Landesversammlung 2003

Kurzbericht von der Landesversammlung von 2003

(Ausschnitt aus dem Bericht in der PRO BAHN POST vom November 2003)

Am 18. Oktober fand in Nürnberg die (vermutlich) 14. ordentliche Mitgliederversammlung des Landesverbands Bayern statt.

Wie üblich, wurde die Versammlung - nach dem gemeinsamen Mittagessen - mit einem Vortrag eines externen Referenten begonnen: diesmal war Herr Tobias Richter, Vorstand der Regentalbahn AG, zu Gast. In einer interessanten, mitunter auch humorvollen Präsentation zeichnete er die wechselvolle Geschichte der Regentalbahn nach. Bestand das "Netz" zunächst nur aus den beiden Lokalbahnen Gotteszell - Viechtach - Blaibach und Metten - Deggendorf, so werden inzwischen etwa 6 Millionen Zugkilometer pro Jahr gefahren: in Bayern, Thüringen und Sachsen und sogar in der tschechischen Republik.

Interessant am Rande war die Information, dass 16% der Regentalbahn-Aktien im Streubesitz sind: Richter empfahl Leuten, "die reich werden wollen", zu versuchen, eine Aktie zu kaufen, da die Kursentwicklung der letzten Zeit überaus positiv gewesen sei.

Der anschließende offizielle Teil wurde mit einem Grußwort des eigens aus Hamburg angereisten Bundesvorsitzenden, Karl-Peter Naumann, eröffnet, der den Vorsitzenden des ausrichtenden Regionalverbands Mittel- und Oberfranken, Matthias Beß, für die aktive und erfolgreiche Arbeit lobte und ein antiquarisches Buch über bayerischen Klein- und Privatbahnen (aus der berühmten Reihe von Gerd Wolff - mancher bekam da Stielaugen) und eine Flasche Schampus überreichte. Eugen Reißing erhielt einen Reisegutschein für sein Engagement in der Bundesgeschäftsstelle.

Es folgte der Bericht des Vorstands durch Matthias Wiegner über die vergangenenen 12 Monate. Sie waren maßgeblich durch die Auseinandersetzungen um das neue Preissystem der Deutschen Bahn geprägt. In Erinnerung bleibt sicher das Wort vom "Mecker-Verein", ansonsten ist der Ausgang bekannt. Das öffentliche Auftreten von PRO BAHN mußte aufgrund der sensiblen Lage sehr behutsam und diplomatisch vor sich gehen. Der Vorstand bemühte sich, Termine bei DB, BEG und Politik soweit wie möglich wahrzunehmen und unsere Vorstellungen in Bezug auf Verbesserungen für die Fahrgäste seriös "rüberzubringen". Es galt auch darzustellen, dass unser Themenspektrum sich nicht nur auf Tariffragen beschränkt.

Um Fahrgästen die Chance zu geben, ihre Meinung zu fahrgastrelevanten Themen zu äußern, wurde Anfang des Jahres eine professionelle Internet-Plattform eingerichtet, die sich sofort so großer Beliebheit erfreute, dass es ehrenamtlich unmöglich war, alle Eingaben individuell zu beantworten. Zusammen mit hunderten von zum Teil seitenlangen Briefen an die Bundesgeschäftsstelle waren im Jahr 2003 über 2500 Beschwerden zu bearbeiten. Wiegner würdigte in diesem Zusammenhang Dominik Sommerer (RV Mittel- und Oberfranken), Edmund Lauterbach und Andreas Frank (RV Oberbayern) mit dem Überreichen einer ultimativen PRO BAHN Kaffeetasse - wobei der Ehrlichkeit halber angemerkt sei, dass Andreas Frank leer ausging: das traurige Schicksal der gewählten Vorstandsmitglieder, die sich ja von Amts wegen für den Verband verschleißen müssen.

Neben der bundesweiten Pflege der Webseiten von PRO BAHN (250000 Seitenaufrufe pro Monat!) ist der Landesverband Bayern auch für die Bundesgeschäftsstelle zuständig. In diesem Zusammenhang wurde Eugen Reißing auch vom Landesverband mit einem Geschenk ausgezeichnet.

Während die Mitgliederentwicklung in Bayern sich recht gut entwickelt, beklagte Wiegner die abnehmende Zahl der Aktiven - so bliebe immer mehr Arbeit bei den PRO BAHN Vorständen hängen. Auch appellierte er an alle Untergliederungen, Aktivitäten an den Vorstand zu melden, damit sie publikumswirksam präsentiert werden könnten: "Tue Gutes und rede darüber".

Siegfried Weber berichtete im Anschluß über die Kassenlage. Auch wenn die Einnahmen in Zukunft zurückgehen werden (die Beitragsanteile werden 2004 zugunsten des Bundesverbands verändert), ist nicht mit Finanzproblemen zu rechnen.

In der anschließenden Diskussion nutzten viele Mitglieder die Anwesenheit von Naumann, bundesweite Themen anzusprechen. So ging es unter anderem um Nachzugkonzepte und Fernverkehrsfragen.

Es sei noch erwähnt, dass die Delegierten für die Bundesverbandstage 2004 und 2005 gewählt wurden und der Vorstand für 2002/2003 entlastet wurde.

Nach dem Motto "Geiz ist geil" fuhren die meisten Oberbayern mit zwei Schöne-Wochenende-Tickets nach Hause. Die Fahrt Nürnberg - Weilheim dauerte dafür dann 4:14 Stunden, wobei 1:15 (30%) mit Warten in Augsburg und Pasing verbracht wurden.

zur Übersicht der Landesversammlungen