Pressemeldungen aus Schwaben

Pressemeldung vom 21.05.2014

Ab 2018 kein ICE mehr von Augsburg nach Nürnberg und Würzburg?

Augsburg (jl) "Welche Strategie verfolgt die Staatsregierung, um eine angemessene Verbindung des drittgrößten Ballungsraums Bayerns nach Norden zu erhalten?" Diese Frage möge der Landtag ganz offiziell der Staatsregierung stellen, fordert die Augsburger Abgeordnete Christine Kamm zusammen mit Fraktionskollegen. Aus Sicht des Fahrgastverbandes PRO BAHN ist dies absolut richtig. "Nicht nur Bayern - alle Bundesländer sind gefordert, sich in Berlin für eine Neuordnung des Fernverkehrs stark zu machen", sagt Lukas Iffländer, stellvertretender Landesvorsitzender und Sprecher der PRO BAHN Arbeitsgruppe Deutschland-Takt. Die Bahnreform 1994 habe zwar den Bundesländern die Bestellung des Nahverkehrs übertragen, aber keine vergleichbare Regelung für den Fernverkehr getroffen. Stattdessen plane die Deutsche Bahn als Wirtschaftsunternehmen den ICE-Verkehrs eben nach rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Im Ergebnis konzentriere sich der Fernverkehr auf immer weniger Strecken zwischen den größten Ballungszentren. Regelmäßig würden selbst Großstädte (wie geschehen in Magdeburg und Potsdam) vom ICE-Verkehr abgehängt.

"Es geht hier für Augsburg leider nicht nur um die fünf ICE-Verbindungen, die 2015 wieder über Ingolstadt geführt werden sollen", warnt Jörg Lange von der PRO BAHN Bezirksgruppe Schwaben. Bereits im August letzten Jahres habe Dr. Michael Beck, Leiter Fahrplan und Kapazitätsmanagement der DB Netz AG, in einem Vortrag auf einer Fachkonferenz der Initiative Deutschland-Takt in Berlin, eine brisante Folie aufgelegt. Diese zeigte das Angebotskonzept im Fernverkehr von München nach Berlin ab 2018. Augsburg käme auf dieser Strecke nicht mehr vor. Aus PRO BAHN Sicht seien dies keinesfalls "Gedankenspiele" sondern eine konkrete Planung. Es sei deshalb Zeit für eine partei- und verbändeübergreifende Initiative für den Erhalt der Fernverkehrsanbindung Augsburgs in Richtung Norden. Sowohl die anstehende Beratung im Verkehrsausschuss wie auch die Verkehrskonferenz für Schwaben am 22.5. bei der Regierung für Schwaben sollten dies aufgreifen. Es sei allerhöchste Zeit zum Handeln - sonst führe womöglich schon bald der letzte ICE von Augsburg nach Nürnberg.

Rückfragen bitte an Jörg Lange, E-Mail: joerg.lange@pro-bahn.de, Tel.: 0176-55142549
oder Lukas Iffländer, Am Hubland 16b, 97074 Würzburg, Tel. +49 176 66822886, E-Mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Jörg Lange