Pressemeldungen aus Schwaben

Pressemeldung vom 04.04.2002

Straßenbahn muss weiterfahrn

Fahrgastverband PRO BAHN gegen Änderung der Taktzeiten

Augsburg (pb) Der Fahrgastverband PRO BAHN hält den für die Osterferien geänderten Fahrplan der Straßenbahn in Augsburg für nicht sinnvoll. "Augsburg hat mit dem 5-Minuten-Takt ein sehr gutes Angebot für seine Einwohner und Besucher, das nicht leichtfertig aufgegeben werden sollte," so PRO BAHN-Sprecher Winfried Karg. Er wendet sich damit gegen Pläne der Stadtwerke, die Tram im Sommerhalbjahr nur noch alle 7,5 Minuten fahren zu lassen. "Dass die Stadtwerke bei weniger dichtem Fahrplan auch weniger Ausgaben haben, ist klar, aber sie haben vielleicht nicht bedacht, dass sie dann auch weniger Einnahmen haben." Angesichts von erhofften Einsparungen von 40.000 Euro und den Anschaffungskosten für eine einzige Combino-Straßenbahn von 2 Millionen Euro sei klar, dass die wirklich hohen Summen bereits investiert seien, den Fahrgästen aber nur nutzten, wenn die Bahnen auch fahren. Als der 5-Minuten-Takt im Jahr 1990 eingeführt wurde, brachte das damals nach Angaben der Verkehrsbetriebe zusätzliche Einnahmen von 5 Millionen Mark; dem standen Mehrkosten für Personal in Höhe von etwa 2 Millionen Mark gegenüber, so dass der dichtere Takt unterm Strich ein Gewinn für die Fahrgäste und für die Verkehrsbetriebe war.

Aus Sicht von PRO BAHN werden mit dem geänderten Fahrplan zwei Dinge deutlich schlechter: zum einen wird das Umsteigen von den Buslinien an zahlreichen Stationen schwierig, die Anschlüsse werden nicht mehr gewährleistet. Zum anderen kann man derzeit die Straßenbahn benutzen, ohne sich den Fahrplan zu merken, da in spätestens fünf Minuten eine Bahn kommt. "Die zusätzlichen Minuten an Wartezeit machen kaum etwas aus, aber der Eindruck entsteht: ich muss warten. Und dieser Eindruck wird viele Menschen davon abhalten, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen." Generell befürchtet der Verband auch eine größere Unsicherheit für die Fahrgäste: An Schultagen wird Fünf-Minuten-Takt gefahren, in den Osterferien kommt alle 7,5 Minuten eine Bahn, in Pfingst- und Sommerferien gelten dann 10 Minuten als Fahrplantakt. "Die Benutzung der Straßenbahn wird für die Fahrgäste ein Stück unkalkulierbar, denn wer keine schulpflichtigen Kinder hat, weiss oft nicht, ob gerade Ferien sind oder nicht."

Rückfragen bitte an Winfried Karg, 0160 - 5375201
v.i.S.d.P.: Winfried Karg