussantrags

Mit Datum vom 26.11.2009 teilt die Bezirksregierung von Niederbayern er Ilztalbahn GmbH mit: "die Prüfung des Projektantrags zu o. g. Vorhaben durch die Regierung von Niederbayern hat ergeben, dass nach derzeitigem Sachstand die Einplanung eines öffentlichen Zuschusses leider noch nicht zu rechtfertigen ist. In Abstimmung mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie wurde deshalb von einem Einplanungsvorschlag für den nächsten gemeinsamen bayerisch-tschechischen Begleitausschuss des EU-Förderprogramms INTERREG am 8. Dezember 2009 abgesehen."

Diese sehr kurzfristige Mitteilung hat nicht nur die ITB überrascht. Die ITB vermutet hinter dieser Entscheidung der Regierung von Niederbayern eine Blockadehaltung. Bei der Sitzung am 8. und 9. Dezember legt der so genannte "Lenkungsausschuss" fest, welche Projekte in welchem Umfang gefördert werden. Die Tatsache, dass in diesem Gremium der ITB-Antrag behandelt werden sollte, hatte bei den Verantwortlichen der Bahn-Reaktivierung große Zuversicht ausgelöst. Der Antrag hatte im Oktober für Wirbel gesorgt, da neben den seit längerem bekannten 870 000 Euro für die Wiederherstellung der Strecke auch zusätzliche Mittel zur Realisierung des grenzüberschreitenden Freizeitverkehrskonzeptes "Donau-Ilz-Moldau" beantragt wurden. Der Gesamtantrag belief sich damit auf 7,5 Millionen Euro. Schempf: "Genau das wollte das Wirtschaftsministerium, und zwar möglichst schnell und damit noch bevor Kofinanzierungszusagen der Gemeinden vorlagen. Jetzt genau dies als Argument zu nehmen, unseren Antrag nicht zu behandeln, ist ein Schlag ins Gesicht." Genauso unverständlich ist für Schempf die Forderung nach einer 25-jährigen Bestandsgarantie der Bahn - "so etwas ist betriebswirtschaftlich und faktisch unmöglich, niemand kann für 25 Jahre den Absatz garantieren."

Für die ITB sei das ganze Hin und Her um den Antrag jetzt ein konkreter Anlass, künftig ohne Fördermittel zu planen. Denn bei der nächsten Lenkungsausschuss-Sitzung im März werde die Lage ja nicht anders sein, mutmaßt der ITB-Chef. Man werde daher 2010 zügig mit der Präparierung der Strecke beginnen und bald auch Züge fahren lassen. Dies werde die ITB aus eigener Kraft schultern. Finanzierungsmodelle, die für diesen Fall bereits in der Schublade gelegen seien, würden nun in die Tat umgesetzt. Als erster Schritt werde nach den nötigen Baumschnittarbeiten an der Strecke zwischen Patriching und Freyung ein Reparaturzug eingesetzt, um die Trasse herzurichten.

Die Absicht, 2010 wieder Züge fahren zu lassen, wurde von der ITB-Führung bekräftigt. Hier zwei Fotos (Tobias Leuchtner) von den nun begonnenen Arbeiten an der Strecke.

   

Fotos (Tobias Leuchtner, 28.11.2009):
Links: Bauzug mit 10 t Schotter bei der Steigung von Mayersäge
Rechts: Arbeiten am Dammrutsch bei ca. Km 42 im Wald vor Karlsbach

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