Hintergrund-Informationen

Die Zukunft der Bremen-Thedinghauser Eisenbahn ist gesichert!

Pressemitteilung der Bremer Straßenbahn AG vom 29. Februar 2000

  • Die betroffenen Gemeinden Stuhr und Weyhe sowie die Samtgemeinde Thedinghausen und die Bremer Vorortbahnen GmbH (BVG) gründen die BTE - Bremen-Thedinghauser Eisenbahn GmbH als Auffanggesellschaft
  • Die Stillegung und der Abriß der Eisenbahn Bremen - Thedinghausen sind damit endgültig vom Tisch
  • Konzepte für den Erhalt und die Nutzung der Bremen-Thedinghauser Eisenbahn im Güterverkehr und künftig auch im Stadtbahnverkehr

Die Gemeinden Stuhr und Weyhe, die Samtgemeinde Thedinghausen und die Bremer Vorortbahnen GmbH (BVG) haben im Dezember 1999 die BTE - Bremen-Thedinghauser Eisenbahn GmbH mit dem Ziel gegründet, den Eisenbahnbetrieb der Bremisch-Hannoverschen Eisenbahn AG (BHE) zu übernehmen und fortzuführen.

Die neue Bahngesellschaft

Die BTE - Bremen-Thedinghauser Eisenbahn GmbH hat alle betriebsnotwendigen Grundstücke und Gebäude, bahntechnische Anlagen sowie ein Schienenfahrzeug übernommen. Der Vertrag wurde am 29. Februar 2000 in Bremen notariell beurkundet. Die Gemeinden Stuhr und Weyhe sowie die Samtgemeinde Thedinghausen sind diesem Vertrag gleichzeitig als Gewährsträger beigetreten.

Der Vertrag wurde von Bürgermeister Huntemann und Gemeindedirektor Rendigs (Stuhr), Bürgermeister Irmer (Weyhe), Bürgermeister Schröder und Gemeindedirektor Schröder (Thedinghausen) sowie BTE-Geschäftsführer Georg Drechsler unterzeichnet.

Der Übernahmevertrag wird vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung der Bremisch-Hannoverschen Eisenbahn AG zum 01. März 2000 wirksam. Mit diesem Zeitpunkt wird der Betrieb von der BTE - Bremen-Thedinghauser Eisen-bahn GmbH fortgeführt. Die Stillegung und die Aufhebung der Eisenbahninfrastruktur sind damit faktisch vom Tisch.

Konzepte für den Güterverkehr

Für die Fortführung des Güterverkehrs durch die BTE haben die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) und die Delmenhorst-Harpstedter Eisenbahn GmbH (DHE) auf Wunsch der Gemeinden Stuhr und Weyhe und der Samtgemeinde Thedinghausen bereits ein Konzept erarbeitet.

Dieses Konzept war Grundlage für die Entscheidung der kommunalen Gesellschafter, den Eisenbahnbetrieb von der BHE zu erhalten und mit der BTE den Güterverkehr fortzuführen. Sie finanzieren ihre Gesellschaftsanteile an der BTE u.a. mit der Veräußerung ihrer Aktien, die sie an der BHE halten, an die WCM, die bisher 51% der Aktien besitzt. Dieser Anteil wird durch den Aktienverkauf im Besitz der Gemeinden und den zusätzlichen Verkauf der Aktien im Besitz der Landkreise Verden und Diepholz künftig ca 83% betragen. Sofern die Erlöse nicht in die Gesellschaftsgründung fließen, werden sie von den Landkreisen der neuen Gesellschaft als Startkapital zur Verfügung gestellt.

Mit der heutigen Vertragsunterzeichnung sind die Übergabe des Bahnbetriebes von der BHE an die BTE ebenso wie der Aktienverkauf besiegelt. Mit dem Bahnbetrieb gehen auch die Gleisanlagen, Werkstätten, der Bahnhof in Leeste und die Fahrzeuge (insbesondere eine Diesellok) an die BTE über. Die BTE beauftragt die BSAG-Tochter BVG (Bremer Vorortbahnen GmbH) mit dem Betrieb und der baulichen Unterhaltung der Strecke und die DHE (Delmenhorst - Harp-stedter Eisenbahn GmbH) mit den Verwaltungsaufgaben und der Abrechnung. Geschäftsführer der BTE ist Dipl.-Ing. Georg Drechsler, zugleich Vorstandssprecher der Bremer Straßenbahn AG.

BTE-Geschäftsführer Georg Drechsler: "In der Vergangenheit hat es um den Erhalt der Bremen-Thedinghauser Eisenbahn viel Diskussionen und Unruhe gegeben. Mit dem heutigen Neubeginn besteht Sicherheit und Klarheit für die Zukunft, d.h. für die wirtschaftliche Weiternutzung im Güterverkehr und die künftige Einbeziehung in das Bremer Stadtbahnnetz."

Konzepte für den Personenverkehr

Die Gemeinden Stuhr und Weyhe erarbeiten z.Z. gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN) und allen in diesem Raum tätigen Verkehrsunternehmen Konzepte für die Einbeziehung der Gemeinden Stuhr und Weyhe in das Stadtbahn-/Straßenbahnnetz der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) und der Neuordnung des Omnibusnetzes.

Die Überlegungen für die Verlängerungen der Linie 8 vom Roland-Center bis nach Stuhr und der Linie 5 von Huckelriede bis nach Brinkum und Weyhe-Leeste werden in Kürze vorgestellt. Um Kosten und Platz zu sparen sowie die Umwelt zu schonen, sollen Abschnitte der vorhandenen Eisenbahntrasse Bremen-Huchting - Stuhr - Weyhe - Thedinghausen genutzt werden.

Für diese Strecke bestand jedoch vor kurzem die Gefahr der Stillegung, denn die bisherige Bahngesellschaft (Bremisch-Hannoversche Eisenbahn AG,BHE) hat den Stillegungsantrag gestellt.

Mit dem Erhalt der Strecke ist eine wichtige Voraussetzung für die Umsetzung der Stadtbahnkonzepte geschaffen.

Anhang:

Die betroffenen Gesellschaften in Stichworten

  • Bremen-Thedinghauser Eisenbahn GmbH (BTE): Die neue Bahngesellschaft mit Sitz in Leeste. Gesellschafter: zu je 30% die Gemeinden Stuhr, Weyhe sowie die Samtgemeinde Thedinghausen und zu 10% die BVG
  • Bremisch-Hannoversche Eisenbahn AG (BHE): Bisherige Eigentümerin der Bahnlinie
  • Bremer Vorortbahnen GmbH (BVG): Eine 100%ige Tochter der Bremer Straßenbahn AG (BSAG). Gesellschafterin der BTE. Mit der Bauunterhaltung und dem Betrieb der Bahnlinie beauftragt.
  • Delmenhorst-Harpstedter Eisenbahn GmbH (DHE): übernimmt Verwaltungsaufgaben der BTE
  • WCM: Gesellschafter der BHE. Bisher 51%, künftig 83%
Daten und Fakten zur Bremen-Thedinghauser Eisenbahn

  • Länge: 26 km
  • Verlauf: Bremen-Huchting (Bahnlinie Bremen - Oldenburg) - Moordeich - Stuhr - Brinkum - Leeste - Sudweyhe - Riede - Thedinghausen
  • Eröffnung der Bahnlinie: in drei Abschnitten von 1908 bis 1910
  • Einstellung Schienenpersonenverkehr: 1955

Quelle: Bremer Straßenbahn AG

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