Pressemeldungen aus Schwaben

Pressemeldung vom 25.10.2016

Fahrgastverband PRO BAHN fordert Störfallkonzept beim Fugger-Express

Leere Züge sausen an mehreren Tausend Pendlern vorbei

(jl) Nachdem am heutigen Montagmorgen zum dritten Mal innerhalb von 9 Tagen mehrere Tausend Fahrgäste an den Bahnhöfen Augsburg Hochzoll, Kissing, Sankt Afra und Mering buchstäblich im Regen stehen blieben, hat der Fahrgastverband PRO BAHN die DB Regio Allgäu-Schwaben zur Erstellung eines Störfallkonzeptes aufgefordert. In Augsburg-Hochzoll war gegen 6.45 ein vierteiliger Fugger-Express liegengeblieben. In der Folge verkehrte bis gegen 9.00 Uhr ein einziger Zug mit 660 Plätzen mit Halt an den Bahnhöfen an der Strecke in Richtung München. „Bei normalen Betrieb fahren in dieser Zeit 9 Züge mit in Summe 5500 Sitzplätzen“, so Jörg Lange, der beim Fahrgastverband den Fugger-Express betreut. Die Stimmung auf den Bahnhöfen und die Situation in dem einzigen verkehrenden Zug könne man sich gut vorstellen. Darüber hinaus mussten die verdutzten Fahrgäste noch zuschauen, wie fast leere Fugger-Express-Triebwägen über die ICE-Gleise ohne Haltmöglichkeit an ihnen vorbeisausten.

Größere Probleme mit dem Ausfall mehrerer Züge hatte es zuvor bereits am Montag letzter Woche durch eine fast achtstündige Stellwerksstörung in Mammendorf gegeben. Am Tag darauf war wie heute die Abfahrt 6.39 Augsburg liegengeblieben, in der Folge fuhr ebenfalls eine Stunde lang kein Zug Richtung München. Am späten Donnerstagnachmittag blockiert ein defekter Güterzug zwei Stunden lang die Strecke.

„Wir sehen mit Sorge, dass die DB jetzt bei Störungen mehrfach die Bedienung der stark frequentierten Bahnhöfe zwischen Mering und Hochzoll ausgedünnt oder komplett eingestellt und die Züge über die ICE-Gleise umgeleitet hat“, so Lange weiter. Das wäre zwar betriebstechnisch am einfachsten, aber für die Fahrgäste an der Achse Augsburg – München schlichtweg nicht akzeptabel. Hier sei ein „gescheites“ Störfallkonzept gefordert. So könne man beispielsweise in solchen Fällen zwischen den Bahnhöfen Kissing oder Mering einen Pendelzug nach München-Pasing einsetzen. Da sei mehr Kreativität nötig.

Denn gerade die Bürger im dicht besiedelten Gebiet zwischen Augsburg und München seien auf einen verlässlichen Zugverkehr angewiesen. Aktuell hätten viele Fahrgäste das Gefühl, dass man diese Situation ausnutzen würde. „Dieser Eindruck ist zwar sicher nicht berechtigt“, so Lange abschließend, „aber hier ist eindeutig ein besseres Konzept gefragt - sowohl bei der Störfallvermeidung wie auch bei der Verkehrsabwicklung und Information im Störfall!“

Rückfragen bitte an Jörg Lange, E-Mail: joerg.lange@pro-bahn.de, Tel.: 0176-55142549
v.i.S.d.P.: Jörg Lange