Pressemeldungen aus Schwaben

Pressemeldung vom 23.05.2003

PRO BAHN fordert schnellste Behebung von Tempolimits für Züge

Aichach (pb) Der Fahrgastverband PRO BAHN sieht die Paartalbahn angesichts der durch sogenannte Langsamfahrstellen ausgebremsten Züge in ihrem Bestand gefährdet. Die Bahn muss seit kurzem an drei Bahnübergängen aus Sicherheitsgründen die Züge auf Tempo 30 abbremsen, an zwei weiteren auf 70 und 50 Kilometer pro Stunde; sonst gilt an diesen Stellen Tempo 100 oder 120. Die Paartalbahn fährt auf der Strecke Augsburg - Friedberg - Aichach - Schrobenhausen - Ingolstadt. Seitdem kommt kein Zug mehr pünktlich ans Ziel, Verspätungen bis zu einer halben Stunde sind an der Tagesordnung. Das alles hat den Hintergrund, dass das Eisenbahn-Bundesamt, eine Art TÜV der Bahn, die Tempolimits verlangt hatte. "Diese Behörde geht anscheinend davon aus, dass der Fahrer eines langen Sattelschleppers oder eines Fahrzeugs mit Anhänger entgegen der Straßenverkehrsordnung auf einen Bahnübergang drauf fährt, obwohl er sieht, dass er ihn nicht überqueren kann", so PRO BAHN-Sprecher Winfried Karg. "Weil es dann zum Unglück kommen könnte, wenn ein Zug in diesen Lastwagen hineinfährt, werden nun die Züge ausgebremst." Die Gemeinden, die für die Verkehrssicherungspflicht an den betroffenen Bahnübergängen zuständig sind, kannten ihre Pflichten offenbar nicht; Leidtragende sind nun die Bahnfahrer. "Der TÜV zieht auch nicht jedes Auto aus dem Verkehr, an dem etwas nicht stimmt. Unserer Meinung nach hätte die Auflage, dies binnen drei Monaten zu beheben, gereicht."

PRO BAHN befürchtet, dass das Eisenbahnbundesamt so genau das Gegenteil erreicht: weil die Bahn nicht mehr zuverlässig ist, fahren mehr Leute mit dem Auto, und die Unfallzahlen auf der B300 steigen weiter. PRO BAHN fordert daher die betreffenden Gemeinden auf, schleunigst ihrer gesetzlichen Pflicht zur sicheren Gestaltung der Bahnübergänge nachzukommen. Der Verband befürchtet, dass sonst der Weg der Paartalbahn von der Referenzstrecke aufs Abstellgleis führe. "Wir haben schon länger eine Pannenserie. Erst sollten neue Züge her, die kamen aber nicht bei. Dann fuhren sie, aber nur wenn es nicht zu kalt oder zu warm war und nicht mehrere aneinander gekuppelt werden mussten. Danach wurde der Verkehr im Winter in Augsburg-Hochzoll für fast zwei Monate gekappt, alle mussten umsteigen," so Karg. Und nun das perfekte Chaos: alles ist verspätet, ab nächste Woche sollen zum Teil Ersatzbusse her. "Das sicherste wäre für das Eisenbahnbundesamt wahrscheinlich, wenn die Paartalbahn ganz stillgelegt würde, dann kann es auch auf ihr keine Unfälle mehr geben. Und wenn es am Gallenbacher Berg dann öfter kracht, kann das Eisenbahnbundesamt wenigstens seine Hände in Unschuld waschen."

Rückfragen bitte an Winfried Karg, 0160 - 5375201
v.i.S.d.P.: Winfried Karg