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PRO BAHN widerlegt angebliche „Fakten“ zur Bieberauer Bahn und fordert Prüfung einer Reaktivierung für den Personenverkehr

Mit Beweisen zurückgewiesen hat der Fahrgastverband PRO BAHN die angeblichen „Fakten“ des Groß-Bieberauer Bürgermeisters zur Bieberauer Bahn. „Nie wurde PRO BAHN von Edgar Buchwald oder Landrat Klaus-Peter Schellhaas um Unterstützung für die Rückkehr der Güterzüge nach Groß-Bieberau gebeten,“ erklärt Vorstand Dr. Gottlob Gienger. Stattdessen will der SPD-Rathauschef durch rechtswidrige Maßnahmen realistische Perspektiven endgültig verbauen. Noch 2010 fuhren private Güterzüge nach Bieberau, Personenzüge könnten wie 2009 die Reinheimer Weiche und Bieberauer Bahn ebenso nutzen, doch prüften dies weder DADINA noch Stadt. „Sollte es tatsächlich keine freien Trassen mehr auf der Odenwaldbahn für Güterzüge geben, sollte der Bürgermeister seine Parteifreunde im Landratsamt an die Koalitionsvereinbarung erinnern,“ so Dr. Gienger. „Die Ampel verspricht eine zweigleisige Odenwaldbahn.“ [siehe unten]

„In den letzten 10 Jahren erhielt PRO BAHN keine Anfragen aus dem Groß-Bieberauer Rathaus. Die Durchsicht unseres Archivs ergab das“, so Vorstand Dr. Gienger. In diversen Stellungnahmen zu Regionalplänen hat PRO BAHN seit 1988 immer wieder auf die Freihaltung von Bahntrassen gedrungen; diese gingen über die Regionalversammlung auch den Kommunen zu. Der gültige Regionalplan sieht den Erhalt der vollständigen Bahnanlagen vor: Abbau und Entwidmung sind rechtswidrig; das sollte Buchwald aus seiner früheren Tätigkeit im Regierungspräsidium bekannt sein. Nach Ansicht von PRO BAHN sind entsprechende Passagen im Vertrag zwischen Stadt und MHI „schlicht nichtig“. Hauptinteresse der Kommunalpolitik und des MdB Jens Zimmermann (SPD) scheint „eine billige Ortsumfahrung statt echter Verkehrsentlastung für die Region durch die Güterbahn zu sein,“ wodurch „auf Kosten der heutigen und künftigen Generation Perspektiven verbaut werden,“ so PRO BAHN. Der Verband hat mittlerweile das hessische Verkehrsministerium eingeschaltet.

Noch 2010, also nach der erfolgten Odenwaldbahn-Modernisierung, fuhren private Schotterzüge auf den eingleisigen Strecken nach Groß-Bieberau. Bilder sind im Internet abrufbar. Durch Beweise widerlegt sind damit von manchen Medien ungeprüft übernommenen angeblichen „Fakten“. Der Fahrplanstand 2010 entspricht bis auf Minutenabweichungen dem in 2016; Güterzüge sind also fahrbar. „Zudem hat nur der Gleisbetreiber der Odenwaldbahn, DB Netz, einen vollständigen Überblick über die tatsächliche Betriebslage,“ weiß Dr. Gienger, „weder MHI noch Stadt.“

„Sollten dennoch Buchwalds Mythen zur überlasteten Odenwaldbahn zutreffen, verantwortet es die ‚Kreisampel‘,“ erklärt Dr. Gienger. „Diese verspricht in ihrem Koalitionsvertrag ein zweites Gleis, beste Voraussetzung für mehr Güterzüge auf der Strecke. Mit Güterzügen werden auch die Förderkriterien des Bundes erfüllt, wie eine Mail der Staatssekretärin Brigitte Zypries belegt .

Selbstverständlich ist die 2007 umgebaute Reinheimer Weiche auch für Personenzüge nutzbar: „Wieder Fehlanzeige aus Groß-Bieberau und DADINA in diese Richtung,“ so der PRO-BAHN-Vorstand. „Ebenso wie von Groß-Zimmern und Roßdorf nach Darmstadt und weiter nach Frankfurt blockieren Fleischmann und Schellhaas die Eisenbahn als umweltschonendes Verkehrsmittel.“ Noch 2009, also nach der Modernisierung, fuhren Nostalgiedampfzüge.


Quellen

Grundsätzlich umfasst der Bundesverkehrswegeplan bei der Schiene überregionale Projekte. Nur in sehr besonderen Ausnahmefällen z. B. wenn über das eigentlich regionale Schienen-netz auch überregionaler Güterverkehr geführt werden kann kann u.U. ein regionales Schienenprojekt im Zusammenhang mit dem Güterverkehr in den BVWP aufgenommen werden.“

Da die Odenwaldbahn als Erfolgsmodell in Zukunft an ihre Kapazitätsgrenze stoßen wird, ist darauf hinzuwirken, dass sie dort wo es möglich ist, zweigleisig auszubauen ist.“

 


Bilder Bahnhof Groß-Bieberau 2016 (externer Link)