Fahrgastverband PRO BAHN: Pressemeldungen

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Pressemeldung vom 09.06.2011

Fahrgastverband warnt vor überhöhten Bahn-Fahrpreisen zu Pfingsten

Bauarbeiten verteuern Fahrkarten bis zu 17 Prozent

Der Fahrgastverband PRO BAHN hat festgestellt, dass die Deutsche Bahn AG wegen Bauarbeiten und Umleitungen von ihren Kunden überhöhte Fahrpreise kassiert. Solche überhöhten Fahrpreise werden zu Pfingsten unter anderem auf der ICE-Linie zwischen Berlin und Mannheim verlangt, weil der Zug umgeleitet wird. Auch den Wegfall von Intercity-Verbindungen aus Anlass von Bauarbeiten treibt die Fahrpreise für viele Fahrgäste monatelang in die Höhe, weil zwangsweise der teurere ICE bezahlt werden muss. Über die Zuschläge zu den normalen Fahrpreisen informiert die DB nicht.

"Auf die Spur zu diesem Problem hat uns eine aufmerksame Kundin der DB gebracht. Sie beschwerte sich darüber, dass die Fahrt von Frankfurt nach Göttingen am Karfreitag plötzlich 12 Euro teurer ist als sonst," berichtet der Rechtsreferent des Verbraucherverbandes Rainer Engel. "Zu Pfingsten wird drei Tage lang erneut dieser Zuschlag auf ICE-Fahrkarten erhoben. Er trifft alle Fahrgäste, die auf kürzeren Strecken zwischen Frankfurt und Kassel unterwegs sind und mit ICE-Zügen fahren, die umgeleitet werden. Für normale Fahrkarten werden bis zu 12 Euro zusätzlich fällig, weil der Zug umgeleitet wird."

"Solche überhöhten Fahrpreise sind kein Einzelfall", berichtet PRO BAHN-Bundespressesprecher Matthias Oomen. "Sie entstehen dadurch, dass Züge über Umwege fahren oder dadurch, dass die Streichung von Intercity-Zügen die Fahrgäste zu Umwegen oder zum Umsteigen in teurere Züge zwingt." Das ist zurzeit für fünf Monate zwischen Hamburg und Hannover und zwischen dem Ruhrgebiet und Leipzig der Regelfall. Dort wurden wegen Bauarbeiten durchgehende Intercity-Züge gestrichen. "Die Aufschläge betragen bis zu 17 Prozent oder bis zu 12 Euro in der 2. Klasse," berichtet Oomen

Den Fahrgästen fällt die Mehrforderung nur auf, wenn sie den üblichen Fahrpreis im Kopf haben. "Die DB informiert nicht darüber, weil sie den Fahrpreis für jede Fahrt individuell errechnet. So entstehen auch die Mehrpreise für Umleitungen, weil das Computersystem meint, der Fahrgast wolle absichtlich einen Umweg fahren," erklärt Oomen.

Fahrgästen, die solchen ungerechtfertigten Fahrpreisforderungen zum Opfer gefallen sind, rät der Verbraucherverband, den Mehrpreis zurückzufordern. "Wenn die DB die Differenz nicht erstattet, können sich die Fahrgäste an die Schlichtungsstelle SOEP in Berlin wenden. Wir erwarten von der DB kundenorientierte Lösungen," so Oomen.

Hinweis an die Redaktionen:
Vergleichen Sie die Preise für Verbindungen von Mannheim oder Frankfurt nach Göttingen oder Hildesheim. Am 10. und ab 14 Juni gelten normale Fahrpreise, vom 11. bis 13. Juni werden für viele Züge erhöhte Preise bei längerer Fahrzeit verlangt.

Rückfragen bitte an
Matthias Oomen (Pressesprecher),
Tel.: 0176 - 297 21 32, E-Mail: m.oomen@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Matthias Oomen

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