Pressemeldung vom 07.01.2005

22.000 € für einen Eimer Farbe

Drastische Preiserhöhungen bei der Bahn

Während die Personenverkehrs-Töchter der Deutschen Bahn AG stark für ihre doppelten Preiserhöhungen im Jahr 2004 kritisiert wurden, haben die beiden Infrastruktur-Töchter zum Jahreswechsel relativ unbemerkt kräftig zugelangt. So erhöhte die DB Netz AG den Preis für die Benutzung der Schienen der Deutschen Bahn während DB Station & Service gleichzeitig massiv die Kosten für die Benutzung der Bahnhöfe anhob. Für eine Zugfahrt auf der Pfaffenwinkelbahn von Schongau nach Weilheim bezahlt die DB Regio an DB Netz und DB Station&Service 10 Prozent höhere Benutzungsgebühren, insgesamt nun 96,42 €.

Je kleiner der Bahnhof, desto teurer die Stationsgebühr

Für den Haltepunkt in Hohenpeißenberg, dessen Zustand der Fahrgastverband PRO BAHN letztes Jahr kritisierte, sind nun statt 0,47 € stattliche 2,01 € je Halt fällig, eine Erhöhung um satte 300 %. Auf das ganze Jahr gerechnet ergibt das eine Mehreinnahme von 22.000 €. "Viel Geld für den Eimer Farbe, den die Bahn hier im ganzen letzten Jahr investiert hat", sagte Werner Bommersbach vom Fahrgastverband, "der Zustand der Bahnhöfe steht in keinem Verhältnis zu den Preisen, die letztlich mit den Fahrgeldeinnahmen und aus öffentlichen Mitteln beglichen werden müssen".

Einnahmen in die Strecke investieren

Annähernd 1,4 Millionen € für die Benutzung der Gleise und fast 300.000 € Stationsgebühren werden die Infrastrukturunternehmen der DB in diesem Jahr auf der Pfaffenwinkelbahn einnehmen. "Dem muß auch eine entsprechende Leistung gegenüber stehen, so Bommersbach. Besonders bei den Bahnhöfen, vor allem Hohenpeißenberg und Peiting Nord, sieht PRO BAHN starken Nachholbedarf, aber auch die Erhöhung der Geschwindigkeit durch die Beseitigung von Bahnübergängen muß konsequent angegegangen werden, um die Strecke auch zukünftig konkurrenzfähig zu halten. „Hier sind jedoch auch die Gemeinden in der Pflicht, die nicht jeden unbedeutenden Feldweg zur Hauptverkehrsstraße hochstilisieren dürfen, sondern sich aktiv an der Suche nach Alternativen beteiligen müssen," so der PRO BAHN-Sprecher, "die Vorschläge dazu liegen seit 2 Jahren auf dem Tisch."

Rückfragen bitte an Werner Bommersbach, Ahornstraße 24, 82362 Weilheim, Tel.: 0172/8908380
v.i.S.d.P.: Werner Bommersbach