Pressemeldungen aus Schwaben

Pressemeldung vom 25.02.2013

Fahrgastverband ruft zur Ordnung

PRO BAHN nimmt Bahn-Mitarbeiter gegen Pöbeleien in Schutz

Augsburg (pb) Mit Ärger und Fassungslosigkeit registriert die Bezirksgruppe Schwaben des Fahrgastverbandes PRO BAHN, dass ein kleine Gruppe von Fahrgästen eine Eisenbahner-Uniform als Freibrief betrachtet, um die jeweiligen Mitarbeiter anzupöbeln und zu beleidigen. Gerade bei Pannen, Verspätungen oder anderen Betriebsstörungen sei dieser besorgniserregende Trend verstärkt zu beobachten. Diese Kunden sollten dringendst ihr eigenes Benehmen auf den Prüfstand stellen, fordert der Fahrgastverband. "Abgesehen davon, dass das menschlich allerniedrigstes Niveau ist, erweisen diese Leute sich und allen anderen Fahrgästen einen Bärendienst", so Jörg Lange von der Augsburger Regionalgruppe des Fahrgastverbandes.
Jüngstes Beispiel: Nach Verspätungen im abendlichen Berufsverkehr wurden letzte Woche in München-Pasing Mitarbeiter in DB Uniform auf Gleis 10 mehrfach massiv beleidigt. Genau diese Mitarbeiter stehen dort aber bei Frost und Schneetreiben für zwei Wochen jeden Tag am Abend vier Stunden auf dem Bahnsteig, um die Reisendenzahlen in den Fugger-Express-Züge zu ermitteln und damit eine solide Zahlenbasis für die Gespräche zwischen DB Regio und Freistaat über eine Verstärkung bestimmter Züge zu erhalten.
"Wir können froh sein, dass die Aktion nicht abgebrochen wurde", so Lange weiter. Stattdessen werde weiter gezählt, aber ohne DB Kleidung, was ein Armutszeugnis sei. Die PRO BAHN Aktiven der Region, die in den letzten drei Jahren an über 30 Terminen selber gezählt haben, kennen die Arbeitssituation der Mitarbeiter in Pasing und ihrer Kollegen, die morgens in Mering im Einsatz sind: "Das ist wahrlich kein Zuckerschlecken".

Diese Vorfälle seien jedoch kein Einzelfall, wie Eisenbahnmitarbeiter immer wieder berichten. "In Summe ist das nicht nur komplett daneben, sondern auch Sägen am eigenen Ast", so Lange: Wer als Kundenbetreuer mehrfach angepöbelt oder beleidigt worden sei, werde selbst als engagierter Mitarbeiter gerade bei größeren Verspätungen oder anderen Pannen, wenn Kunden einen Ansprechpartner bräuchten, sich "unsichtbar" machen und im Dienstabteil verschwinden.

Der Fahrgast würde und dürfe auch selbstverständlich erwarten, dass er von den Mitarbeitern der Eisenbahnunternehmen korrekt behandelt würde. Dasselbe muss aber auch im Umgang der Kunden mit den Eisenbahnern gelten. Jörg Lange abschließend: "Wir sitzen hier nicht in einem Boot, aber in einem Zug!"

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v.i.S.d.P.: Winfried Karg