Pressemeldung vom 15.12.1999
Bahn ließ ihre Kunden im Regen stehen
Katastrophales Notfallmanagement bei Störung
Am Dienstag, den 14.12.1999 war für den Regionalexpreß um 18 Uhr ab München nach Innsbruck bereits hinter Tutzing um etwa 18 Uhr 30 die Fahrt zu Ende: Nach PRO BAHN vorliegenden Informationen hatte ein umgestürzter Baum die elektrische Fahrleitung und die Lok des Zuges beschädigt. Für die nachfolgenden Züge war die Fahrt in Tutzing zu Ende, den Fahrgästen versprach die Stimme aus dem Lautsprecher einen Schienenersatzverkehr mit Bussen bis Weilheim.Doch für die ca. 500 Fahrgäste des 19-Uhr-Zugs waren die beiden Busse und ein Kleinbus, die nach und nach eintrafen, lächerlich wenig. Die meisten Bahnkunden standen noch am Bahnhofsvorplatz, als bereits die Fahrgäste des nächsten Zuges nachdrängten. Bei den meisten Fahrgästen machte sich nach 1,5 bis 2 Stunden Wartezeit Verärgerung breit, klaffte doch zwischen den Ankündigungen der Stimme aus dem Lautsprecher und der Realität ein große Lücke. Eineinhalb Stunden war kein Bus zu sehen. Bahnpersonal gibt es in Tutzing nicht mehr um diese Tageszeit, Service gleich Null. Viele versuchten, per Handy ihr Weiterkommen selbst zu organisieren.
Nach Ansicht von PRO BAHN hätte der Ärger zumindest teilweise vermieden werden können: Warum hat der Schaffner des 19-Uhr-Zugs, obgleich offenbar schon bei Fahrtantritt in München vom Lokführer informiert, nicht die Fahrgäste auf die Möglichkeit hingewiesen, von München über Geltendorf nach Weilheim zu fahren? Doch erst kurz vor Tutzing wurden die Fahrgäste informiert.
PRO BAHN fordert von der Bahn, sich auf mögliche Betriebsstörungen besser vorzubereiten und Notfallpläne auszuarbeiten. Fahrgäste müssen korrekt informiert werden, bei Störungen müssen Mitarbeiter vor Ort die Kunden betreuen. Auch die Tatsache, dass alterschwache Bäume neben der Bahnstrecke den Betrieb gefährden und nicht rechtzeitig beseitigt werden, kritisiert PRO BAHN. Hier wäre mehr Sorgfalt von Seiten der DB Netz AG notwendig.
Rückfragen bitte an Norbert Moy, (0881) 638131
oder Matthias Wiegner, (0881) 638587
v.i.S.d.P.: Norbert Moy