Pressemeldung vom 22.02.2010

Industriegleis Peiting: Option für die Zukunft offenhalten!

PRO BAHN warnt vor Abbau der Gleisanlagen

Bekommt das Industriegleis zum ehemaligen Peitinger Bergwerk doch noch eine Chance? Der Fahrgastverband PRO BAHN warnt vor übereilten Beschlüssen, das Gleis abzureißen. In einem Schreiben an die Marktgemeinde hat sich der Verband für den Erhalt der Infrastruktur als Option für die Zukunft ausgesprochen.

Peitings Bürgermeister Michael Asam sagte im Gespräch mit PRO BAHN-Vorsitzendem Norbert Moy zu, dass zur Zeit nicht daran gedacht werde, die Gleisanlagen entfernen zu lassen. Vor einer Auftragserteilung zum Abbau der Gleisanlage werde sich der Gemeinderat nochmals mit dieser Thematik befassen. Laut Asam beruhen die bisherigen Abbaupläne auf zu geringem Interesse zur Nutzung dieser Gleisanlage und den erheblichen immissionsrechtlichen Problemen mit dem angrenzenden Wohnbaugebiet.

Mit dem Abbau würde sich die Gemeinde nach Ansicht von PRO BAHN eine Chance für die Zukunft verbauen: Angesichts steigender Energie- und Transportkosten wird der Gütertransport auf der Schiene in der Zukunft wieder interessant für viele Unternehmen werden, begründet der Verband seinen Vorstoß. Bei der Ansiedlung neuer Firmen könnte Peiting zudem mit einem Alleinstellungsmerkmal werben; denn Gewerbegebiete mit Gleisanschluss sind heute eine absolute Rarität, nachdem die DB in weitem Umkreis alle Anschlussgleise und Ladegleise abgebaut hat. Eine weitere günstige Voraussetzung ist auch die Tatsache, dass mit der Augsburger Localbahn (AL), die in Schongau den Anschluss von UPM-Kymmene bedient, auch ein Güterverkehrsunternehmen vor Ort ist, das die Bedienung von Peiting in ein gemeinsames Betriebsprogramm einbinden und somit Synergien generieren kann. Auf Nachfrage hat die AL hier ein grundsätzliches Interesse bekundet.

Die Lärmschutz-Problematik kann PRO BAHN wiederum nicht nachvollziehen, da selbst bei hoher Auslastung sicher nie mehr als zwei Bedienfahrten pro Werktag erforderlich sein werden. Der Lkw-Verkehr stellt da sicher eine höhere Belastung dar.

Allerdings fordert nun die DB Netz für die Erneuerung der Anschlussweiche im Bahnhof Peiting Ost von der Gemeinde einen 6-stelligen Betrag, eine Investition, die nur bei Vorhandensein eines regelmäßigen Verkehrs gerechtfertigt werden kann. Es wird daher von DB Seite zu einer – hoffentlich nur vorläufigen – Abtrennung des Industriegleises vom DB-Netz kommen.

Das Schreiben von PRO BAHN können Sie hier nachlesen.

Rückfragen bitte an Norbert Moy, (0881) 638131
v.i.S.d.P.: Norbert Moy