Pressemeldungen aus Schwaben

Pressemeldung vom 28.03.2003

Legoland: Pro Bahn-Landesverband äußert Unverständnis

Zur Berichterstattung zum Haltepunkt am Legoland bei Günzburg vom 4. und 12. März

Unverständnis äußert der Fahrgastverband Pro Bahn über die Kritik des Landratsamtes Günzburg. Dieses hatte den Fahrgastverband und insbesondere seinen Vorsitzenden in Mittelschwaben, Bastian Goßner, kritisiert. Goßner forderte ein besseres Marketing für die Mittelschwabenbahn sowie die Errichtung eines Haltepunktes in der Nähe des Legoland bei Günzburg. Diese Forderungen wies das Landratsamt als unrealistisch zurück.

Rückendeckung erhält Goßner jetzt von Winfried Karg, stellvertretendender Vorsitzender von Pro Bahn Bayern: "Ich verstehe nicht, dass im Landkreis Günzburg Millionen für Straßenum- und ausbauten sowie Werbekampagnen in Verbindung mit Legoland ausgegeben werden können, während eine günstige Haltestelle an der Mittelschwabenbahn nicht möglich sein soll." Gerechnet werden könne an einer solchen Haltestelle im Günztal mit täglich etwa 600 Fahrgästen, so Pro Bahn. "Diese Zahlen sind keineswegs an den Haaren herbeigezogen, sondern
wurden von einem Nahverkehrsgutachter kürzlich prognostiziert", so Karg weiter. Der gleiche Gutachter empfahl schon 1994 an der relevanten Stelle die Errichtung eines Haltepunktes, damals schon allein des Gewerbegebietes wegen. Nicht nachvollziehbar ist dabei für Pro Bahn-Vertreter Karg, wieso diese Empfehlung so beharrlich ignoriert wird. "Es passt schlecht zum Umweltkompetenzzentrum Schwaben, dass das umweltfreundlichste der motorisierten Verkehrsmittel, die Bahn, ohne Halt an Legoland vorbeifährt." Nicht gelten lässt Karg auch den Einwand des Landratsamtes, der Weg von der Haltestelle zum Park sei unschön und deshalb unattraktiv. Die Landschaft ansehnlich zu erhalten bzw. zu gestalten sei schließlich auch ohne einen benachbarten Lego-Park eine wichtige Aufgabe der öffentlichen Hand. Teil der Pro Bahn-Forderung war dabei auch immer eine Bedienung der Haltestelle mit Bussen, die die Besucher vom Zug zum Park bringen. "Hier könnten die Busse, die den Günzburger Bahnhof und Legoland ohnehin verbinden, einfach eingebunden werden, indem sie noch eine Schleife zur Haltestelle im Günztal und anschließend zurück zum Park fahren", meint Karg.

Nach Einführung des neuen Fahrplans auf der Mittelschwabenbahn im Dezember und weiteren Verbesserungen, die unmittelbar bevorstehen, sei nun auch entsprechendes Marketing gefragt. Karg: "Die Nennung der Strecke in Radwanderführern und in einer Umweltzeitung sind lobenswert, reichen aber nicht aus." Wenn der Landkreis schon eine Regionalmarketinggesellschaft besitze, sollte sich diese in Abstimmung mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft und der Deutschen Bahn AG um Werbung für die Strecke kümmern. Ausdrücklich begrüßt wird von Pro Bahn allerdings die Übernahme der Kosten für die Fahrradbeförderung durch das Landratsamt.

Dennoch bleibt für den Fahrgastverband die Forderung nach einem griffigen Marketing und der Haltestelle am Legoland. Zumindest in letztem Punkt weiß Pro Bahn auch Heiner Monheim, Professor für Angewandte Geographie und Raumentwicklung an der Universität Trier hinter sich. Dieser nannte es kürzlich auf einer gemeinsamen Veranstaltung von Pro Bahn und des Institutes für Geographie der Uni Augsburg "eine Selbstverständlichkeit", dass an einem neuen Freizeitpark auch die Bahn hält.

Rückfragen bitte an Winfried Karg, 0160 - 5375201
v.i.S.d.P.: Bastian Goßner