Pressemeldungen aus Schwaben

Pressemeldung vom 04.10.2019

Fahrgäste fordern dauerhafte Lösung für die Fahrzeugausfälle beim Fugger-Express

Landtag berät Petition des Fahrgastverbandes PRO BAHN zur Erhöhung der Fahrzeugreserve

(jl) Nachdem seit dem Frühjahr 2018 Fahrzeugausfälle immer wieder zu verkürzten und zum Teil massiv überfüllten Zügen beim Fugger-Express führten, hat der Fahrgastverband PRO BAHN im Mai dieses Jahres eine Landtagspetition für eine Erhöhung der Fahrzeugreserve eingereicht. Am kommenden Dienstag, dem 8.10., berät der Ausschuss für Wohnen, Bau und Verkehr des bayerischen Landtages darüber. Dessen Mitglieder Hans Friedl MdL (Freie Wähler) und Dr. Markus Büchler MdL (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) haben als Berichterstatter die Petition geprüft.

"Die Tatsache, dass der Fugger-Express aktuell nur mit dem Einsatz zusätzlicher Fahrzeuge den Berufsverkehr stemmen kann, unterstreicht unsere Forderung", sagt Jörg Lange, der beim Fahrgastverband den Fugger-Express betreut. Am Mittwoch hatten DB Regio und BEG mitgeteilt, dass bis auf weiteres ein zusätzlicher Doppelstockzug zwischen Augsburg und München eingesetzt wird. Er verkehrt wenige Minuten vor dem fahrgaststärksten Zug 6.39 ab Augsburg / 6.56 ab Mering, der wegen fehlender ET440 Triebwagen nur mit zwei statt vier Zugteilen fährt. Daneben sind zwischen Augsburg und Donauwörth und Augsburg und Gessertshausen zwei Dieseltriebwagen statt der normalen ET440 unterwegs. "De facto hat DB Regio derzeit die Reserve mit Fahrzeugen mit zusammen 1000 Sitzplätzen aufgestockt. Und genau diese Aufstockung fordern wir in der Petition als dauerhafte Vereinbarung zwischen Freistaat und DB Regio".

Man sei zuversichtlich, dass der Verkehrsausschuss dies genau sehen würde. Denn dieser habe bereits 2013 bei der Entscheidung über die damalige "Petition für mehr Platz im Fugger-Express" eine umfassende Kapazitätsausweitung durchgesetzt und hätte ein Interesse daran, dass die damals vom Freistaat zugesagten Kapazitäten auch tatsächlich für die Pendler der Region zur Verfügung stünden. Dies würde mit der heutigen Reserve von ca. 10 Prozent, also vier Fahrzeugen, nicht funktionieren.

Denn wenn vier Fahrzeuge im Betrieb fehlten (zwei für den 6.39 ab Augsburg, jeweils einer zwischen Donauwörth und Augsburg und zwischen Gessertshausen und Augsburg) , dann wären ja in der Realität tatsächlich acht Fahrzeuge (die komplette Reserve und die fehlenden vier) nicht einsatzbereit. Damit wäre aber klar, dass es eben nicht nur zwei durch den Rangierunfall ausgefallenen Fahrzeuge seien, die zu einem Engpass führten. Nach wie vor gebe es einen Rückstau in der Wartung und Reparatur der Fahrzeuge, zu der auch immer wieder die Kapazitätsprobleme im Werk München Steinhausen beitragen würden, die in den letzten Wochen wegen der Ausfälle bei der Münchener S-Bahn für Schlagzeilen sorgten. Nachdem nun berechtigterweise der Druck gestiegen sei, die Fahrzeuge der S-Bahn schneller instand zusetzen, wäre nicht damit zu rechnen, dass die Fugger-Express-Triebwagen zuegiger aus Steinhausen zurückkehren würden. Der Fahrgastverband ginge von daher davon aus, dass die aktuelle Ausweitung der Reserve in den Übergangsvertrag von Dezember 2019 bis Dezember 2022 übernommen werden müssen, um Qualitätsprobleme durch Ausfälle wie in den letzten 17 Monaten zu vermeiden.

"Der Fahrgast kann auch nicht für seine Fahrkarte weniger zahlen, selbst wenn er Probleme hat, das Geld aufzutreiben", so Errol Yazgac, Beauftragter des Verbandes für Schwaben. "Genau so erwarten wir von DB Regio, dass auch die Züge komplett verkehren! Und wir gehen davon aus, dass das die Abgeordneten des Landtages genauso sehen werden." Darüber hinaus seien derartige Probleme keine Werbung für den Umstieg vom Auto auf die umweltfreundlichere Bahn und müssten daher zügig abgestellt werden, wenn man es mit Umwelt- und Klimaschutz ernst meinen würde.

Rückfragen bitte an Jörg Lange, E-Mail: joerg.lange@pro-bahn.de, Tel.: 0176-55142549
oder Winfried Karg, Landesvorsitzender, +49 176 34 98 76 55
v.i.S.d.P.: Jörg Lange