Pressemeldung vom 14.05.1999

Deutsche Bahn koppelt Werdenfels-Takt vom Fernverkehr ab

PRO BAHN kritisiert Streichung von Zügen und Anschlüssen

Bislang war der Bereich des Werdenfels-Takts gut in das Intercity-Netz der DB eingebunden. Doch zum Fahrplanwechsel am 30.5.99 müssen Fahrgäste mit einschneidenden Verschlechterungen rechnen: Öfter Umsteigen und längere Reisezeiten will der Fernverkehr der Bahn - seit neuestem als "DB Reise & Touristik" firmierend - seinen Kunden zumuten.

Folgende Kürzungen bei den Intercity-Zügen ins Werdenfels plant "DB Reise&Touristik" für den Fahrplan 1999/2000 aus "Wirtschaftlichkeitsgründen":

  • IC 118/119 aus Dortmund verkehrt künftig statt bis Innsbruck nur noch bis Garmisch- Partenkirchen. Nur an Samstagen und während der Hauptsaison wird der Zug bis Seefeld in Tirol verlängert.

  • IC 813/816 aus Berlin - bisher täglich verkehrend - wird künftig nur noch an Freitagen und Samstagen nach Garmisch fahren, in der Gegenrichtung an Samstagen und Sonntagen.


Doch damit nicht genug: Auch die bisher stündlichen Anschlüsse zwischen Werdenfels-Takt und Fernverkehr in München-Pasing müssen Federn lassen: Der Anschluß zur IC-Linie 2 Richtung Stuttgart - Dortmund findet nur mehr alle zwei Stunden statt, der Anschluß zur IC-Linie 8 Richtung Nürnberg und Berlin funktioniert nur noch bei Fahrten in Richtung Norden. Das bedeutet in der Gegenrichtung Reisezeitverlängerungen bis zu einer Stunde.

Kein Verständnis für die Kürzungspläne hat der Fahrgastverband PRO BAHN: "Auf der einen Seite hindert die DB mit Tarifen und Zuschlägen die Nahverkehrskunden an der Nutzung der Fernverkehrszüge, andererseits wird jetzt die mangelhafte Besetzung der IC-Züge ins Werdenfels beklagt," ärgert sich PRO BAHN-Vorsitzender Norbert Moy über die widersprüchliche Politik der Bahn. Dabei gibt es Beispiele, wie es funktionieren kann: Auf den Strecken nach Berchtesgaden und Oberstdorf verkehren ebenfalls Fernzüge, die im südlichen Abschnitt ihres Wegs in Regionalzüge umgewidmet werden und damit allen Fahrgästen offenstehen. Auf der Bahnlinie München - Mittenwald könnten die IC-Züge den Stundentakt des Regionalverkehrs zusätzlich verdichten. Eine dogmatische Trennung von Nah- und Fernverkehr geht an den Bedürfnissen der Bahnkunden vorbei, schadet dem Tourismus und letztlich der Bahn selbst.

Rückfragen bitte an Norbert Moy, (0881) 638131
oder Matthias Wiegner, (0881) 638587
v.i.S.d.P.: Norbert Moy