Pressemeldungen aus Schwaben

Pressemeldung vom 27.02.2019

Augsburg - Ulm zügig ausbauen

Fahrgastverband stellt seine Position vor

Augsburg (pb) Die schwäbische Bezirksgruppe des Fahrgastverbandes PRO BAHN hat sich eine Meinung zum Ausbau der Bahnstrecke Augsburg – Ulm gebildet. Aus dem Interesse der Fahrgäste heraus halten wir folgendes fest:

- Die Bundesregierung möchte bis 2030 eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen im Schienenverkehr erreichen.
- Da es in ganz Deutschland einen unglaublich großen Nachholbedarf an einem Ausbau der Bahnstrecken gibt sind wir überzeugt davon, dass die Finanzierung beider Varianten – Neubaustrecke und drittes Gleis – durch den Bund in den nächsten Jahrzehnten illusorisch ist.
- Um überhaupt eine Verbesserung zu bekommen, fordern wir die politischen Mandatsträger der Region und die weiteren Akteure auf, sich spätestens bis zum Jahresende auf eine der Varianten zu einigen und diese dann gemeinsam zu vertreten. Falls dies nicht gelingen sollte, befürchten wir, dass keine der Varianten realisiert wird, weil andere Bundesländer und Regionen, bei denen politische Einigkeit und bald darauf Baurecht besteht, die knappen Mittel für andere vordringliche Vorhaben des Bundesverkehrswegeplans abrufen.


Angesichts dieser Rahmenbedingungen ist unsere Meinung zu den beiden Varianten:
- Ein verlässlicher 15-Minuten-Takt wird mit einem Dritten Gleis zwischen Augsburg und Gessertshausen oder auch Dinkelscherben nicht zu erreichen sein. Diese Lösung alleine wird auch dem wachsenden Verkehrsbedürfnis nicht gerecht.
- Nach jetzigen Kostenschätzungen wäre eine Neubaustrecke von Augsburg bis Ulm entlang der Autobahn nur rund 100 Mio. Euro und damit weniger als 10 Prozent teurer als ein viergleisiger Ausbau von Augsburg bis Dinkelscherben mit einer anschließenden Neubaustrecke bis etwa Nersingen.
- Was wir nicht abschätzen können ist, wie schnell sich welche Variante realisieren lässt.
- Bei einem Neubau entlang der A8 gehen wir davon aus, dass weniger Anwohner betroffen sind.
- Eine Neubaustrecke hätte den Vorteil, dass im Fall eines Unfalls oder von Bauarbeiten die jeweils andere Strecke genutzt werden kann
- Wichtig für die Region ist das Erreichen einer Kantenfahrzeit zwischen Augsburg und Ulm von unter 30 Minuten.

Angesichts dieser Argumente bevorzugen wir – in der Annahme, dass sich beide Lösungen in etwa gleich schnell zu etwa ähnlichen Kosten realisieren lassen – eine Neubaustrecke entlang der A8.

Rückfragen bitte an Winfried Karg, Landesvorsitzender, +49 176 34 98 76 55
v.i.S.d.P.: Winfried Karg