der Fahrgast 113: Februar - April 2008

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Aus dem Inhalt

Eigenständiger Tarifvertrag: Europäischer Arbeitsmarkt für Lokführer

Europäischer Lokführerschein verändert nicht nur den Bahnverkehr

"Es wird ein europäischer Arbeitsmarkt für Lokführer entstehen", sagte der Abgeordnete des Europaparlaments Georg Jarzembowski (CDU). Mitten in der Tarifauseinandersetzung, die die Lokführergewerkschaft GDL um einen eigenständigen Tarifvertrag mit der DB führt, veröffentlichte die Transnet-Zeitschrift "Inform" unter diesem Titel ein Interview mit dem Verkehrsexperten. [Artikel-Download]

Lokführerstreik: Nichts geht mehr?

Erfolgreiche PRO BAHN-Forderung: Politik muss in Tarifstreit eingreifen
(von Rainer Engel)

174 Stunden Streik - Anlass für PRO BAHN, die Politik zum Eingreifen aufzufordern. Und Tiefensee handelte, als es kurz vor Weihnachten so aussah, als ob zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) nichts mehr ginge. Am 13. Januar 2008 war die verfahrene Lage endlich bewältigt und ein weiterer Streik abgewendet. Tiefensee ist dem öffentlichen Druck nicht mehr ausgewichen, sondern hat erfolgreich gehandelt. [Artikel-Download]

Streik und Rechte der Fahrgäste: Ein wenig Ersatzfahrplan muss sein

Gerichte klären den Umfang des Streikrechts
(von Rainer Engel)

Die Rechtsstreitigkeiten zwischen DB und Lokführergewerkschaft GDL haben Grundsatzfragen geklärt: Dürfen Lokführer streiken, und auf wie viel Ersatzfahrplan haben Fahrgäste ein Anrecht? Die Streikerlaubnis für den Nahverkehr, die das Arbeitsgericht Chemnitz ausgesprochen hatte, erweist sich als grober Missgriff: Gerade im Nahverkehr können Notdienste erforderlich sein. Ihr Umfang ist aber sehr viel geringer als der "Notfahrplan" der DB in den westlichen Bundesländern. In den neuen Ländern hätte die DB hingegen mehr anbieten können, wenn sie gewollt hätte. [Artikel-Download]

DB-Kapitalprivatisierung: Netz bleibt staatlich

Aber der Bestand ist nicht gesichert

Das "Eigentumssicherungsmodell" für den Verkauf von Anteilen an der Deutschen Bahn AG ist vom Tisch, der entsprechende Gesetzentwurf wird nicht mehr verfolgt. Stattdessen plant die Regierung den Verkauf von Anteilen der DB so, dass die Zustimmung des Bundestags und der Bundesländer nicht erforderlich ist. Doch eine Stilllegungswelle ist damit nicht vom Tisch: Die Akteure, die 10.000 Kilometer Stilllegung des Schienennetzes in Aussicht genommen haben, sind weiterhin aktiv. [Artikel-Download]

Fahrgastrechte: Nur Mindestrechte?

Verbraucherverbände fordern: Fahrgäste nicht mit Niedrigstandards abspeisen

Die Verbraucherverbände Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), PRO BAHN und Verkehrsclub Deutschland (VCD) fordern von der deutschen Regierung für den öffentlichen Verkehr in Deutschland bessere Rechte als die Mindeststandards, die auf europäischer Ebene beschlossen wurden: 25 Prozent Entschädigung bei einer Stunde Verspätung sind zu wenig Gewährleistung im Verhältnis zu Fahrpreisen und Standards des deutschen Schienennetzes. [Artikel-Download]

Schwarzfahrer und ehrliche Fahrgäste: Recht statt Kulanz!

Fahrgäste fordern diskriminierungsfreien Zugang zu Fahrkarten

Die massive Kritik des Fahrgastverbandes PRO BAHN am Umgang einiger Unternehmen, vornehmlich der Deutschen Bahn AG, mit zahlungsbereiten Fahrgästen (derFahrgast 3/2007) hat den Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zu einer ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Problem ehrlicher Fahrgäste, die zu Unrecht in die Mühlen der Kontrollen geraten, veranlasst. Dies ist das Ergebnis eines Gesprächs von Vertretern des VDV mit PRO BAHN und dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) zum "erhöhten Beförderungsentgelt". Dem gemeinsamen Papier müssen jetzt Taten folgen - durch die Verkehrsunternehmen und den Gesetzgeber. [Artikel-Download]

Sicherheit an Türen: Fahrgäste in der Klemme

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Eisenbahn-Bundesamt

derFahrgast hatte gewarnt: Türen können Fahrgäste einklemmen - auch bei Fahrzeugen neuester Bauart. Schaut niemand mehr, ob der Zug wirklich abfahrbereit ist, so besteht Unfall- und Lebensgefahr. Doch das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) hielt sich für "nicht zuständig". Fünf Jahre später holt die Realität die Aufsichtsbehörde ein: Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt. Erst jetzt reagierte das EBA mit Forderungen nach Nachbesserungen. Doch seine Maßnahmen sind halbherzig und unzureichend. Bessere Technik kann Türen so sicher machen, dass Unfälle so gut wie ausgeschlossen sind, doch bessere Technik ist etwas teurer. Die Münchner U-Bahn und die neuen Stadtbahnwagen in Kassel bieten ein Höchstmaß an Sicherheit - vielen anderen Bahnbetreibern und Herstellern ist das zu teuer. [Artikel-Download]

Sicherheit an Türen: Technik von Mayser macht Türen sicher

Nachrüsten ist bezahlbar
(von Rainer Engel)

Die Türen der Münchner U-Bahn wurden nachgerüstet und entsprechen nun höchsten Sicherheitsanforderungen, berichtet das Magazin "Plusminus" des Ersten Deutschen Fernsehens. Die Technik, die dort eingesetzt wird, steht bisher weder für das Eisenbahn-Bundesamt noch die Deutsche Bahn zur Debatte. Wie funktioniert die Türsicherung, die hier eingesetzt wird - und wer bietet sie an? [Artikel-Download]

Werbung auf Fahrzeugen: Fahrgäste in Folienverpackung

Bürger wehren sich gegen zugeklebte Busse und Bahnen

Wozu haben Busse und Bahnen eigentlich Fenster? Immer öfter werden sie zugekleistert - nicht von illegalen Graffiti-Schmierern, sondern ganz legal im Auftrag der Verkehrsunternehmen. Um einige Euro in die Kasse zu bekommen, behandeln sie ihre Fahrgäste wie Schokoriegel oder andere Waren und sperren sie in halbdunkle Folienverpackungen, aus denen nur noch der Fahrer herausschauen darf. Jetzt setzen sich beherzte Fahrgäste zur Wehr und drohen mit Boykott der Firmen, die auf ihre Kosten werben. [Artikel-Download]

25. Horber Schienen-Tage: Die Eisenbahn vor und in 25 Jahren

Politik für die Schiene in Vergangenheit und Zukunft: In Horb am Neckar führten die Horber Schienen-Tage vom 21. bis zum 25. November 2007 zum 25. Mal wieder fast 200 Bürger zusammen, die sich aus privatem und beruflichem Interesse für das Verkehrssystem Schiene engagieren - Anlass für Rückblick und Ausblick auf Erfolge und die Notwendigkeit, aktiv und wachsam zu bleiben. Rund 30 Fachvorträge und anschließende Diskussionen öffneten den Teilnehmern den Blick auf Vergangenheit und Zukunft. [Artikel-Download]

Wenn die Bahn geht: Zu Fuß nach Meinerzhagen

Kein Bedarf für den Lückenschluss?

Wie kommt man von Köln nach Meinerzhagen, vom Rheinischen ins Märkische? Seit dem Bau der Eisenbahn war das kein Problem mehr - bis die Deutsche Bundesbahn wieder eines daraus machte. Seither klafft eine Lücke von zehn Kilometern zwischen dem Oberbergischen und dem Märkischen Land, die für Fahrgäste des öffentlichen Verkehrs nahezu unüberwindbar ist. Wer ist verantwortlich für den Stillstand? [Artikel-Download]