Pressemeldungen aus Schwaben

Pressemeldung vom 18.07.2014

PRO BAHN bemängelt verkürzte Züge beim Fugger-Express im Berufsverkehr

(jl) Seit den Pfingstferien sorgen fehlende Zugteile bei den am stärksten besetzten Fugger-Express-Zügen im Berufsverkehrs für Unmut bei den Kunden. So verkehren die Züge 6.39 ab Augsburg nach München und 17.35 von München um die Pfingstferien herum sowie nun wieder seit 7. Juli an den meisten Werktagen mit einem Triebwagen und damit 240 Sitzplätzen weniger. "Diese aktuelle Misere ist sehr ärgerlich und kontraproduktiv", sagt Jörg Lange, der bei PRO BAHN den Fugger-Express betreut. Denn eigentlich sei der Fugger-Express seit Anfang des Jahres durchaus stetig besser geworden. Auslöser dafür war eine Petition für "Mehr Platz im Fugger-Express" mit den Unterschriften von über 3300 Bahn-Kunden, die der Fahrgastverband im Herbst 2012 dem bayerischen Landtag übergeben hatte. Die Landtagsabgeordneten der Region, federführend Eberhard Rotter (CSU), Harald Güller (SPD), Brigitte Meyer (FDP) und Christine Kamm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), hatten sich damals parteiübergreifend hinter die Bahnfahrer gestellt und mit entsprechenden Beschlüssen im Landtag Verbesserungen durchgesetzt. Seit Februar wird in den Triebwagen nach und nach nach der Sitzabstand bei den 16 engsten Reihen von 75 auf 82 cm erhöht und diese Sitze für Kunden ab 1,80 cm Körpergröße damit überhaupt nutzbar. Auch werden die bei der Hälfte der Sitze fehlenden Gepäckablagen nachgerüstet, sodass die Fahrgäste Mäntel, Taschen und Rucksäcke dort ablegen können.

Doch Sitzabstände und Gepäckablagen sind zweitrangig, wenn man keinen Sitzplatz hat. Deshalb forderte der Fahrgastverband in der Petition ebenfalls eine Verstärkung von Zügen im Berufsverkehr. Auch hier setzten die Abgeordneten durch, dass ab Dezember 2013 bislang überfüllte und in der Petition benannte Züge morgens um insgesamt 660 und abends um 420 Plätze erweitert wurden. "Natürlich haben sich gerade die in Pasing und Mering zusteigenden Kunden gefreut, dass sie in diesen Zügen nun auch einen Sitzplatz finden konnten", so Jörg Lange weiter. Wenn nun plötzlich ein Zugteil fehlt, dann müssen nach den von PRO BAHN ermittelten Zahlen inzwischen bis zu 200 Fahrgäste stehen. Dies belegt, dass die von Kunden und Verband durchgesetzten Kapazitätserweiterungen wirklich notwendig waren. Gerade im Verkehr nach Augsburg und München setzten immer mehr Kunden auf den Fugger-Express. Die aktuellen Probleme seien da leider wenig erfreulich und müssten schleunigst abgestellt werden.

Verbesserungsbedarf sieht der Fahrgastverband auch auf anderen Gebieten. So sei die Pünktlichkeit des Fugger-Express mit aktuell 92% deutlich unter der Vorgabe des Freistaates von 96%. Fairerweise müsse man hier natürlich anmerken, dass DB Regio lediglich durch optimale Wartung der Fahrzeuge Verspätungen durch Defekte reduzieren könne. Doch auf Behinderungen durch verspätete ICEs und hohe Auslastung der Bahnhöfe München und Augsburg sowie der Zulaufstrecken um Augsburg sei der Einfluß der DB Regio gering. Für den Kunden andererseits ist es letztendlich egal, wer die Verspätung verursacht habe. Abmildern könnte das eine gute und zeitnahe Fahrgastinformation - ein weiteres Gebiet mit Verbesserungspotential. Und das nicht nur bei Großstörungen wie am 7.5., als nach einem Zusammenstoß zwischen Zug und Baufahrzeug in Olching zahlreiche Kunden mit der Ankündigung eines Schienenersatzverkehrs nach Mammendorf gelockt und dort sprichwörtlich im Regen stehen gelassen wurden. "Der Erfolg mit der Petition ist von daher definitiv nicht das Ende unseres Einsatzes für weitere Verbesserungen beim Fugger-Express", betont deshalb auch Errol Yazgac, Vorsitzender der Bezirksgruppe von PRO BAHN in Schwaben.

Hinweis an die Redaktionen: Die Erläuterungen zur Petition finden Sie auf unserer Web-Seite http://www.pro-bahn.de/fuggerexpress im Bereich Dokumente.

Rückfragen bitte an Jörg Lange, E-Mail: joerg.lange@pro-bahn.de, Tel.: 0176-55142549
oder Winfried Karg, 0176 - 34 98 76 55
v.i.S.d.P.: Jörg Lange