Pressemeldungen aus Schwaben

Pressemeldung vom 01.05.2006

Schwaben braucht schnelle Züge nach Nürnberg

PRO BAHN ist mit Mehdorn-Zusagen nicht zufrieden

Augsburg (pb) Regelmäßige schnelle Zugverbindungen zwischen Augsburg und Nürnberg sind weiterhin nötig, um von Bahnhöfen in Schwaben in brauchbaren Reisezeiten von und nach Berlin und Norddeutschland zu kommen. Dafür setzt sich der Fahrgastverband PRO BAHN in Schwaben ein und erhofft sich auch eine breite politische Unterstützung dieses Anliegens. Ab Dezember 2006 sollen nach Planungen der Deutschen Bahn AG ab Augsburg nur noch etwa vierzig Prozent der derzeit verkehrenden Fernverbindungen in Richtung Nürnberg und Würzburg und weiter nach Norden bestehen bleiben; in Verbindung mit schlechten Anschlüssen und fehlenden Verbindungen am Abend und am Samstag würden damit Augsburg und das Allgäu von der Deutschen Bahn AG zum provinziellen Hinterland degradiert werden.
Über die bisher zugesagten Züge hinaus sind nach Meinung von PRO BAHN alle zwei Stunden ein ICE und dazwischen schnelle Regionalzüge nötig, so dass aus dem Allgäu und Augsburg stündlich eine schnelle Verbindung nach Nürnberg mit Anschluss nach Berlin und Hannover – Hamburg bestehen bleibt. "Letzte tägliche Abfahrt dieser schnellen Züge sollte gegen 20.21 ab Augsburg nordwärts und 21.30 Uhr ab Nürnberg südwärts sein", so PRO BAHN-Sprecher Winfried Karg. Nach den jetzigen Plänen soll bereits um 20.29 Uhr der letzte ICE von Nürnberg nach Augsburg verkehren, so dass Reisende Hamburg bereits gegen 16, Hannover bereits kurz nach 17 Uhr verlassen müssten, um noch mit einer akzeptablen Verbindung bis Augsburg zu kommen. Das gleiche gilt für den Samstag Nachmittag, wo nach Meinung von PRO BAHN ebenfalls viel zu früh nur noch Regionalzüge unterwegs sind, deren Reisezeit fast doppelt so lang wie beim ICE ist.
Für das Allgäu ist das Angebot der Deutschen Bahn AG eine besondere Zumutung. Der letzte Zug mit Anschluss in Nürnberg in die nordbayerischen Städte verlässt Augsburg um 18.17 Uhr und macht nach derzeitigem Planungsstand zum Beispiel eine Abfahrt in Kempten unter der Woche um 16.21 Uhr, an Sonntagen um 15.58 mit fast einer Stunde Umsteigezeit in Augsburg erforderlich. Wer am Samstag in zumutbarer Zeit von Kempten nach Nordbayern reisen will, muss in Kempten vor 14 Uhr abfahren. "Da aus dem Allgäu zu den ICE’s in Ulm bereits seit 13 Jahren kein Anschluss besteht, soll wenigstens die Verbindung über Augsburg eine schnelle Fahrtmöglichkeit bieten", so Karg.
"Als die Interregiozüge vor einigen Jahren gestrichen wurden, sind die Region Regensburg und das Allgäu massiv aufgetreten; beide bekamen Ersatzzüge vom Freistaat bezahlt, nur für Augsburg soll angeblich kein Geld da sein," stellt Karg fest. "Wir appellieren an unsere gewählten Volksvertreter, quer über die Parteigrenzen hinweg mit uns und der IHK an einem Strang zu ziehen," sagt Karg. "Der Augsburger Stadtrat hat es vorgemacht und eine entsprechende Resolution einstimmig verabschiedet, Unterstützung weiterer Politiker ist herzlich willkommen."
In der Hauptverkehrszeit am Morgen und am Nachmittag wäre es zudem nötig, dass diese schnellen Züge bis München verlängert werden. "Wir haben auf dieser Strecke unheimlich viele Pendler und zu wenig Plätze. Jeder Zug, der hier in der Stoßzeit herausgenommen wird, fehlt schmerzlich," so PRO BAHN-Sprecher Karg.

Rückfragen bitte an Winfried Karg, 0160 - 5375201
v.i.S.d.P.: Winfried Karg