Pressemeldung vom 06.08.2002

PRO BAHN Umfrage zu neuen Triebwagen: Lob für Nichtraucherzüge, Kritik am Komfort

Resonanz übertrifft Erwartungen bei weitem

"Mit 100 Einsendungen hatten wir gerechnet, 200 hätten wir als Riesenerfolg gewertet, tatsächlich haben wir 386 Rückmeldungen erhalten!" faßt Matthias Wiegner, Landesvorsitzender von PRO BAHN, das Ergebnis der Fahrgastumfrage zu den neuen Triebwagen zusammen. Dadurch ergebe sich ein repräsentatives Bild der Meinung der Fahrgäste.

Überwiegend negativ war, so Norbert Moy, Vorsitzender der Kreisgruppe Weilheim-Schongau, das Urteil der Fahrgäste in Bezug auf den Sitzkomfort. "Sehr schlecht werden insbesondere die Sitze bewertet. Aber auch das Fehlen einer Kopfstütze, der zu enge Sitzabstand und die mangelhafte Gepäckablagemöglichkeit wurden kritisiert", so Moy. Vernichtend war das Urteil zur 1. Klasse. Zahlreiche Fahrgäste hätten mit der Rückgabe ihrer 1. Klasse-Zeitkarte gedroht oder dieses bereits umgesetzt.

Positiv bewertet wurden die Einstiege, die Fahrradmitnahmemöglichkeiten, die automatische Türöffnung, die Haltestellenanzeige und -durchsage und mit Einschränkungen die Klimaanlage. "Die eindeutige Forderung der Fahrgäste nach einer Beibehaltung des Bahnpersonals in den Zügen hatten wir erwartet," so Wiegner, "etwas überraschend war für uns aber die überaus deutliche Mehrheit der Befürworter der reinen Nichtraucherzüge".

Die genauen Ergebnisse sind für jeden im Internet unter "www.pro-bahn.de/weilheim" abrufbar. Der Fahrgastverband hat auch die anonymisierten Originalkommentare der Fahrgäste ins Netz gestellt, geben sie doch weitere wichtige Hinweise über die Stimmungslage der Fahrgäste.

PRO BAHN, Träger des bayerischen ÖPNV-Preises 2002, wird die Forderungen der Fahrgäste an die Verantwortlichen der Deutschen Bahn und die Politik weiterleiten. "Wir gegen davon aus, dass die DB reagieren wird," so PRO BAHN, schließlich liege es auch in ihrem eigenem Interesse, dass die Fahrgäste zufrieden sind.

PRO BAHN begrüßt ausdrücklich die Bemühungen von Deutscher Bahn AG und Freistaat, die Fahrzeugflotte auf unseren Schienen grundlegend zu modernisieren. Zum Teil waren schon fast historische Fahrzeuge unterwegs, mit undichten Fenstern und klappernder Einrichtung. Dass bei der Beschaffung auf die Kosten geschaut werden muß, ist in der heutigen Zeit und der immer noch vorhandenen Benachteiligung des Verkehrsträgers Eisenbahn gegenüber der Straße leider Fakt. Trotzdem stellt sich grundsätzlich die Frage, ob vor einer größeren Beschaffung nicht eine stärkere Einbindung der Fahrgäste sinnvoll wäre. Zwar kann man es sicher nicht jedem Fahrgast recht machen - wer hat schon einen "Normrücken" -, aber manche Sparmaßnahme, die später zu einem schlechten Image, zu Fahrgastrückgängen oder zu einer teuren Nachrüstung führt, hätte nach Meinung von PRO BAHN unterbleiben können.

Rückfragen bitte an Matthias Wiegner, (089) 530031
v.i.S.d.P.: Matthias Wiegner