Pressemeldung vom 18.09.2000

Eisenbahnunternehmen für den Werdenfels-Takt gesucht

Nach Außerfernbahn-Debakel: Fahrgastverband PRO BAHN fordert die Ablösung der DB im Werdenfels

Nicht nur die von der Stillegung bedrohte Außerfernbahn, sondern das ganze Netz des Werdenfels-Takts soll an ein neues Bahnunternehmen übergeben werden, fordert der Fahrgastverband PRO BAHN in einem Schreiben an Bayerns Verkehrsminister Wiesheu. Der Freistaat Bayern und das Land Tirol sollen nach dem Vorschlag von PRO BAHN den Betrieb der Bahnlinien zwischen München und Innsbruck ausschreiben und damit die Deutsche Bahn (DB) wie die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) als Betreiber ablösen. Beide Staatsbahnen haben im Falle der Außerfernbahn die Betriebseinstellung herbeigeführt und hätten sich durch Unzuverlässigkeit disqualifiziert, wirft der Fahrgastverband den ÖBB und der DB vor.

Viele Gründe sprechen dafür, nicht nur die Außerfernbahn, sondern das ganze Netz im Werdenfelser Land gemeinsam auszuschreiben. Aufkommensstarke Strecken, wie München - Garmisch - Innsbruck und aufkommensschwache Strecken ergänzen sich. Der künftige Betreiber kann auf dem Netz ein insgesamt wirtschaftliches Angebot machen, das mit einem geringen Zuschuß des Freistaates auskommt. Davon profitieren nicht nur der Freistaat Bayern Fuhrpark, Wartungseinrichtungen und Personalbestand lassen sich wirtschaftlicher in einem größeren Betrieb einsetzen als bei einer isolierten Einzelstrecke. Die Fahrplanabstimmung und Betriebsmanagement bleiben in einer Hand.

Wichtig sei es, so PRO BAHN, auch den Betrieb der Streckeninfrastruktur, also der Stellwerkstechnik und der Bahnhöfe, an das neue Verkehrsunternehmen zu übertragen. Die Probleme der Außerfernbahn wurden in erster Linie durch die DB Netz AG verursacht. Schon bei der Bayerischen Oberlandbahn hatte es sich nicht bewährt, Bahnhöfe und Strecken in der Hand des DBAG-Konzerns zu belassen. Grund und Boden sollten allerdings im Besitz des Staats bleiben.

Selbstverständlich kann sich auch die DBAG wieder um die Strecken bewerben, sie muß aber vorher darlegen, wie sie die in der Vergangenheit aufgetretenen Probleme beheben will, fordert der Fahrgastverband.

Rückfragen bitte an Norbert Moy, (0881) 638131
v.i.S.d.P.: Norbert Moy