PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Landesverband Bayern

Pressemeldung vom 12.12.2018

Fahrgäste sind kein Stückgut - Ausschreibung Mainfrankenbahn ändern

Fünf Sitze in einer Reihe – Nein Danke!

Würzburg(pb)

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hat die Würzburger Regionalbahnlinien und den Regionalexpress Würzburg – Nürnberg neu ausgeschrieben. Dabei erlaubt man in einem großen Teil des Fahrzeugs fünf Sitze in einer Reihe. Für den Fahrgastverband PRO BAHN ist diese Entscheidung nicht nachvollziehbar und widerspricht dem Ziel, neue Fahrgäste zu gewinnen.

In regelmäßigen Abständen werden die Regionalverkehrslinien in Bayern neu ausgeschrieben. Nun ist das E-Netz Mainfranken wieder dran. Dieses umfasst die Regionalbahnleistungen um Würzburg und den Regionalexpress von Würzburg nach Nürnberg. Bisher sind hier die Fahrzeuge der Baureihe 440 im Einsatz. „Diese sind mit ihren ungeschickt platzierten Tischchen, harten Sitzen und Kopflehnen ohne Ohren, die Schlafen unmöglich machen, schon nicht das Optimum an Komfort,“ kommentiert Lukas Iffländer, stellvertretender Vorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN in Bayern. „Doch die Bayerische Eisenbahngesellschaft, die den Nahverkehr ausschreibt, setzt jetzt noch einen drauf.“

Auf 70% der Fahrzeuglänge soll es zukünftig erlaubt sein, nicht wie gewohnt auf jeder Gangseite zwei Sitze nebeneinander zu verbauen (eine sogenannte 2+2 Bestuhlung), sondern auf einer Seite sogar drei Sitze nebeneinander zu quetschen. „Dann ist Sense mit dem Rest an Komfort,“ kommentiert Iffländer. „Die 2+3 Bestuhlung hat sich andernorts bereits als Flop erwiesen. Zwischen Dresden und Leipzig bleibt in der Regel der mittlere Platz frei. Die Pendler stehen lieber, als sich einquetschen zu lassen.“

Dass die Möglichkeit in der Ausschreibung wiederauftaucht, irritiert die Fahrgastvertreter. Jörg Lange hat als Beauftragter des Fahrgastverbands PRO BAHN für den Fugger-Express unter enormen Aufwand die Streichung der Regelung für das E-Netz Augsburg erreicht. Für ihn ist klar: „Ein erneuter Versuch am falschen Ende zu sparen und dabei auszutesten, ob sie diesmal in Franken damit durchkommen.“ Die Fahrgastvertreter fordern die BEG auf, unverzüglich die Regelung aus der Ausschreibung zu streichen. „Die Landtagsabgeordneten an der Strecke müssen dies auch einfordern und dabei gleich dafür sorgen, dass dieser Irrweg in Zukunft nicht mehr beschritten wird.“ erwartet Iffländer.

Über den Fahrgastverband PRO BAHN

Der bundesweit aktive gemeinnützige Fahrgastverband PRO BAHN hat rund 4.000 Mitglieder und vertritt die Interessen der Nutzer des öffentlichen Verkehrs. Er arbeitet ehrenamtlich, ist in zahlreichen Gremien aktiv und wirkt sowohl auf Politiker und Behörden als auch auf Verkehrsunternehmen ein, um einen attraktiveren und besseren öffentlichen Personenverkehr zu erreichen.

Der Fahrgastverband PRO BAHN arbeitet ehrenamtlich im Interesse der Fahrgäste. Die Mitglieder „erfahren“ tagtäglich den öffentlichen Verkehr (ÖV) auf Schiene und Straße. Aus diesen Erfahrungen heraus lobt und kritisiert der Verband Akteure und Unternehmen des öffentlichen Verkehrs, erstellt Konzepte, ist in offiziellen Landes-, Bundes- und Europa-Gremien aktiv, sensibilisiert und berät Politiker in Angelegenheiten des öffentlichen Verkehrs, beeinflusst die öffentliche Diskussion durch sachliche Aufklärung über Hintergründe, hält Vorträge und Seminare sowie Fahrgastsprechstunden und Automatenschulungen u.v.a.m. Detaillierte Informationen finden Sie unter pro-bahn.de

Rückfragen bitte an Lukas Iffländer, Stellv. Landesvorsitzender, Höchberger Straße 4, 97082 Würzburg, Tel. +49 176 66822886, E-Mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de
oder Winfried Karg, Landesvorsitzender, +49 176 34 98 76 55
v.i.S.d.P.: Lukas Iffländer