Pressemeldungen aus Schwaben

Pressemeldung vom 28.11.2013

PRO BAHN schafft mehr Platz im Fugger-Express

Trotz großem Erfolg nicht nur Zufriedenheit beim Fahrgastverband

(jl) Seit Einführung des Fugger-Express mit seinen neuen ET440 Triebwagen im Jahr 2009 engagieren sich die Aktiven des Fahrgastverbandes PRO BAHN in der Augsburger Region für Verbesserungen, insbesondere mehr Platz in den Zügen. Als nach ersten Nachjustierungen durch den Freistaat der Fortschritt stagnierte, sammelten die Ehrenamtlichen im Sommer 2012 an den Bahnhöfen über 3300 Unterschriften unter eine Landtagspetition. Darin forderten die Bahnkunden die Verstärkung überfüllter Züge, die Nachrüstung von in den ET440 teilweise fehlenden Gepäckablagen sowie einen höheren Sitzabstand bei neuen Fahrzeugen.

Seit Oktober 2012 war die Petition ein regelmäßig wiederkehrender Tagesordnungspunkt im Wirtschaftsausschuss des Landtages. Dafür sorgten mit vereinter Hartnäckigkeit die Abgeordneten der Region, allen voran Eberhard Rotter (CSU), Harald Güller (SPD) und Christine Kamm (Grüne). "Wir verdanken es diesem vorbildlichen, gemeinsamen Einsatz für den umweltfreundlichen Bahnverkehr und die Bürger, die diesen nutzen, dass es nun umfangreiche Verbesserungen gibt", so Jörg Lange, der bei PRO BAHN die Aktivitäten beim Fugger-Express koordiniert.

Hatten DB Regio und Freistaat bereits im Juli bekanntgegeben, dass die Gepäckablagen vollständig nachgerüstet sowie die Sitzabstände in den engsten Bereichen des Zuges deutlich vergrößert würden, so wurde jetzt auch noch die Kapazität deutlich aufgestockt. Wie die Staatsregierung heute im Wirtschaftsausschuss des Landtages bekannt gab, habe man bei der DB Regio den Einsatz einer zusätzlichen Zuggarnitur mit sechs Doppelstockwagen beauftragt. Damit stehen morgens und abends im Berufsverkehr im Fugger-Express 660 Sitzplätze mehr zur Verfügung. Das erlaubt es nun, die vollsten Züge (Augsburg ab 6.39 und 7.06 / Mering ab 6.56 und 7.21) sowie abends den Zug München ab 17.35 mit nun vier Triebwagen und in Summe 960 statt 720 Plätzen zu fahren. Ebenfalls verbessert wird das Platzangebot in den Zügen Donauwörth ab 6.33 (jetzt Doppelstock-Garnitur, 180 Plätze mehr) und München ab 18.01 (ebenfalls Dosto, 180 Plätze mehr).

Hatte man die Gepäckablagen und größeren Sitzabstände ebenfalls zum Ende des Jahres 2013 erwartet, musste der DB Konzernbevollmächtigte Klaus-Dieter Josel heute im Landtag einräumen, dass angesichts eingeschränkter Fahrzeugverfügbarkeit erst ab jetzt drei Fahrzeuge im Monat umgerüstet werden könnten und so die Aktion bis September 2014 dauern werde.

Mehrere hundert Stunden haben die PRO BAHNer der Region, die wie alle beim Fahrgastverband rein ehrenamtlich tätig sind, in den letzten zwei Jahren für die Aktivitäten aufgebracht: Fahrgastzählungen, Unterschriftensammlungen, Information der Fahrgäste mit Flugblättern, Termine mit Abgeordneten, DB Regio und Freistaat, ungezählte Emails und Telefonate - das alles habe sich summiert. "Doch das Ergebnis zeigt: Der lange und aufwendige Einsatz hat sich am Ende ausgezahlt", so Jörg Lange, der im Namen des Verbandes allen Mitstreitern seinen Dank für ihren unermüdlichen Einsatz aussprach. „Darüberhinaus freuen wir uns, dass der Freistaat die Kapazität im Fugger-Express durch die Nachbeauftragung der Nachfrage angepasst hat und DB Regio hier trotz des bundesweiten Fahrzeugmangels die zusätzliche Doppelstockgarnitur bereitstellen konnte.“

Lange weiter: "Diese Aktion zeigt, dass Fahrgäste das Bahnangebot ihrer Region aktiv mitbestimmen können, wenn sie sich einbringen!" 11 Millionen Bahnfahrer in Deutschland wären eine Gruppe, die zusammen einiges in Bewegung setzen könnten. Und das wäre bitter nötig: Seit Jahren wären die Bundesmittel für den Regionalverkehr quasi eingefroren, obwohl die Bundesländer immer mehr davon für die Nutzung der Gleise und Bahnhöfe zahlen müßten. So sei alleine in Bayern von 2000 bis 2011 der Anteil dieser Ausgaben von 380 auf 560 Millionen Euro gestiegen. Am Ende bleibe immer weniger für die Eisenbahnverkehrsunternehmen (in der Region DB Regio, BRB, Agilis) übrig, um damit Züge zu fahren. Wenn die Fahrgäste an allen Orten dem Beispiel der Pendler aus der Augsburger Region folgen und sich mit und bei PRO BAHN für einen attraktiven Regionalverkehr stark machen würden, dann könnte man bei der im nächsten Jahr anstehenden Überprüfung dieser Mittel auch die dringend notwendigen Anpassungen durchsetzen. Im Zeitalter knapper und teurer werdender Rohstoffe und eines steigenden Umweltbewußtseins wären immer mehr Bürger bereit, das Auto stehen zu lassen und Bahn zufahren. Das Angebot müsse dafür mit dieser Nachfrage wachsen. Kapazitätserweiterungen, wie sie jetzt erfreulicherweise beim Fugger-Express umgesetzt würden, bräuchte es an vielen anderen Strecken auch – Grund für die geteilte Freude bei PRO BAHN trotz der Verbesserungen in unserer Region.

Rückfragen bitte an Jörg Lange, E-Mail: joerg.lange@pro-bahn.de, Tel.: 0176-55142549
oder PRO BAHN Geschäftsstelle Bayern, Agnes-Bernauer-Platz 8, 80687 München, Tel.: (089) 530031
v.i.S.d.P.: Jörg Lange