Pressemeldungen aus Schwaben

Pressemeldung vom 02.07.2024

Elektrifizierung im Allgäu jetzt vorantreiben

Fahrgastverband PRO BAHN fordert Erhöhung der Resilienz der Bahn im Allgäu

Augsburg (pb) Der Fahrgastverband Pro Bahn ruft dazu auf, die Elektrifizierung im Allgäu voranzutreiben. Der wochenlange Ausfall des – auch im Hinblick auf die aktuell laufende Europameisterschaft – wichtigen ECE München Zürich aufgrund der Streckensperrung zwischen Memmingen und Sontheim zeigt aktuell auf, wie wichtig eine resiliente Planung von Bahnstrecken ist, so Errol Yazgac, Sprecher des Fahrgastverbandes Pro Bahn für Schwaben.

Wäre die Alternativroute über die zweigleisige Allgäubahn Buchloe-Kempten-Hergatz unter Fahrdraht, könnte der EC relativ zeitneutral umgeleitet werden und müsste nicht auf dem deutschen Laufweg zwischen Lindau und München komplett ausfallen.
Hier zeigt sich der Nachteil der leider nur zwischen Hergatz-Memmingen-Buchloe elektrifizierten Strecke, es gibt keine vernünftig fahrbare Alternative für die elektrisch fahrenden Züge der ECE Linie.

Auch die minimalistisch ausgebaute, weitgehend eingleisige Strecke über Memmingen, bei der schon geringe Verspätungen eines Zuges Kettenreaktionen auslösen, braucht dringend eine Erweiterung in Form von mehr zweigleisigen Ausweichstellen.
Erschwerend kommen die aktuellen Probleme bei der BR 612 von DB Regio Bayern hinzu, bei denen Fahrzeuge aufgrund von Werkstattproblemen nicht gewartet werden und daher entweder verkürzt fahren oder ganz ausfallen, wie aktuell zwischen Augsburg und Nürnberg. Damit bleibt Reisenden aus München entweder die Fahrt in vollen Regionalzügen mit Umstieg in Buchloe zur Fahrt über Kempten. Oder mit teilweisem SEV via Memmingen oder der direkte ECE-Ersatzbus, der aber ohne Halt bis Lindau fährt und dennoch keinen Anschluss in Reutin garantiert, wie letzten Freitag, den 21. Juni 24 im ECE um 16:52 festgestellt werden konnte. Dort blieben die meisten der ab München reservierten Sitzplätze unbesetzt.

Der wochenlange Ausfall des ECE München-Zürich in Folge des Hochwassers zeigt, wie wichtig das Vorhalten von Alternativrouten ist, durch eine Elektrifizierung käme es bei einer Unterbrechung der einen Strecke zu einer Umleitung über die andere. Aufgrund der fehlenden Elektrifizierung ist das leider nicht möglich.

Wir fordern daher dringend, das Thema Elektrifizierung, insbesondere auf dem Abschnitt Buchloe-Kempten-Hergatz, voranzutreiben und zu beschleunigen. Zusätzlich wäre an Augsburg-Buchloe zu denken, um die EC ggf. via Augsburg umleiten zu können im Falle von längerfristigen Streckensperrungen zwischen München und Buchloe. Man sollte insgesamt in die Planungen für mehr Elektrifizierungen in Bayern einsteigen, um bei freiwerdenden Mitteln mit dem Bau anfangen zu können.

Rückfragen bitte an Errol Yazgac, E-Mail: errol.yazgac@pro-bahn.de, Tel.: 0160-93896180
oder Regionalgruppe Allgäu: Jürgen Schmid, Königplatz 14, 87448 Waltenhofen, Tel. (08303) 921837, Fax 7484. mobil: (01 71) 4 88 51 49
v.i.S.d.P.: Errol Yazgac