Willkommen in Traunreut

Die Feier begann mit einer kleinen Verspätung: Der Sonderzug mit den Ehrengästen aus Traunstein traf einige Minuten später als geplant ein, da der Lokführer langsam fahren musste, damit die Girlanden an der Zugfront nicht davonflogen. Dann aber ging es - auch angesichts der Kälte - recht zügig. Evangelische Pfarrerin Betina Heckner und katholischer Pfarrer Thomas Schlichting weihten den Bahnhof ein, Bürgermeister Franz Parzinger taufte den Zug mit einer Sektdusche auf den Namen "Stadt Traunreut" und dann marschierten rund 200 geladene Gäste begleitet von der Stadtkapelle ins benachbarte Zelt.

Dort gab sich SOB-Chef Christoph Kraller kämpferisch: "Der heutige Tag ist nicht das Ende des Projekts sondern der Startschuss. Es liegt noch viel vor uns. Wir wollen nun auch viele Leute in den Zug bringen und es müssen Bahnübergänge eliminiert werden, damit der Zug noch schneller zwischen Traunreut und Traunstein fahren kann. Bahn und Bus zusammen sollen die bessere Alternative zum Individualverkehr werden. Ich gebe nicht auf und werde mich bemühen, damit die Strecke ein Erfolg wird." Kraller bezeichnete zudem einen Haltpunkt "Kaserne" in Traunstein als wichtigen Baustein für die Zukunft der Verbindung.

[...]

Der bayerische Wirtschaftsminister Erwin Huber versicherte unserer Zeitung, dass für ihn die Eröffnung des Bahnhofes in Traunreut etwas Besonderes ist: "Es ist auch für mich eine Premiere und ich sehe es als historisches Ereignis für ganz Bayern. Ich bin überzeugt, dass Bahn und Bus angesichts steigender Energiepreise eine Zukunft haben." Als positiv bewertet er, dass mit einer Fahrkarte Bus und Bahn genutzt werden können.

In den vergangenen zehn Jahren habe Bayern das Angebot im Nahverkehr ausgeweitet und die Nachfrage sei in dieser Zeit um 25 Prozent gestiegen: "Wir werden auch weiter modernisieren, das Angebot ausbauen und in die Sicherheit investieren." Die Stadt selbst lobte er in den höchsten Tönen: "Traunreut ist der Inbegriff für den Wiederaufbau Bayerns nach dem Krieg. Durch den Fleiß und die Tüchtigkeit der Vertriebenen und Einheimischen ist die größte Stadt des Landkreises entstanden. Traunreut ist zudem einmaliges Symbol für den Aufbruch in eine neue Zeit und das moderne Bayern. Ich verbinde mit der Stadt nur positive Attribute." Er nahm zudem sofort eine Einladung des Bürgermeisters an, 2007 zur Einweihung des Lichtinformationszentrums bei Siteco nach Traunreut zu kommen: "Ich freue mich darauf."

[...]