Pressemeldungen aus Schwaben

Pressemeldung vom 08.05.2015

Fahrgastverband PRO BAHN fordert mehr Geld für die Bahn

Petition gegen Kahlschlag beim Nahverkehr gestartet

Augsburg (pb) Der Fahrgastverband PRO BAHN weist voller Sorge auf die sich bedrohlich zuspitzende Situation bei der Finanzierung des regionalen Eisenbahnverkehrs hin. "Die Bundesländer brauchen mehr Geld. Wenn sie das nicht jetzt bekommen werden die Fahrpläne ausgedünnt werden oder die Fahrpreise steigen noch massiver als bisher", so Jörg Lange, Koordinator der Petition des Fahrgastverbandes. "Das Thema wurde von der Bundesregierung schon lange verzögert. Wenn jetzt nicht bald die Zusage kommt werden, letztendlich die Fahrgäste die Leidtragenden sein."
In den vergangenen Jahren sei immer weniger Geld für die Bestellung von Zügen und S-Bahnen vorhanden gewesen, beklagt PRO BAHN. Ursache seien die massiv gestiegenen Kosten für die Nutzung der Gleise und der Bahnhöfe. "Unsere Forderung ist, den Zuschuss des Bundes für den Betrieb von Regionalzügen und S-Bahnen zu erhöhen und bis 2030 verbindlich festzulegen. Ferner muss die jährliche Steigerungsrate gemäß den Vorschlägen der Länderverkehrsminister angepasst werden", so Lange.
Im Großraum Augsburg werden an den nächsten Tagen an verschiedenen Stationen Unterschriften für diese Petition gesammelt. Die Vertreter von PRO BAHN bitten alle Fahrgäste, dort zu unterschreiben. Ergänzend dazu hat PRO BAHN eine Online-Petition (www.pro-bahn.de/petition) initiiert, um die Politik auf den dringenden Handlungsbedarf aufmerksam zu machen.

Geplante Termine für die Unterschriftensammlungen:
Montag, 11.5. ca. 5.30 bis 7.45 Augsburg Hochzoll
Montag, 11.5. ca. 5.45 bis 7.45 Aichach
Dienstag, 12.5. ca. 5.45 bis 7.45 Mering
Mittwoch, 13.5. ca. 5.45 bis 7.45 Friedberg
Mittwoch, 13.5. ca. 5.45 bis 7.45 Mering Sankt Afra
Mittwoch, 13.5. ab ca. 15.00 Haunstetter Straße
Montag, 18.5. Bobingen
Mittwoch, 20.5. Schwabmünchen
Weitere Sammlungen voraussichtlich in Dinkelscherben, Gessertshausen, Neusäß ab 18.5.

Folgende Verbesserungen werden aktuell in der Region Augsburg wegen fehlender Mittel nicht umgesetzt:
• Einführung des Halbstundentaktes am Wochenende zwischen Augsburg und Dinkelscherben
• Kapazitätserhöhungen im Nachmittagsverkehr ab München (knapp 100 Stehplätze im Zug 18.36 ab München, ebenfalls stark belastet ist die Abfahrt 16.01 sowie die Fahrten 17.02 und 17.16 ab München)
• Durchgehender Stundentakt am Samstag Nachmittag und Sonntag zwischen den Großstädten Augsburg und Nürnberg mit stündlicher Bedienung von Otting-Weilheim (aktuell nur alle zwei Stunden ein Zug pro Richtung!).
• Bessere Verbindungen von und nach Schwabmünchen, insbesondere am Abend
Bei weiter steigenden Kosten ohne entsprechende Anpassung der Zuschüsse werden Einschränkungen unausweichlich sein, z.B.
• Reduzierung oder komplette Streichung der Fahrten im 15 Minuten Takt von Augsburg nach Friedberg, Mering, Gessertshausen und Bobingen
• Rückkehr zum Stundentakt zwischen Augsburg und München, z.B. tagsüber oder früher am Abend.
• Streichung von Zügen am Abend (früherer Betriebsschluß oder „2-Stunden-Takt“ zwischen vorletztem und letztem Zug auf allen Strecken der Region.
• Einstellung der besonders teuren Verstärker im Berufsverkehr (diese Doppelstockzüge fahren aktuell i.d.R. einmal morgens von Augsburg nach München und am Abend wieder zurück und stehen den übrigen Tag auf dem Abstellgleis, was die einzelnen Fahrten sehr teuer macht)
• Ausdünnung oder komplette Einstellung durchgehender Regionalexpressverbindungen zwischen Augsburg und Nürnberg, stattdessen nur noch langsame RBs mit Halt an jedem Bahnhof und Umstieg entweder in Donauwörth oder Treuchtlingen.
• Wiedereinstellung des Betriebes auf einer reaktivierten Staudenbahn sowie Gefahr der Einstellung auf der Mittelschwabenbahn Günzburg – Krumbach – Mindelheim
• Und am Ende als letztes Mittel: Deutlich höhere Fahrpreise!

Rückfragen bitte an Winfried Karg, 0176 - 34 98 76 55
v.i.S.d.P.: Winfried Karg