Pressemeldungen aus Schwaben

Pressemeldung vom 14.07.2018

Bahn nicht ausbremsen

Fahrgastverband fordert Einsatz für die Paartalbahn

Obergriesbach Der Fahrgastverband PRO BAHN bemängelt, dass an der Paartalbahn Augsburg – Ingolstadt die Züge an einem Bahnübergang seit nahezu einem Jahr ausgebremst werden. Daher bekommt jeder Zug in Richtung Norden Verspätung, und die Züge in Richtung Süden müssen dann an der eingleisigen Strecke ebenfalls warten – es fährt fast kein Zug mehr pünktlich. Die an sich geringen Verspätungen von wenigen Minuten werden für die Fahrgäste immer dann zum Ärgernis, wenn dadurch wichtige Anschlussverbindungen verpasst werden.
"Die Strecke gehört der DB Netz AG und damit der Bundesrepublik Deutschland, genauso wie die parallel verlaufende Bundesstraße B300. Und während in den Ausbau der B300 über 20 Millionen Euro gesteckt werden, wird die Bahn ausgebremst, weil sich niemand darum kümmert" beklagt Winfried Karg, Sprecher von PRO BAHN in Schwaben. "Anscheinend blockieren sich an dieser Stelle eine bundeseigene Aufsichtsbehörde und ein bundeseigenes Unternehmen gegenseitig. Wenn schon so kleine Vorhaben bundeseigener Unternehmen in der Region nicht klappen – wie will dann die Bundesregierung ihre Ziele der Verdoppelung der Fahrgastzahlen bei der Bahn erreichen?"
Der Bahnübergang am Ortsrand von Obergriesbach ist für die Nutzung durch landwirtschaftliche Fahrzeuge freigegeben und wird ansonsten von Radlern und Spaziergängern genutzt; er ist mit einer Ampel gesichert, die rotes Licht zeigt, wenn ein Zug kommt. Da Züge aus Augsburg bereits vor dem Halt am Bahnhof Obergriesbach den entsprechenden Kontakt auslösen und die Ampel auf rot schalten, sperrt diese den Übergang, bis der Zug durchgefahren ist. Bis vor einem Jahr war diese Ampel dann etwas mehr als eine Minute rot; es könnte sein, dass Autofahrer die Ampel für defekt hielten und dann die Schienen trotz rotem Licht überqueren, befand die zuständige Aufsichtsbehörde Eisenbahnbundesamt und legte fest, dass die Züge nach Verlassen des Bahnhofs auf 20 Stundenkilometer abbremsen müssen. Für Züge in Richtung Süden gilt dieses Verfahren nicht, sie können diesen Abschnitt mit 90 bis 100 Stundenkilometern passieren.

Nachfragen des Fahrgastverbandes bei der DB Netz AG blieben unbeantwortet, so dass es für PRO BAHN derzeit unklar ist, ob und wann die missliche Situation behoben wird. "Wir befürchten, dass die längere Fahrzeit ab Dezember sogar in den Fahrplan eingearbeitet werden könnte, weil nichts geschieht", so PRO BAHN-Sprecher Karg.

Rückfragen bitte an Winfried Karg, 0176 - 34 98 76 55
v.i.S.d.P.: Winfried Karg