Pressemeldung vom 17.02.2018

Enttäuschende Perspektiven für die Pfaffenwinkelbahn

PRO BAHN und Kommunen fordern zukunftsweisende Entscheidungen ein

Keine umsteigefreien Verbindungen nach München, keine Taktverdichter bis Schongau und auch keine signifikante Reisezeitverkürzung: Die aktuellen Planungen des Freistaats Bayern für die Pfaffenwinkelbahn Weilheim – Schongau sorgen beim Fahrgastverband PRO BAHN und bei den Anliegerkommunen für Enttäuschung.
Komplett rausgefallen ist die Strecke aus dem kürzlich von Minister Herrmann vorgestellten Programm „Bayerische Elektromobilitäts-Strategie Schiene zur Reduzierung des Dieselverkehrs im Bahnnetz in Bayern“: Weder die von PRO BAHN schon 2016 vorgeschlagenen Oberleitungs-Akku-Hybrid-Züge sollen dort zum Einsatz kommen, noch ist die Elektrifizierung der Strecke vorgesehen. Auch um die Verlängerung der Strecke zum Schongauer Krankenhaus ist es sehr ruhig geworden.
Auch die Ausschreibung für die Neuvergabe der Strecke ab 2021 gibt den Bahnkunden kaum neue Perspektiven: Beim Zugangebot soll alles beim Alten bleiben; erst ab Ende 2026 wird eine neue Spätverbindung ab Schongau in Aussicht gestellt. Einzig die Erhöhung der Bahnsteige auf 55 cm und der Haltepunkt Weilheim Süd sind verbindlich geplant.
Aus Sicht von PRO BAHN wird das den Anforderungen der Fahrgäste und der Region nicht gerecht. "Um das Potenzial der Schiene zwischen dem Pfaffenwinkel und der Landeshauptstadt nutzen zu können und einen Beitrag zu den Klimazielen des Freistaates zu leisten, müssen umsteigefreie Verbindungen und dichtere Takte angeboten werden.", so PRO BAHN-Sprecher Norbert Moy.
Auch die Bürgermeister von Schongau, Peiting und Hohenpeißenberg, Falk Sluyterman v. L, Michael Asam und Thomas Dorsch, warten auf eine zukunftsweisende Entscheidung zu den Verbesserungen, die ihnen der damalige Bundesverkehrsminister Dobrindt bei einer Streckenbereisung im Sommer 2015 versprochen hat: neben WLAN im Zug und kürzeren Reisezeiten sollte auch eine neue Haltestelle am Schongauer Krankenhaus eingerichtet werden.
"Die Vorschläge, wie die Pfaffenwinkelbahn zur modernen Regionalbahn entwickelt werden kann, liegen längst auf dem Tisch. Jetzt sind der Bund als Eigentümer der Infrastruktur und der Freistaat als Aufgabenträger des Nahverkehrs am Zug, die Weichen Richtung Zukunft zu stellen," stellen die Kommunalpolitiker und der Fahrgastverband abschließend fest.

Rückfragen bitte an Norbert Moy, Tel.: 0172-5695975
oder Matthias Wiegner, 0171 - 5489129
v.i.S.d.P.: Norbert Moy