Fahrgastverband PRO BAHN: Pressemeldungen

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Pressemeldung vom 12.11.2010

Internationaler Bahnlärm Kongress 2010: Befürworter des Schienenverkehrs wollen weniger Lärm

Akzeptanz des Verkehrsträgers Schiene langfristig sichern - Bürgerinteressen ernst nehmen

Anlässlich des ersten Internationalen Bahnlärm Kongresses appelliert der Fahrgastverband PRO BAHN dringend an die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung, die Interessen der Bürger ernst zu nehmen, ihre Anliegen zu prüfen und in einer offenen Kommunikation Schwierigkeiten darzustellen.

Am 13. und 14. November findet in Boppard am Rhein der Internationale Bahnlärm Kongress 2010 statt. Zahlreiche Bürgerinitiativen und Verbände nehmen an diesem Kongress teil, um mit namhaften Experten über die Probleme des Schienenlärms zu debattieren.

Gerade mit Blick auf die aktuellen Ereignisse in Stuttgart wird deutlich, welche Gefahr für das System Bahn entstehen kann, wenn die Bevölkerung sich in Entscheidungsprozessen nicht wiederfindet. "Aus dieser Entwicklung müssen neue Rückschlüsse in Sachen Bürgerbeteiligung gezogen werden", so der Bundespressesprecher des Verbraucherverbandes Matthias Oomen. "Die bisherigen Planverfahren sichern keine ausreichende Bürgerbeteiligung."

Besonders herausragend ist die Tatsache, dass alle in Boppard beteiligten Initiativen und Verbände sich unmissverständlich zum Verkehr auf der Schiene bekennen und diesen in der Zukunft auch gestärkt sehen möchten. "In Boppard versammeln sich keine Gegner des Schienenverkehrs, ganz im Gegenteil", so Oomen weiter, "allerdings müssen gerade Neubaumaßnahmen so gestaltet werden, dass für die Bürger eine möglichst geringe Lärmbelastung anfällt."

Lärm ist eine der folgenreichsten Umweltverschmutzungen, dies gilt gerade in Nachtstunden. Hohe gesundheitliche Risiken gehen damit einher. Die Bevölkerung an der so genannten "Euromagistrale", der Güterverkehrsverbindung zwischen Genua und Rotterdam mit ihrem deutschen Abschnitt zwischen Weil am Rhein und Emmerich, ist hier besonders stark betroffen.

Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert dazu auf, die jeweiligen Eingaben und Bürgerwünsche vom Ober-, Mittel- und Niederrhein ernst zu nehmen und dabei insbesondere neben dem Aspekt des Lärmschutzes auch die verstärkten Interessen des Schienenpersonennahverkehrs in einer Gesamtplanung zu berücksichtigen. "Dafür sind höhere Investitionsmittel notwendig, aber sie sind gut angelegt, weil spätere Nachbesserungen viel teurer kommen. Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert daher, die Investitionsmittel in den umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiene deutlich zu erhöhen."

"Es kann nicht sein, dass der Nahverkehr zukünftig hinter dem Güterverkehr zurückstehen muss, weil einfach keine freien Kapazitäten mehr vorhanden sind und Millionen von Pendlern dafür tagtäglich den Preis zahlen. Wenn Bahnstrecken für den Güterverkehr gebaut werden, ohne dass dies in Einklang mit der Bevölkerung und ihren berechtigten Interessen geschieht, dann gefährdet dies langfristig die Akzeptanz des Systems Schiene als Ganzes," so Oomen abschließend.

Rückfragen bitte an
Matthias Oomen (Pressesprecher),
Tel.: 0176 - 297 21 32, E-Mail: m.oomen@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Matthias Oomen

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